Die Gender Perspektive beim Klimawandel

Sina Heubel und Tal Barak

Technische Universität München

Ich bin Sina, Klimaschützerin aus München und Studentin des Masterstudiengangs Sustainable Resource Management an der Technischen Universität München. Mit meinen Bemühungen im Klimaschutz möchte ich andere inspirieren und dazu beitragen unsere wundervolle Welt zu erhalten. In meiner Freizeit bin ich leidenschaftliche Triathletin und Outdoor-Sportlerin, weshalb mir der Schutz des Alpenraums und seiner märchenhaften Natur besonders am Herzen liegen. Ich bin Tal aus Israel. Im Bachelor habe ich Wirtschaftsingenieurwesen studiert und danach für ein paar Jahre als Datenanalystin gearbeitet. Meine wahre Leidenschaft gilt jedoch dem Schutz unseres Planeten und all seiner Bewohner. Deshalb habe ich mich dazu entschieden Sustainable Resource Management an der Technischen Universität München im Master zu studieren.

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09. November 2021

In der Konsequenz sind Frauen unverhältnismäßig stärker vom Klimawandel und seinen Folgen betroffen.

Sina Heubel und Tal Barak

Klimawandel und Gender könnten auf den ersten Blick unzusammenhängend erscheinen.  Und tatsächlich wurden Klimawandel und Klimapolitik viele Jahre lang genderneutral betrachtet. Die Geschlechterfrage wurde weder in der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen Konvention von 1992 noch im Kyoto-Protokoll, 1997, adressiert.

In der Gestaltung aktueller Klimapolitik ist die Genderfrage jedoch ein zentraler Punkt. Das Thema ist fest in der UN-Agenda 2030 verankert und den Vereinten Nationen zufolge hängen „alle SDGs von der Erreichung von SDG 5 (Geschlechtergleichstellung) ab“.

Und auch die CO26 weicht nicht von dieser Agenda ab und widmet Dienstag, den 9. November 2021, dem Thema Gender.

Doch wie hängen Klimawandel und Gender zusammen und warum ist es wichtig, Genderaspekte in den Klimaverhandlungen zu berücksichtigen?

Männer und Frauen tragen auf unterschiedliche Weise zu den Ursachen des Klimawandels bei und sind unterschiedlich von dessen Auswirkungen betroffen. Diese Unterschiede ergeben sich aus geschlechterspezifischen Rollen und Stereotypen, welche historisch und geografisch geprägt sind. Unterschiedliche soziale, kulturelle, wirtschaftliche und politische Strukturen wirken sich unter anderem darauf aus, wie Frauen vom Klimawandel betroffen sind, wie sie sich an Klimamaßnahmen beteiligen, Zugang zu Entscheidungsprozessen haben und wie sie natürliche Ressourcen verwalten und nutzen. In der Konsequenz sind Frauen unverhältnismäßig stärker vom Klimawandel und seinen Folgen betroffen.

In vielen Kulturen weltweit werden beispielsweise das Sammeln und die Verwaltung von Wasser im Haushalt mit Frauen und Mädchen in Verbindung gebracht. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind in 80% der Haushalte, in denen es kein Wasser auf dem Grundstück gibt, Frauen und Mädchen für die Wasserbeschaffung zuständig. Dies hat zur Folge, dass Frauen und Mädchen viele Stunden damit verbringen, weite Strecken zu Fuß zurückzulegen, um Wasser zu holen. Dadurch verlieren sie Zeit, die sie für ihre Ausbildung und Selbstbestimmung nutzen könnten, und riskieren ihre Gesundheit. Eine Verknappung von Ressourcen wie Wasser durch den Klimawandel könnte die Arbeitsbelastung von Frauen daher weiter vergrößern und ihre Möglichkeiten weiter einschränken andere Rollen und Tätigkeiten zu übernehmen.

Stärkung des Klimaschutzes durch Förderung der Gleichstellung der Geschlechter

Doch Frauen sind nicht nur Opfer des Klimawandels. Sie verfügen auch über bis dato weitgehend ungenutzte Potentiale und Ideen zum Klimaschutz sowie zum Umgang mit den Folgen des Klimawandels. Verbesserungen in der Gleichstellung der Geschlechter können daher entscheidend zu Klimaresilienz beitragen und sind nicht nur für Frauen, sondern für die gesamte Gesellschaft entscheidend, da sie sich positiv auf soziale Strukturen, Wirtschaft und die Fähigkeit, innovative Lösungen zu entwickeln, auswirken können.

Deshalb ist es von entscheidender Bedeutung, Frauen durch Gesundheitsfürsorge, Bildung und Vertretung in Regierungen zu stärken, damit sich Gesellschaften schneller an die Auswirkungen des Klimawandels anpassen können.

Gender und Klimawandel bei der COP26

Um die Gleichstellung von Männern und Frauen anzuerkennen, zu fördern, und zu zelebrieren widmet die COP26 Dienstag, den 09. November, dem Thema Gender. So finden zahlreiche Diskussionen und Veranstaltung statt, die sich mit dem Thema Gender im Rahmen des Klimawandels beschäftigen.

Doch das Thema ist nicht erst am heutigen Tag präsent. Bereits beim Verfolgen der Eröffnungszeremonie der COP26 letzte Woche, kamen wir nicht umhin, die Energie der Frauen und ihrer Botschaften zu bemerken. Während die männlichen Staatsoberhäupter vorwiegend recht rationale Reden über Technologie und Kapital hielten, hielt die einzige weibliche Regierungschefin, die Premierministerin von Barbados, Mia Mottley, eine packende und alarmierende Rede. Sie las nicht von einem Blatt Papier ab, verlor nicht den Blickkontakt mit dem Publikum und man konnte erkennen, dass Mottley den Schmerz des Klimawandels in ihrer Heimat direkt spürt. Sie forderte die Staats- und Regierungschefs der Welt auf, Maßnahmen zu ergreifen, um Leben zu retten und unseren Planeten zu schützen

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Der Klimawandel ist nicht genderneutral. Eine Hälfte der Bevölkerung zu ignorieren, bedeutet nicht nur den Verlust von wichtigen Ideen, Vorstellungen und Lösungen, sondern auch den Verlust von Unterstützung einer starken Klimapolitik. Denn sowohl Männer als auch Frauen sind wichtige Akteure in der Gestaltung von Klimapolitik. Und nur gemeinsam können wir es als Gesellschaft schaffen unsere Erde zu schützen und zu erhalten.

Über die Autorinnen

Sina Heubel

Masterstudentin, Technische Universität München

Ich bin Sina, Klimaschützerin aus München und Studentin des Masterstudiengangs Sustainable Resource Management an der Technischen Universität München. Mit meinen Bemühungen im Klimaschutz möchte ich andere inspirieren und dazu beitragen unsere wundervolle Welt zu erhalten. In meiner Freizeit bin ich leidenschaftliche Triathletin und Outdoor-Sportlerin, weshalb mir der Schutz des Alpenraums und seiner märchenhaften Natur besonders am Herzen liegen.

Tal Barak

Masterstudentin, Technische Universität München

Ich bin Tal aus Israel. Im Bachelor habe ich Wirtschaftsingenieurwesen studiert und danach für ein paar Jahre als Datenanalystin gearbeitet. Meine wahre Leidenschaft gilt jedoch dem Schutz unseres Planeten und all seiner Bewohner. Deshalb habe ich mich dazu entschieden Sustainable Resource Management an der Technischen Universität München im Master zu studieren.

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