Für die Wärmewende braucht es wirtschaftlich attraktive Modelle für Kommunen, Kunden und Anbieter. Ansonsten werden die Investitionen ausbleiben.
Steffen Ringwald, Geschäftsführer der Netze BW GmbH, ist einer der Gastredner beim Debatten-Abend „Wärmewende – vom Keller, zur Hülle, zum Netz“ am 7. März 2024 in Stuttgart. Der Abend wurde von der Stiftung Energie & Klimaschutz organisiert.
Die Wärmewende ist ohne Zweifel notwendig: 50 Prozent des Endenergieverbrauchs in Deutschland werden für Wärme verwendet. Ohne die Wärmewende gibt es keine Energiewende.
Die Ziele von Wärmeplanungsgesetz (WPG) und Gebäudeenergiegesetz (GEG) sind also richtig. Spätestens 2045 soll die komplette Wärme durch erneuerbare Energien, Abwärme oder eine Kombination daraus erzeugt werden. Bis zum Jahr 2030 sollen 50 Prozent der Wärme aus erneuerbaren Quellen und Abwärme stammen.
Um eine kosteneffiziente und klimaneutrale Wärmeversorgung zu schaffen, sollen neue Wärmenetze aufgebaut sowie bestehende Wärmenetze entweder transformiert oder ausgebaut werden. Dazu soll die Anzahl der Gebäude, die an ein Wärmenetz angeschlossen sind, signifikant gesteigert werden.
Gemäß unseren Analysen gibt es für den Aufbau neuer Wärmenetze einen Investitionsbedarf von mindestens 10 Mrd. Euro in Baden-Württemberg. Ein großer Teil dieser Wärmenetze wird aber wirtschaftlich nur schwer abbildbar sein, insbesondere in Kommunen mit ländlicher Struktur. Es ist unabdingbar, die Transformation für alle Beteiligten – Kunden, Kommunen und Versorger –
wirtschaftlich attraktiv zu gestalten. Sonst werden die nötigen Investitionen ausbleiben. Die bisherigen Fördermittel reichen dafür nicht aus.
Risiken minimieren
Für eine erfolgreiche Umsetzung von neuen Wärmenetzen haben wir mehrere Risiken identifiziert, die reduziert werden müssen:
Kampf um die Anschlussquote: Die Versorger gehen bei der Errichtung eines Wärmenetzes in Vorleistung. Das wirtschaftliche Optimum wird erst bei einer bestimmten Anzahl an Anschlussnehmern erreicht. Je länger das dauert, desto größer ist die Finanzierungslücke. Außerdem bedeutet ein langsamer Hochlauf auch schleppende Tiefbauarbeiten.
Wärmenetze stehen in Konkurrenz zu Wärmepumpen und H2-Gasthermen. Werden dauerhaft nicht genügend Wärmekunden gefunden, bleibt eine Finanzierungslücke. Die Kommune erreicht evtl. ihre Klimaziele nicht. Im Rahmen einer kommunalen Wärmeplanung braucht es also gezielte Anreize.
Hohe Invest- und Betriebskosten: Hohe Invest- und Betriebskosten können zu hohen Wärmepreisen führen. Ein Risiko ist auch der Wegfall einer Abwärme-Quelle. Essenziell ist deshalb eine Betriebsmittelförderung.
Aufwändige Prozesse: Aufwändige Genehmigungsprozesse sowie komplexe Ausschreibungen verzögern den Hochlauf von Wärmenetzen oder verursachen Fehlplanungen. Die Kommunen sind mit diesen Anforderungen teils überfordert und leiden unter Fachkräftemangel. Die Prozesse müssen deshalb verschlankt werden. Das Land kann die Kommunen mit einer zentralen Anlaufstelle unterstützen.
Digitalisierung der Wärmeplanung
Mittlerweile ist die Erkenntnis gereift, dass eine Wärmeplanung ohne Digitalisierung nicht sinnvoll ist, da Fortschreibungen nötig sein werden und diese auf digitalem Wege mittels eines Digital Twin erfolgen können – sofern die Daten verfügbar sind. Das gilt auch für die bestehenden Wärmeplanungen: Diese müssen auch digitalisiert werden.
Die Netze BW sind hier mit ihrer Kommunalplattform Vorreiter. Bereits heute finden sich die notwendigen Elemente für die Entwicklung von Strom- und Gasnetzen. Im Lauf des Jahres 2024 werden wir hier auch ein Modul für die Wärmeplanung bringen, das Kommunen nutzen können, um ihre Wärmeplanung zu vervollständigen.
Ausbau des Stromnetzes
Zu guter Letzt: Für ein Gelingen der Wärmewende muss parallel auch das Stromnetz selbst ausgebaut werden – nicht nur für die Wärmepumpen, sondern auch für einen optimierten, gemeinsamen Ausbau der Wärmeleitungen. Hier kommt dem Stromkonzessionär eine maßgebliche Rolle zu.
Wir brauchen zügig mehr Klarheit über die Rahmenbedingungen, um unsere Investitionen sicher aufsetzen zu können.
Colbert
vor 7 MonatenIch finde durch Wärmewende können die Bürger ganz viel Geld sparen.
Warmes Wasser zu erzeugen, zu speichern und zu transportieren ist einfacher als Sie denken.
Außerdem ist es viel billiger als Wärmepumpe und Gebäudesanierung.
Und das geht so:
Level 1 Solarstrom
Die Stromgestehungskosten von PV-Freiflächenanlagen betragen 5 Cent/kWh
Damit kann man Wasser erwärmen
Das Wasser kann man in einem ehemaligen Tagebau(Garzweiler) speichern.
Man braucht 170m3 pro Haushalt
Zu den Kunden gelangt es per (halb)autonomen LKW.
Vorteile für den Kunden: Nur 5ct/kWh, keine Renovierung keine Wärmepumpe
Level 2 Großwärmepumpen
Großwärmepumpe Kosten: 500€/kW
Dadurch kann man die Kosten auf 4Cent/kWh Wärme drücken
Die Solarfläche wird halbiert. Auf 35m2 pro Haushalt
Level 3Pipeline
Warmes Wasser wird per Pipeline importiert
Solarthermie in der Wüste
Vorteile für den Kunden: Nur 2ct/kWh, keine Renovierung keine Wärmepumpe
Level 4 Schlauchboot statt Pipeline
Warmes Wasser kann man aber auch ohne Pipeline transportieren. Stellen Sie sich ein riesiges Schlauchboot vor, das mit heißem Wasser statt Luft gefüllt ist.
50 cm Isolierung
Elektroantieb
noch günstiger
So kann man mit der Energiewende noch Geld sparen.
Ich habe auch ein Video:
https://www.youtube.com/watch?v=TXhGspPXs88