Die EnBW hat eine harte Veränderung hinter sich, der Weg war steinig, aber im Großen und Ganzen war er richtig und der Glaube an die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens ist zurückgekehrt.
Seit März dieses Jahres trage ich als Vorständin für Personal bei der EnBW die Verantwortung für mehr als 20.000 Menschen. In den ersten Orientierungsmonaten habe ich mit vielen Mitarbeiter*innen, Führungskräften, Betriebsräten und Anteilseigner*innen über ihre Sichtweise auf die EnBW gesprochen. Und viele haben mir gesagt: Die EnBW hat eine harte Veränderung hinter sich, der Weg war steinig, aber im Großen und Ganzen war er richtig und – anders als vielleicht noch vor ein paar Jahren – ist der Glaube an die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens zurückgekehrt. Denn die stand tatsächlich auf dem Prüfstand, nachdem als Reaktion auf das Unglück von Fukushima und die technologischen und politischen Veränderungen des gesamten Energieversorgungssystems das Unternehmen komplett umgebaut werden musste. Dieser Umbau ist (fast) erfolgreich abgeschlossen und glücklicherweise steht die EnBW wirtschaftlich wieder dort, wo sie 2012 stand. Das ist die Basis für unseren nächsten und großen Entwicklungsschritt, der mit der Strategie 2025 vordefiniert ist. Unser Anspruch ist es, unsere Position als nachhaltiger, innovativer Infrastrukturpartner von Kunden, Bürgern und Kommunen weiter auszubauen und uns damit auch in Geschäftsfeldern außerhalb der Energiebranche zu bewegen.
Neue Anforderungen bewirken Veränderungen nach innen und nach außen
Das bedeutet, wir befinden uns in einer weiteren umfassenden Transformation des Unternehmens. Diese Transformation bringt intern ganz neue Herausforderungen mit sich – in Bezug auf den massiven Ausbau klimaneutraler Erneuerbarer Energien – auch international – und die Entwicklung neuer Geschäfte im Infrastruktur-Bereich, in Bezug auf Digitalisierung und eine Kundenorientierung, die in der Ansprache effizienter, schneller und individueller wird. Doch nicht nur, dass wir intern vor dieser einschneidenden Transformation stehen, auch wir in der EnBW müssen zeitgleich beispielsweise auf die Veränderungsgeschwindigkeit des Umfeldes, einem Fachkräftemangel in Kombination mit dem demografischen Wandel oder auf neue Wertvorstellungen unserer zukünftigen Mitarbeiter Antworten finden.
Für diesen nächsten Entwicklungsschritt benötigen wir neue Kompetenzen und weitere Kapazitäten. Allein bis 2021 suchen wir 3.600 neue Mitarbeiter*innen. Und zwar zu einem Großteil als Ersatz für erfahrene Kolleg*innen, die das Unternehmen in den Ruhestand verlassen. Wir benötigen aber auch ganz neues Know-how für Anforderungen, die wir bisher noch nicht hatten – zum Beispiel im Bereich der Elektromobilität oder bei Innovationen und im IT-Umfeld. Wir müssen einerseits neues Know-how in unser Unternehmen holen und andererseits auch bei unserer Stammbelegschaft neue Fähigkeiten aufbauen.
Und nicht zuletzt verändern sich die Anforderungen an unsere Führungskräfte und an unsere gesamte Arbeitsweise. Insofern ist der nächste Schritt für uns mit vielfältigen Herausforderungen an die Personalarbeit des Unternehmens verbunden.
Der Mensch im Mittelpunkt als Erfolgsfaktor
Indem wir den Menschen in den Mittelpunkt der Transformation setzen, können wir den Herausforderungen erfolgreich begegnen.
Diese Veränderungen sind kein rein technokratischer Akt. Im Gegenteil: Abseits von automatisierten Prozessen, neuen Geschäftsfeldern und Arbeitsweisen kommt es am Ende auf die Kreativität, die Motivation und die Fähigkeit der Menschen an, um die EnBW erfolgreich zu machen. Indem wir den Menschen in den Mittelpunkt der Transformation setzen, können wir den Herausforderungen erfolgreich begegnen.
Der Mensch wird die neue EnBW gestalten – eine EnBW, die sich durch grenzenlose Zusammenarbeit, Mut, Innovation, Wachstum und Diversität auszeichnen wird. Die Ausrichtung unseres Unternehmens an Energiewende und Digitalisierung sehe ich klar als unternehmerische Herausforderung, als wirtschaftliche Chance, uns zukunftsfest zu machen. Und der Schlüssel zum Erfolg ist für uns hier der Mensch. Nichts anderes ermöglicht uns neues Wachstum und die Chance, einer der wichtigsten Partner beim Ausbau der zukünftigen Energiewelt zu sein.
Unser Debatten-Abend zum Thema Transformation
Bei unserem Debatten-Abend „Klimaschutz und wirtschaftliche Transformation: Jobmotor oder Job-Killer?“am 29. Oktober wird die EnBW-Vorständin Colette Rückert-Hennen als Teilnehmerin des Podiums zu Gast sein und das Thema Transformation diskutieren. Alle Interessierten können die Veranstaltung per Livestream verfolgen.
D. Heinrich
vor 5 JahrenIch finde diese Ansätze ebenso mehr als erstrebenswert und megaklasse. Es wird Zeit, dass man sich den Kompetenzen, Fähigkeiten, Stärken und Schwächen der eigenen Mitarbeiter vielmehr bewusst wird und diese entsprechend auch "gewinnbringend" einsetzt. Dann hat man letztendlich mehr als eine Win-Win-Situation, egal welche Hierarchiestufe. Jedoch letztendlich geht es aber nicht um die Einzelne Verwirklichung der Person an sich und seinen Zielen, sondern den persönlichen Einsatz mit Freude, Kreativität und Engagement mit seinen Skills für den zu erzielenden Erfolg der EnBW. Ich finde den "Drive", den Frau Rückert-Hennen mitbringt klasse und die Menschlichkeit super und unterstütze sehr gerne dabei, egal in welcher Form auch immer. Viel Spaß und eine tolle Zeit!
Torsten Schmidt
vor 5 JahrenIch finde die Ansätze und die Einstellung von Frau Rückert-Hennen sehr gut und wichtig. Endlich wird das Thema "Mitarbeiter als Humankapital" werteorientiert und nicht nur aus ökonomischen, prozessualen Aspekten betrachtet. Für eine in einer sich schnell verändernden Welt wird es zunehmend relevanter, die Mitarbeiter als Individuum mit spezifischen Bedürfnissen zu betrachten und zu fördern. Nur mit gegenseitiger Wertschätzung, Anerkennung, offenem und ehrlichem Umgang sowie Respekt über alle Hierarchie-Ebenen hinweg, ist ein Unternehmen zukunfts- und wettbewerbsfähig.
Ich habe aufgrund vieler Projekte bei der EnBW selbst erlebt, welche enormen Kompetenzen und Leistungsfähigkeiten bei den EnBW-Mitarbeitern vorhanden ist, die nur dann zur Entfaltung kommen, wenn man den Mitarbeitern/Kollegen das Vertrauen und die Freiheiten (in vorher abgestimmten Rahmen) gibt/schenkt. Das ist m.E. das Wichtigste, neben Lob, Anerkennung und Wertschätzung.
Ich finde, die EnBW ist auf einem sehr guten Weg diesbezüglich. Schön, dass Frau Rückert-Hennen da ist und solch eine werteorientierte, menschliche Einstellung hat/lebt. Weiter so und viel Erfolg.
Freundliche Grüße und noch einen wundervollen Tag
Torsten Schmidt