Bei Cradle to Cradle geht es darum, dass wir uns Fragen: geht es wirklich darum nur weniger schlecht zu sein oder müssen wir uns die ganzen Dinge nicht ganz neu überlegen?
In der dritten Folge unseres Podcasts spricht Vorständin Katharina Klein mit Nora Sophie Griefahn über Kreislaufwirtschaft und nachhaltige Lieferketten.
Nora Sophie Griefahn ist Cradle to Cradle Expertin und hat die gleichnamige NGO gegründet. Das Konzept Cradle to Cradle befasst sich ganzheitlich mit Produktkreisläufen. Ziel dabei ist es nicht, einfach nur negative Einflüsse zu minimieren, sondern mit dem eigenen Wirtschaften einen positiven Fußabdruck zu hinterlassen.
Griefahn fasst es so zusammen: „Bei Cradle to Cradle geht es darum, dass wir uns Fragen: geht es wirklich darum nur weniger schlecht zu sein oder müssen wir uns die ganzen Dinge nicht ganz neu überlegen? Müssen wir nicht eigentlich schauen, wie wir es schaffen einen möglichst großen positiven Fußabdruck zu hinterlassen?“
Wie bei der Diskussion der Podiumsgäste des Debatte-Abends, so ging es auch bei diesem Gespräch darum, wie die teilweise höchst komplexen Lieferketten von Produkten nachhaltiger gestaltet werden können. Griefahn mahnt, dass bei der Aufarbeitung der eigenen Lieferketten häufig falsch herum argumentiert würde. Unternehmen sollen nicht aufzeigen, wo sie überall nicht schädlich sind, sondern viel mehr aufzeigen was sie konkret machen. Darüber hinaus spielt klare und transparente Kommunikation eine enorm wichtige Rolle. Die Digitalisierung könne dabei eine große Hilfe sein, weil dadurch die Prozesse einfacher möglich werden, so Griefahn.
Ein sehr schönes Beispiel für gelungene Kreislaufwirtschaft ist das Cradle to Cradle Lab in Berlin. Die Sanierung des Gebäudes wurde nach Cradle to Cradle Maßstäben durchgeführt. Auch hier hat die Digitalisierung einen wichtigen Beitrag leisten können. So wurde zu dem Gebäude eine Art digitaler Zwilling aufgesetzt, somit wissen Menschen auch 40 Jahre später wo welche Rohstoffe verbaut sind. Die verwendeten Materialen sind komplett kreislauffähig, da sie in biologische oder technische Systeme zurück gehen können. Außerdem sind die Materialien so ausgewählt, dass sie gesund für Mensch und Umwelt sind. Greifbar wurde das beispielsweise bei der Eröffnung des Labs, als die Besucher*innen anmerkten, dass das Lab im Gegensatz zu vielen anderen Gebäuden nicht den klassische „neuen“ Geruch aufweise.
Als Gast zum Podcast war Energie-Reporterin Katharina Wildgruber eingeladen, die ihr Auslandssemester in Trondheim absolviert hatte. Sie berichtete von dem energie-positiven Powerhouse Brattørkaia. Aufgrund einer Vielzahl technischer Feinheiten erzeugt das Powerhouse mehr Energie als es selbst verbraucht. Griefahn findet das Projekt durchaus gelungen, betont aber dass auch bei solchen Projekten die Herkunft der verwendeten Produkte nicht vernachlässigt werden dürfe.
Diese und viele weitere spannende Aspekte zum Thema Cradle to Cradle können Sie in unserer dritten Podcast Folge hören. Wir wünschen Ihnen und euch viel Spaß beim Hören!
Hier finden Sie die aktuelle Folge: Podcast zur Energiezukunft
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