Energie-Reporterin Katharina Wildgruber in Norwegen

Katharina Wildgruber

Energie-Reporterin

Energie-Reporterin Katharina Wildgruber berichtet für uns aus Trondheim, Norwegen zu den Themen Energieeffizienz und Klimaschutz.

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08. Februar 2021

Wasserkraft in norwegischen Fjorden

Beitrag vom 9. Juli 2021

98% des Stroms in Norwegen wird aus erneuerbaren Energien gewonnen. Zum Großteil kommt der Strom aus Wasserkraft. Aber warum ist die Wasserkraft in Norwegen von großer Bedeutung und wie funktioniert das eigentlich? Die Energie-Reporterin Katharina Wildgruber ermöglicht euch einen Blick in die charakteristische Topographie der norwegischen Fjord-Landschaften und erzählt euch mehr über die spannende Kraft des Wassers im Norden.

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Naturschutzgebiete in Norwegen und das Jedermannsrecht

Beitrag vom 16. Mai 2021

Im dritten Video von Energie-Reporterin Katharina berichtet sie direkt aus einem Naturschutzgebiet in der Nähe von Trondheim. Dieses wird im Sommer von den Norwegern zum Wandern und Baden genutzt und im Winter kommen sie hierher zum Langlaufen. Bekannter aber als die Naturschutzgebiete sind in Norwegen die 47 Nationalparks. Diese großen Nationalparks machen rund 7% der kompletten Fläche von Norwegen aus. Zum Vergleich: Deutschland hat nur 16 Nationalparks. Viele Reisende aus der ganzen Welt kommen deshalb extra nach Norwegen, um die einzigartige Natur zu entdecken. Wenn ihr euch auch einen Eindruck davon machen wollt, seht euch das Video von Katharina an.

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Elektromobilität in Trondheim

Beitrag vom 23. April 2021

Katharina hat sich die Mobilitäts-Ziele 2025 für Norwegen angesehen: ab dann sollen keine konventionellen Antriebe mehr verkauft werden, sondern nur noch Elektro- oder mit Wasserstoff betriebene PKWs. Der Anteil an Elektroautos lag in 2020 bei 54,3 %: Norwegen ist damit das erste Land auf der Welt, in dem mehr Elektroautos als konventionelle PKWs verkauft wurden. Mehr spannende Insights hat sie in ihrem Video festgehalten.

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Start-ups in Norwegen: Vorstellung von Start-ups aus den Bereichen Energie, Klima und Nachhaltigkeit

Abbildung 1: Bereits durchgeführte Projekte von Ocean Sun (Quelle: https://oceansun.no/projects/, Copyright Ocean Sun)

Beitrag vom 26. Februar 2021

In diesem Beitrag stelle ich euch drei norwegische Start-ups vor, welche einen positiven Beitrag in den Bereichen Energie, Klima und Nachhaltigkeit leisten: Ocean Sun, CHOOOSE und FJONG.

Ocean Sun

Ocean Sun ist ein norwegisches Start-up, das 2016 gegründet wurde und im Bereich Photovoltaik operiert. Das Start-up hat Standorte in Norwegen und Singapur. Ocean Suns Value Proposition besteht in der Entwicklung und dem Verkauf von schwimmenden Solarpanels, die sowohl auf Meerwasser als auch auf Süßwasser (Stau-) Seen platziert werden können. Die patentierte Technologie basiert auf einer dünnen Polymermembran, die zum Schwimmen der individuell angepassten PV-Module verwendet wird. Die direkte Kühlung der PV-Module durch das Wasser trägt zu einer erhöhten Leistung bei. Das innovative Konzept von Ocean Sun ist überzeugend, weshalb das Start-up von Innovation Norway (Innovationsarm der norwegischen Regierung) sowie dem norwegischen Forschungsrat unterstützt wird.

Unter diesem Link könnt ihr euch im Rahmen eines zweiminütigen Videos selbst ein Bild von Ocean Suns Idee machen.

Hier geht es zur Webpage Ocean Sun.

Abbildung 2: CHOOOSE-Slogan (Quelle: https://chooose.today/, Copyright CHOOOSE)

CHOOOSE

CHOOOSE ist ein im Jahr 2017 in Oslo gegründetes B2B Start-up, welches sich zum Ziel gesetzt hat, globale Klimaschutzmaßnahmen aktiv zu beschleunigen. Dafür hat CHOOOSE auf einer Plattform diverse Projekte zur CO2-Einsparung, die finanzielle Unterstützung suchen, zusammengestellt. Business-Kunden von CHOOOSE sind z.B. WizzAir, Santander, Breitling und Lonely Planet. Mittels einer von CHOOOSE bereitgestellten API können CHOOOSE Business-Kunden ihren eigenen Kunden die Möglichkeit geben, CO2-Kompensationen über ihre Website durchzuführen. Somit können beispielsweise Kunden der Airline WizzAir bei der Buchung ihres Fluges über CHOOOSE Geld an Projekte zur CO2-Einsparung spenden und so den CO2-Fußabdruck ihrer Reise kompensieren. CHOOOSE leistet somit einen essenziellen Beitrag dazu, den Prozess der CO2-Kompensation weltweit zu vereinfachen und anzutreiben.

Link zur Webpage von CHOOOSE.

Abbildung 3: Werbeslogan auf FJONGS Webpage (Quelle: https://fjong.com/, Copyright FJONG)

FJONG

Das Start-up FJONG wurde 2016 gegründet und operiert im Bereich nachhaltige Mode. Die Modeindustrie ist laut FJONG die zweitgrößte umweltverschmutzende Industrie der Welt. Um die Nachfrage nach immer neuer Mode zu minimieren, hat FJONG einen Leih- und Teil-Service für Frauenkleidung ins Leben gerufen. Das Modell basiert auf einer Nutzerinnen-Community sowie monatlichen Abo-Gebühren und regt dazu an, neue Kleidungsstücke zu leihen und nicht zu kaufen. Kollektiv sinkt so die Nachfrage nach neuen Kleidungsstücken.

Link zu FJONGs Webpage.

Powerhouse Brattørkaia

Beitrag vom 25. Februar 2021

Katharina hat in Norwegen das Bürogebäude Brattørkaia , am Hafen von Trondheim besucht. Das Besondere an diesem energiepositiven Powerhouse ist, dass es im Durchschnitt mehr als doppelt so viel Strom produziert, wie es täglich verbraucht. Dies wird über eine große Solaranlage auf dem Dach des Bürogebäudes, große Speichereinheiten im Keller und das energieeffiziente Design des Hauses erreicht. Die Tatsache, dass das Gebäude mehr Energie produziert als es während seines gesamten Lebenszyklus, von der Herstellung von Baumaterialien bis hin zu Bau, Betrieb und Abriss verbraucht, macht das Gebäude zu einem der umweltfreundlichsten Häuser der Welt. Wenn ihr wissen wollt wie dieses besondere Powerhouse aussieht und wie das Design des Hauses bei der Energieeffizienz hilft schaut euch dieses Video von Katharina an.

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Hoher Stromverbrauch meets Wasserkraft: Wie sieht eigentlich der Bedarf und die Erzeugung von Strom in Norwegen aus?

Abbildung 1: Typisches Modell einer Elektroheizung in einem norwegischen Haushalt

Beitrag vom 08. Februar 2021

Mit 22.351 Kilowattstunden (kWh) ist der jährliche Pro-Kopf-Stromverbrauch in Norwegen einer der höchsten weltweit (Vergleich Deutschland: 6.693 kWh). In meinem ersten Beitrag als Energiereporterin aus Norwegen werde ich der Frage nachgehen, welche Faktoren zu einem so hohen Pro-Kopf-Stromverbrauch in Norwegen führen und wie dieser gedeckt wird.

Hintergrund und Berechnung des Pro-Kopf-Stromverbrauchs

Der Pro-Kopf-Stromverbrauch berechnet sich aus der Summe an verbrauchter Elektrizität in allen Sektoren (also Haushalten, Gewerbe, Industrie, Wärme und Verkehr) geteilt durch die Anzahl der Einwohner. Die Größe des Pro-Kopf-Stromverbrauchs ist also nicht zu verwechseln mit dem jährlichen Stromverbrauch von Haushalten.

Gründe für den hohen Pro-Kopf-Stromverbrauch in Norwegen

Für den hohen Pro-Kopf-Stromverbrauch in Norwegen sind insbesondere zwei Faktoren verantwortlich:

Als Hauptfaktor ist die weit vorangeschrittene Sektorkopplung zu nennen. In fast allen Haushalten, Gewerben und Industrien findet die Wärmeerzeugung elektrisch statt. Im Gegensatz zu anderen nordischen Ländern (Schweden, Finnland) sind Fernwärme-Systeme nicht allzu stark verbreitet. Gas wird aufgrund der fehlenden Infrastruktur fast gar nicht zur Wärmeerzeugung genutzt. Entsprechend wird zum Heizen von Räumen und Wasser sowie in industriellen Anlagen fast ausschließlich Elektrizität verwendet. Vereinzelt werden Öl und Biomasse zur Wärmeerzeugung eingesetzt.

Abbildung 2: Ladestation für Elektroautos auf dem NTNU Campus in Trondheim

Zudem ist der Verkehrssektor weit fortgeschritten in seiner Elektrifizierung: Bereits Mitte des Jahres 2019 waren in Norwegen auf eine Bevölkerung von 5,6 Millionen Menschen 200.000 Elektro-PKWs zugelassen. In Deutschland lag die Anzahl an zugelassenen Elektro-PKWs im Jahr 2020 bei 230.000 Stück. In absoluten Zahlen sind die beiden Größen sich sehr ähnlich. Setzt man die Anzahl an Elektroautos allerdings ins Verhältnis zur Einwohnerzahl, zieht Norwegen schnell und mit einem leisen Surren an Deutschland vorbei.

Der zweite Faktor, welcher zum hohen Pro-Kopf-Stromverbrauch in Norwegen beiträgt, ist der vergleichsweise niedrige Strompreis. Dieser lag im Jahr 2020 für Haushalte in Norwegen im Schnitt bei 13,55 EUR-ct/kWh.5 Somit ist der Strompreis für norwegische Privathaushalte deutlich niedriger als in Deutschland (im Schnitt zahlten Haushalte in Deutschland im Jahr 2020 30,43 EUR-ct/kWh). Der niedrige Strompreis in Norwegen führt dazu, dass der monetäre Anreiz für Energieeffizienz- oder Energiesparmaßnahmen für Haushalte sehr gering ist. Dies trägt ebenfalls zu einem erhöhten Stromverbrauch bei.

Abbildung 3: Laufwasserkraftwerk Solbergfoss

Deckung des hohen Strombedarfs in Norwegen

Doch trotz des hohen Pro-Kopf-Stromverbrauchs gibt es keinen Grund zur klimabedingten Panik. Im Jahr 2019 wurden 98% des Stroms in Norwegen aus erneuerbarer Quelle produziert. Der Großteil (93,5%) war dabei auf Wasserkraft zurückzuführen. Wind- und Thermische Kraftwerken lieferten die restlichen 6,5%. Mit diesem hohen Anteil an Erneuerbaren Energien im Strommix liegt Norwegen im europaweiten Vergleich auf Platz 1.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der hohe Pro-Kopf-Stromverbrauch durch die fortgeschrittene Elektrifizierung aller Sektoren sowie mangelnder Anreize für Energieeffizienz- bzw. Energieeinsparmaßnahmen zustande kommt. Gleichwohl ist der hohe Pro-Kopf-Stromverbrauch aus einer Nachhaltigkeits- bzw. Klimaperspektive als unproblematisch anzusehen: Da Norwegens Strommix zu 98% aus Erneuerbaren Energien besteht, ist die Emission von Treibhausgasen sehr gering.

Quellen

Hamlehdar, M.; Aslani, A. (2017): Analysis of energy system in Norway with focus on energy consumption prediction. Link: https://www.researchgate.net/publication/318443621_Analysis_of_Energy_System_in_Norway_with_Focus_on_Energy_Consumption_Prediction

National Geographic (2019): Norway’s leading the charge on a sustainable electric future. Link: https://www.nationalgeographic.com/environment/2019/06/partner-content-sustainable-electric-future/

ADAC (2020): Zahl der E-Autos weltweit auf Rekordhoch – Wachstumsrate schwächt sich aber ab. Link: https://www.adac.de/news/statistik-e-autos/

Indexmundi (2021): Elektrizität Verbrauch pro Kopf – Welt. Link: https://www.indexmundi.com/map/?v=81000&r=xx&l=de

Eurostat (2021a): Electricity price statistics. Link: https://ec.europa.eu/eurostat/statistics-explained/index.php/Electricity_price_statistics

Deutsch-Norwegische Handelskammer (2020): Erneuerbare Energien. Link: https://norwegen.ahk.de/kernbereiche/erneuerbare-energien

Eurostat (2021b): Archive: Statistik der erneuerbaren Energien. Link: https://ec.europa.eu/eurostat/statistics-explained/index.php?title=Renewable_energy_statistics/de&oldid=484663#:~:text=2018%20entfielen%2018%2C9%20%25%20des,von%208%2C3%20%25%20erreicht.

Wikipedia (2021): Solbergfoss Hydroelectric Power Station, Link: https://de.wikipedia.org/wiki/Kraftwerk_Solbergfoss#/media/Datei:Solbergfoss_okt_2015_18.jpg

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  1. D. Tiedemann

    vor 5 Monaten

    Wir bauen eine Split Wärmepumpe in einigen Räumen unserer Wohnung ein. Diese ist vornehmlich zum Kühlennangeschafft, kann aber ebrnsogut zum Heizen benutzt werden. Die hocheffiziente Wärmepumpe mit hoher JAZ (ist auch auf der BAFA-Förderliste) heizt mit ca. 12 Eurocent / kWh über das Jahr immMittel bei aktuellen Netzstrompreisen von 30 Eurocent/kWh. Wir können PV-Strom für den Großteil des Jahres nutzen. Damit lohnt sich das bereits heute für uns.

  2. Enka

    vor 1 Jahr

    Nachdem unsere NT-Gasheizung mehrfach ausfiel, haben wir uns 2020 für eine WP entschieden.
    Eine neue Gasheizung wäre nicht viel billiger gewesen und könnte keinen PV-Strom nutzen.
    Mit 12.000€, nach Abzug der BAFA-Förderung, war sie billiger als die Umrüstungen auf Gas-Brennwertgeräte in unserer Nachbarschaft.
    Unser Fazit: Zusammen mit der PV die ideale Kombi!
    Zu beachten:
    Man braucht einen Heizungsbauer, der sich mit der WP gut auskennt.
    Es gibt erfahrene Firmen die haben hunderte WP auch in Altbauten erfolgreich installiert
    und es gibt Firmen denen die Erfahrung fehlt.
    Mangelnde Kenntnis der Möglichkeiten führt dann leider zu horrenden Kosten, weil dann gleich Fußbodenheizung, Volldämmung und neue Fenster als Voraussetzung für einen wirtschaftlichen Betrieb der WP genannt werden.

  3. J. Affeldt

    vor 1 Jahr

    Gibt nichts Besseres, als eine E-Heizung. Alleine die Kosten für einen Wärmepumpe, inkl. derf Finanzierungskosten, sind so hoch, dass sich das innerhalb der Lebenszeit nicht rechnet,

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