Nachbericht zu den Urban Home Talks 2021 – Wie wollen wir in Zukunft leben?

Gastautor Portrait

Redaktion

Stiftung Energie & Klimaschutz
09. November 2021

Die neue Bundesregierung müsse [die Quartierentwicklung] aktiv angehen und die Verfahren vereinfachen und weitere Innovationsmöglichkeiten fördern.

Aus der Keynote von Dr. Christian Growitsch

„Wie wollen wir in Zukunft leben?“ mit dieser spannenden Frage beschäftigte sich die 6. Veranstaltung der Urban Talks Reihe. Die Urban Home Talks 2021 der Stiftung Energie & Klimaschutz wurden getreu des Titels digital und bei viele von zu Hause aus durchgeführt. Rund 50 Teilnehmende erhielten die Möglichkeit, neuen Input zum Thema Quartiersentwicklung zu bekommen und gemeinsam über die Zukunft des (Zusammen-)Lebens zu diskutieren.

PD Dr. Christian Growitsch, Institutsleiter des Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie, eröffnete die Diskussion mit einer Keynote, bei der er die Projekte zu einer zukunftsfähigen Quartiersentwicklung des Fraunhofer Instituts vorstellte. Dabei betonte er das Potenzial von Quartieren für eine nachhaltige Stadtentwicklung, da 25% des Verbrauchs an Strom und Wärme auf Privathaushalte entfallen. Growitsch kritisierte aber auch, dass Quartiersentwicklung aktuell aufgrund von regulatorischen Rahmenbedingungen und langwierigen Genehmigungsverfahren gebremst würde. Die neue Bundesregierung müsse dieses Thema deshalb aktiv angehen und die Verfahren vereinfachen und weitere Innovationsmöglichkeiten fördern.

Nach der Keynote von Dr. Christian Growitsch standen für die Teilnehmenden der Urban Home Talks 2021 verschiedene Panels zur Auswahl. Hierzu stellten die drei weiteren Expert*innen des Abends in einem Elevator-Pitch sich selbst und ihre Themen vor. Innerhalb von 30 Sekunden präsentierten Verena Gehrmann-Linnerth, Produktmanagerin bei Energie Baden-Württemberg AG, Arberesha Thaqi, Quartiersentwicklerin bei der Johann Daniel Lawaetz-Stiftung sowie Dr. Bernd Gewiese, Energieberater bei der Karlsruher Energie- und Klimaschutzagentur (KEK) ihr vorbereitetes Panel-Thema.

In den jeweils zwei parallel stattfindenden Panelrunden präsentierten die Referent*innen kurz ihre Impulse zum (Zusammen-)Leben der Zukunft im Quartier und anschließend gab es viel Raum für Fragen und Diskussionen.
In dem Panel von Verena Gehrmann-Linnerth ging es um die Art und Weise wie man alle Menschen bei einem solch komplexen Thema wie dem der Quartiersentwicklung mitnehmen kann. Hauptthema war außerdem die Frage, wie Partizipation und die Projektstruktur bei der Quartiersentwicklung aussehen können.

Bei Arberesha Thaqi´s Panel wurde darüber diskutiert, wieso die Verwaltungslogik nicht immer mit den zivilgesellschaftlichen Diskursen einhergeht. Wie kann man diese beiden Faktoren miteinander vereinen, um „Alibi-Partizipation“ zu vermeiden und tatsächliche Debatten zu führen? Sie betonte dabei auch, dass es nicht immer einfach sei, partizipativ zu arbeiten, es aber auch sehr lohnenswert sei.

Dr. Bernd Gewiese stellte in seinem Panel die Arbeit der KEK vor, und erläuterte anhand der Fragen der Teilnehmenden deren Vorgehensweise. Besonderes Augenmerk lag hierbei auf einer nachhaltigen Energieversorgung von privaten und öffentlichen Gebäuden und wie diese der Bevölkerung nähergebracht werden kann.

Die Frage wie wir in Zukunft leben möchten, lässt sich in ihrer ganzen Umfänglichkeit wohl kaum nach einer einzigen Veranstaltung beantworten. Was aber nach den Expert*innenmeinungen eindeutig wichtig sein wird, ist, dass bei der Stadtplanung künftig die Quartiere eine größere Rolle spielen müssen. Dazu braucht es eine Sammlung an verschiedenen Lösungskonzepten für die individuellen Problemstellungen der unterschiedlichen Quartiere. Es wurden des Weiteren viele spannende Ideen vorgebracht, die den Weg in eine nachhaltigere Zukunft ebnen können.

Nach den Panelrunden gab es für alle Teilnehmenden der Urban Home Talks 2021 noch die Möglichkeit, den Abend bei einer gemütlichen Networking Runde ausklingen zu lassen. Wir bedanken uns herzlich bei den zahlreichen Teilnehmenden sowie den Expert*innen für die sehr gelungene Veranstaltung. Wir freuen uns, euch bei der nächsten Veranstaltung der Stiftung Energie & Klimaschutz wiederzusehen.

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