Abschlussbericht aus Eritrea

Winta Kesete

Energie-Reporterin

Winta Kesete berichtet für uns aus Eritrea zu den Themen Klimaschutz und Energie.

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11. Juli 2018

Foto: Winta Kesete / Stiftung

Beitrag vom 07. Juli 2018

Seit einigen Jahrzehnten wird verstärkt auf die weltweit stetig ansteigende globale Durchschnittstemperatur der Erdoberfläche aufgrund des natürlichen und des anthropogenen Treibhauseffektes aufmerksam gemacht.

Es ist allgemein bekannt, dass unsere Welt natürlichen Klimaschwankungen unterliegt. Dennoch wissen wir heute, dass – besonders seit dem Beginn der Industrialisierung – die steigende Erderwärmung zu einem beträchtlichen Teil auch auf menschliches Handeln zurückzuführen ist.

Wissenschaftler befürchten, ein ungehinderter Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur könne ab einem kritischen Wert zu irreversiblen Veränderungen diverser Ökosysteme führen. Extreme Wetterereignisse und Temperaturanomalien häufen sich bereits. Die Auswirkungen des Klimawandels zeigen sich auf unterschiedliche Weise und Intensität. Während der Anstieg des Meeresspiegels und starke Regenereignisse in vielen Küstenregionen für Überflutungen sorgen, sind andere Erdteile – aufgrund stark abnehmender Niederschlagsmengen und steigender Temperaturen- mit langanhaltenden Trockenzeiten und Dürre geplagt.

Durch zunehmende Schwankungen der Niederschläge bei gleichzeitigem Rückgang der gesamten Niederschlagsmenge und somit resultierenden langen Trockenperioden ist die landwirtschaftliche Produktion vom Klimawandel besonders stark betroffen.

Für den afrikanischen Kontinent, der noch weitgehend vom Agrarsektor dominiert wird, bedeutet dies eine existenzielle Gefährdung, die massive ökologische und sozioökonomische Folgen haben wird. Vertreibungen, kriegerische Konflikte und verstärkt umweltbedingte Fluchtbewegung wären die Folgen.

In dem ostafrikanischen Land Eritrea ist die agrarwirtschafliche Produktion durch den Klimawandel besonders stark betroffen. Der durch kleinbäuerliche Gesellschaftsstruktur charakterisierte ländliche Raum erfährt heute einen anhaltenden Bevölkerungsrückgang. Der drastische Rückgang der landwirtschaftlichen Produktion drängt immer mehr Menschen in die Städte. Wie viele andere Entwicklungsländer sind diese Gebiete neben der Modernisierung der Anbau- und Bewässerungsmethoden von der Verbesserung der infrastrukturellen Grundversorgung, vor allem der Wasser-, Abwasser- und Stromversorgung abhängig.

Auch in Zeiten starker Urbanisierung dienen ländliche Räume zur Entlastung von Städten

Winta Kesete

Es besteht heute eine allgemeine Übereinstimmung darüber, dass ländliche Räume aus diversen Gründen zu erhalten und schützen sind. Sie sichern nicht nur als Wirtschaftskraft die Ökonomie und damit die Nahrungsmittelversorgung eines Landes, sondern auch die der gesamten Weltbevölkerung. Zudem brauchen wir ländliche Strukturen zum Schutz und Erhalt unserer knappen Umweltressourcen. Auch in Zeiten starker Urbanisierung dienen ländliche Räume zur Entlastung von Städten. Daher liegt es nicht nur im Interesse von kommunalen und nationalen Führungen, sondern auch der Weltgemeinschaft, dörfliche Strukturen zu festigen und fördern.

Die Transformation zu einer langfristigen kohlenstoffarmen Entwicklung wie die Anpassung an vorherrschenden klimatischen Bedingungen ist von vielen Faktoren, die aufeinander aufbauen und ineinander verstrickt sind, abhängig. So sind Begegnungen von Umweltfragen mittels fortgeschrittener umwelttechnischer Maßnahmen und Instrumente aus der globalen Entwicklung genauso wichtig, wie die Einbringung örtlicher materieller und immaterieller Ressourcen und Potentiale. Eine qualitative Verbesserung der infrastrukturellen Grundversorgung ländlicher Gebiete hat einen positiven Einfluss auf die Lebensqualität der Landbevölkerung. Sie trägt wesentlich zur sozialen Stabilität bei und kann so eindämmend auf die fortschreitende Urbanisierung wirken und unterstützt zudem die Integration dieser Gemeinschaften in die moderne Wirtschaft. Zweifellos spielt für eine langfristige Entwicklung die Verbesserung des Bildungsangebots sowie die Einbindung der Landbewohner an den einzelnen Entwicklungsprozessen und Entscheidungsfragen eine Schlüsselrolle.

Von Umweltproblemen und einigen vielversprechenden Lösungen

Sandspeicherdamm in Begu
Sandspeicherdamm in Begu

Foto: Stiftung Energie und Klimaschutz

Beitrag vom 15. Juni 2018

Winta Kesete meldet sich mit weiteren Videos aus Eritrea. Sie beschäftigt sich dieses Mal hauptsächlich mit der Abholzung von Wäldern, Maßnahmen gegen den Wassermangel und der traditionellen nachhaltigen Bauweise auf dem Land. Wassermangel und Abholzung sorgen für große Schwierigkeiten im ländlichen Eritrea. Um diesen Problemen entgegen zu wirken, gibt es Initiativen von Hilfsorganisationen, die unter anderem „Gießkannen für Eritrea“ bereitstellen wollen.

Ein Damm sorgt für ganzjährige Wasserversorgung

In einem weiteren Video schaut sich Winta Kesete ein Projekt von Technik ohne Grenzen an. In den recht kurzen Regenzeiten von etwa drei Monaten kann es in Eritrea zu sehr starken Regenfällen mit einer hohen Menge an Wasser kommen. Dieses bleibt in großen Teilen ungenutzt und fließt vielerorts einfach talabwärts, ohne gespeichert werden zu können. Um dem entgegen zu wirken, hat sich Technik ohne Grenzen entschlossen, in der Region beim Bau eines Sandspeicherdamms zu helfen.

Mithilfe dieses Damms wird eine ganzjährige Wasserversorgung für das Gebiet möglich. In ihrem Video  erklärt unsere Energie-Reporterin die Vorteile des Sandspeicherdammes im Vergleich zur offenen Speicherung und hat auch lokale Stimmen zum Projekt aufgenommen.

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Traditionelle Bauweisen in den ländlichen Gebieten Eritreas

Die zumeist aus einem einzelnen Raum bestehenden traditionellen Häuser sind durch ihre Bauweise und die Verwendung von lokalen und regenerativen Baumaterialen sehr nachhaltig und klimafreundlich. Winta Kesete stellt uns in ihrem Video ein paar Beispiele dazu vor, darunter die Tukul – und die Hidmo-Bauweise. Je nach Region unterscheiden sich auch die klimatischen Anforderungen an die Behausungen, was für Unterschiede in der Ausgestaltung der Häuser sorgt. Außerdem betrachtet sie die nomadische Lebensweise die komplett auf feste Behausungen verzichtet.

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Waldrodung in Eritrea

Abholzung ist in Eritrea ein großes Problem. Mittlerweile sind deutlich weniger als 5 Prozent des Landes mit Wald bedeckt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren es noch 30 Prozent.

Ein Grund dafür ist die geringe Elektrifizierung des Landes und die Unbezahlbarkeit von Gas für die lokale Bevölkerung. Deshalb decken die Bewohner einen Großteil ihres Energiebedarfs durch die Verbrennung von Holz oder Dung. Die steigende Bevölkerungszahl verstärkt den Bedarf an diesen Materialien noch weiter.

Die Auswirkungen für die Landbevölkerung durch die Rodung der Wälder sind dabei verheerend, da nährstoffreicher Boden ohne Wälder leichter abgetragen wird und der Wasserhaushalt der gesamten Region negativ beeinträchtigt wird. Durch die Landdegradierung können ganze Landstriche unbewohnbar werden, was die örtliche Bevölkerung dazu zwingt ihre Heimat zu verlassen.

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Klimawandel in Eritrea

Beitrag vom 15. Mai 2018

Winta Kesete ist Masterstudentin am KIT in Karlsruhe. Für ihre Masterarbeit war sie in Eritrea unterwegs, um dort über „Nachhaltiges und Klimagerechtes Bauen im ländlichen Gebiet“ zu berichten. In ihren Videos hat sie uns schon über die verschieden Klima- und Vegetationszonen informiert und auch über die Landwirtschaft im Land am Roten Meer durften wir schon einiges von ihr erfahren.

Als stark agrarisch geprägtes Land ist die Abhängigkeit von den Klima- und Wetterbedingungen in Eritrea sehr groß. Etwa 80 Prozent der Bevölkerung leben in ländlichen Gebieten und ein Großteil ist entweder direkt in der Landwirtschaft oder in landwirtschaftlich nahen Wirtschaftszweigen tätig. Umso wichtiger ist es für das Land, sich an den Klimawandel anzupassen, wie Winta Kesete in ihrem neuesten Video berichtet.

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Eritreas Landwirtschaft in Zeiten des Klimawandels

Beitrag vom 26. Januar 2018

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Eritrea im Überblick

Beitrag vom 7. November 2017

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