Das Great Barrier Reef und der Klimawandel

Miriam Horvath

Energie-Reporterin

Miriam Horvath berichtet für uns aus Australien zu den Themen Energiewende, Nachhaltigkeit und Klimaschutz.

weiterlesen
12. Juli 2024

"Das Great Barrier Reef: Bedrohtes Naturwunder und Hoffnung auf Erholung"

Korallenriffe auf der ganzen Welt, insbesondere das australische Great Barrier Reef, sind stark von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen. Zu den Bedrohungen zählen steigende Meerestemperaturen, Ozeanversauerung und andere Umweltfaktoren, die zu einer Verschlechterung der Korallengesundheit führen. Es besteht jedoch Hoffnung auf Erholung und Wiederaufbau, wenn geeignete Maßnahmen ergriffen werden.

Der Lebensraum

Das Great Barrier Reef, das größte Korallenriff der Welt, liegt im Korallenmeer vor der Nordostküste Australiens entlang der Küste des Bundesstaates Queensland. Es erstreckt sich über ca. 2.300 Kilometer und umfasst ca. 348.000 Quadratkilometer mit ca. 3.000 einzelnen Korallenriffen und 980 Inseln. Das Riff ist von entscheidender Bedeutung für die Umwelt, da es Lebensraum für zahlreiche Meereslebewesen bietet und zur globalen Artenvielfalt beiträgt. Esgilt als eines der sieben Naturwunder der Erde und ist sogar aus dem Weltall sichtbar. Trotzseiner Bedeutung steht das Great Barrier Reef vor großen Herausforderungen. Um das Riff zu schützen, müssen dringend Maßnahmen ergriffen werden, um seine Widerstandsfähigkeit zu stärken und die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten zu minimieren.

Klimawandel und seine Folgen

Der Klimawandel ist die größte Bedrohung für das Great Barrier Reef. Steigende Meerestemperaturen führen zu häufigen Korallenbleichen, bei denen die Korallen ihre symbiotischen Algen verlieren, die für ihre Ernährung und Farbe entscheidend sind. In den letzten Jahren gab es mehrere Massenbleichen, von denen 91 % der Riffe betroffen waren. Diese Bleichen schwächen die Korallen und machen sie anfälliger für Krankheiten. Neben der Korallenbleiche trägt auch die Versauerung der Ozeane zur Verschlechterung der Riffgesundheit bei. Sie wird durch die Aufnahme von Kohlendioxid aus der Atmosphäre verursacht, dass das Wasser saurer macht und es den Korallen erschwert, ihre Kalkskelette zu bilden und zu erhalten. Studien zeigen, dass die Kalzifizierungsraten der Korallen im Great Barrier Reef seit den 1970erJahren um 30 % zurückgegangen sind.

Ökologische und ökonomische Folgen

Das Absterben der Korallen hat weitreichende Folgen für das gesamte Ökosystem des Riffs. Korallenriffe sind Lebensraum für eine Vielzahl von Meereslebewesen und spielen eine entscheidende Rolle für Fischerei, Tourismus und Küstenschutz. Der Verlust der Riffe könnte nicht nur die Artenvielfalt gefährden, sondern auch die Lebensgrundlage von Millionen von Menschen, die von Rifffischen als Nahrungsquelle und Lebensunterhalt abhängig sind. Darüber hinaus wirken Riffe als natürliche Barrieren gegen Überschwemmungen und Stürme, was ihre Bedeutung für den Küstenschutz unterstreicht.

Erholung und Widerstandsfähigkeit

Trotz der Bedrohungen zeigt das Great Barrier Reef Anzeichen von Widerstandskraft. In einigen Regionen des Riffs wurde eine Zunahme der Korallenbedeckung beobachtet, was auf die Fähigkeit des Riffs hinweist, sich von Störungen zu erholen. Diese Erholung hängt jedoch stark von der Häufigkeit und Intensität der Störungen ab, die mit dem Klimawandel zunehmen. Die Forschung arbeitet intensiv an Schutzmaßnahmen, um die Widerstandsfähigkeit der Riffe zu erhöhen. Dazu gehören die Züchtung hitzetoleranter Korallen und der Einsatz von Probiotika, um die Korallen widerstandsfähiger gegen Umweltbelastungen zu machen.

Korallenfarmen spielen eine entscheidende Rolle bei der Wiederherstellung und dem Schutz von Korallenriffen. Diese Initiativen zielen darauf ab, die Korallenpopulationen zu stärken und sie widerstandsfähiger gegen die Auswirkungen des Klimawandels zu machen. Ein bemerkenswertes Projekt ist das der Reef Restoration Foundation (RRF), das 2018 auf Fitzroy Island begann. Hier wurden Korallen gezüchtet und an kahlen Stellen des Riffs angepflanzt. Diese Korallen haben inzwischen erfolgreich gelaicht, was als Meilenstein im Kampf gegen die durch den Klimawandel verursachten Schäden gilt.

Zur Bewältigung der Krise sind weiterhin dringende Maßnahmen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen und zur Anpassung an den Klimawandel erforderlich. Australien hat sich verpflichtet, seine Emissionen bis 2030 um 43% unter das Niveau von 2005 zu senken und investiert in Riffschutzprogramme und Forschung, um die Widerstandsfähigkeit der Riffe zu stärken. Die UNESCO hat das Great Barrier Reef als gefährdet eingestuft, was die Notwendigkeit internationaler Schutzmaßnahmen unterstreicht.

Fazit

Das Great Barrier Reef steht vor großen Herausforderungen, aber es besteht Hoffnung auf Erholung und Wiederaufbau. Durch gezielte Schutzmaßnahmen und internationale Zusammenarbeit kann das Riff für zukünftige Generationen erhalten werden. Der Erhalt dieses einzigartigen Ökosystems ist nicht nur entscheidend für die Artenvielfalt, sondern auch für die Lebensgrundlage von Millionen Menschen weltweit. Die Kombination aus wissenschaftlicher Innovation und politischem Willen könnte der Schlüssel zur Rettung der Korallenriffe sein.

Mülltrennung in Australien

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

In Australien fallen pro Kopf 2,1 Tonnen an Haushaltsabfällen pro Jahr an. Energiereporterin Miriam Horvath berichtet in diesem Video, warum hiervon nicht mehr als 60% recycelt oder kompostiert werden. Warum die Mülltrennung für viele Australier überfordernd ist, erfahrt ihr in diesem Video!

Klimawandel in Australien

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

In diesem Video spricht Miriam Horvath über die verheerenden Auswirkungen des Klimawandels in Australien. Wie sich die Erderwärmung auf das australische Ökosystem auswirkt und welche Maßnahmen die Regierung in Australien zur Bekämpfung des Klimawandels ergreift, erfahrt ihr in diesem Video!

Frauenpower gegen Klimawandel in Australien

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Wer ist die "australische Greta Thunberg?" In ihrem zweiten Video stellt Miriam Horvath Klima-Aktivistinnen vor, die einen besonderen Impact in Australien haben. Welche unterschiedlichen Herangehensweisen die Frauen wählen, um auf den Klimawandel aufmerksam zu machen und was eine Unternehmensberaterin als Meerjungfrau damit zu tun hat, erfahrt ihr in diesem Video!

Das Problem der E-Autos in Australien

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Miriam Horvath spricht in ihrem ersten Energie-Reporter Video über E-Autos in Australien. Die enorm langen Strecken zwischen den Städten werden in der Regel mit dem Auto zurückgelegt. Welche Alternativen Fortbewegungsmöglichkeiten existieren und vor welchen Herausforderungen die Zukunft der E-Mobilität dort steht, erfahrt ihr in diesem Video!

Diskutieren Sie mit

Ich akzeptiere die Kommentarrichtlinien sowie die Datenschutzbestimmungen* *Pflichtfelder

Artikel bewerten und teilen

Das Great Barrier Reef und der Klimawandel
5
8