Umfrageergebnis: Solar und Speicher als Meilenstein der Energiewende

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Redaktion

Stiftung Energie & Klimaschutz
25. November 2015

Ob die Kombination aus Solar und Speicher als Meilenstein der Energiewende taugt, das wollten wir in unserer letzten Umfrage von Ihnen wissen. Die Eindeutigkeit des Ergebnisses hat uns überrascht: 79 Prozent meinten Ja, nur 21 Prozent verneinten das. Wir bewerten das als einen Wandel der öffentlichen Meinung, die der technischen und ökonomischen Entwicklung folgt. „Deutschland sollte sich auf Millionen Solarspeicher vorbereiten“, meint Topagrar und folgt damit einer Studie von Agora-Energiewende, die wir hier im Energiewendeblog vorgestellt haben.

Bisher wird die Entwicklung des Marktes genährt durch steigende Strompreise auf der einen und fallende Kosten für Solaranlagen und Speicher auf der anderen Seite. Die Speicherproduktion geht jetzt – nicht nur bei Tesla – in die Großserie, schafft dadurch entsprechende Skaleneffekte und auch die Steuerung der Speicher wird zunehmend besser.  Schon bald wird ein weiterer Effekt die Entwicklung weiter anfachen: Neue Speichertechnologien.

FuE bei Solar und Speicher machen Hoffnung

Wiwo Green berichtet von einer neuen Methode der Speicherung mit ähnlich leistungsfähigen Batterien, die aber mit deutlich günstigeren Materialien hergestellt werden. Die im Chemistry of Materials Journal vorgestellten neuen Energiespeicher bestehen hauptsächlich aus Magnesium und Pyrit.

Aus Jena kommen gute Nachrichten über die Redox-Flow-Batterie. Diese Technologie hatte bisher den Nachteil, dass sie wegen des Bedarfs an teurem Vanadium und wegen der kostspieligen Membrane nicht wettbewerbsfähig war. Forscher am Center for Energy and Environmental Chemistry (CEEC, Zentrum für Energie und Umweltchemie) der Universität Jena haben es nun geschafft, neue Materialien, Kunststoff und eine Kochsalzlösung, einzusetzen, die diesen sehr langlebigen Batterietyp gleichzeitig preiswerter und umweltfreundlicher machen. Besonders erfreulich: Mit Jena Batteries gibt es nun ein Start-up-Unternehmen in Thüringen, das den globalen Batteriemarkt aufmischen könnte.

JenaBatteries, Solar und Speicher

Massenhaft in Häusern, Gewerbebetrieben und Fahrzeugen eingesetzte Speicher, die die Sonne lädt, werden unsere Energiewirtschaft in den nächsten Jahren gehörig aufmischen. Aber damit nicht genug: Auch bei den Großspeichern verläuft die Entwicklung disruptiv. Der Essener Energiekonzern Steag, groß geworden mit Steinkohlekraftwerken, investiert rund 100 Millionen Euro in sechs Großbatterien mit insgesamt 90 Megawatt. Dieses Invest allein übersteigt die gesamte bisher in Deutschland installierte Batterieleistung! Rentieren soll sich diese Investition über den Verkauf von Regelenergie.

Der Bedarf an teuren Reservekraftwerken wird schnell sinken

Ob die Kombination Solar und Speicher als Meilenstein der Energiewende taugt? Wir meinen mit der Mehrheit unser Leser Ja. Wir stehen an einem Wendepunkt. Es zeichnet sich ab, wie die dezentrale Energiewende funktionieren wird. Millionen von kleinen Speicher zwischen 5 und 40 kWh werden die Energieversorgung in Häusern und Fahrzeugen übernehmen und so ganz nebenbei im Schwarm Netzdienstleistungen übernehmen und für Netzstabilität sowie Versorgungssicherheit sorgen. Und weil es auf für größere Speicher noch Platz auf dem Markt gibt, wird der Bedarf an teuren Reservekraftwerken schnell sinken.

Unsere Umfrage lief vom 11. bis zum 22. November. An ihr nahmen 131 Personen teil. Zu unserer aktuellen Umfrage „Erfolgt auf dem Weltklimagipfel in Paris der Durchbruch zum 2°-Ziel?“ geht´s hier entlang.

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