Diesmal digital: der KONGRESS BW 2020

Gastautor Portrait

Karolina Kleiner

Werkstudentin Stiftung Energie & Klimaschutz

Karolina Kleiner, Jahrgang 1996, studiert im Master International Business and Economics an der Universität Hohenheim in Stuttgart und arbeitet als Werkstudentin für die Stiftung Energie & Klimaschutz.

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12. Oktober 2020

Umweltpolitische und wirtschaftliche Interessen stehen im Widerspruch zueinander? Nachhaltiges Wachstum ist nicht möglich? Warum das keineswegs der Fall sein muss, zeigt sich einmal wieder beim Ressourceneffizienz- und Kreislaufwirtschaftskongress Baden-Württemberg.

Dieser beschäftigt sich jährlich mit der Frage, wie sich ökonomische und wirtschaftliche Ziele vereinen lassen und Baden-Württemberg sich zudem als attraktiver Standort im Wettbewerb behaupten kann. Der Kongress, der im Auftrag des Staats-, Umwelt- und Wirtschaftsministeriums Baden-Württemberg bereits zum 9. Mal stattfand, lud auch dieses Jahr Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Industrie zum Austausch ein. Die Vorträge und Diskussionen fanden am 07. Und 08. Oktober statt – diesmal zwar digital, aber trotzdem interaktiv, dank der Möglichkeit live mit zu chatten, Fragen zu stellen und abzustimmen.

Ein weiteres Highlight beim Kongress BW: Das Kongress LAB

Im Rahmen des Kongress BWs findet jedes Jahr auch das KONGRESS LAB statt: in diesem konnten 6 ausgewählte Startups aus dem GreenTech-Bereich mit Mentor*innen aus etablierten Unternehmen innovative Projekte und Ideen weiterentwickeln. Und das innerhalb von nicht mal 48 Stunden, mit Hilfe von Design-Thinking-Methoden. Dabei lag der Fokus auch dieses Jahr wieder auf Circular Economy, Klimaneutralität, Digitalisierung und Ressourceneffizienz.

Krönender Abschluss des Kongresses waren somit die Pitches der Startups mit anschließender Preisverleihung. Hier wurden inspirierende Einblicke in die vielfältigen Lösungsansätze der Startups gegeben: diese reichten von verpackungsfreien Refill-System für Kosmetika über mehr Transparenz bei Lieferketten durch Blockchain-Technologien bis zur Schaffung einer zentralisierten Datenbank für Informationen über die Recyclingfähigkeit von Materialien und länderspezifischen Infrastrukturen. Am Ende konnte Concular den ersten Platz eindeutig für sich entscheiden. Das Green Tech Startup möchte die Baubranche radikal verändern. Wie? Durch die Vernetzung von Bauherren, Bestandshaltern, Architekten, Bauunternehmen und Händlern und eine intelligente, zirkuläre Materialvermittlung von Baumaterialien aus dem Rückbau. Somit können in Zukunft 50% der Abfälle und CO2-Emissionen, die beim Bau entstehen, reduziert werden.

Das Engagement der Entrepreneure, durch ihre Ideen zum Klima- und Umweltschutz beizutragen, beeindruckt auch die Stiftung Energie & Klimaschutz jedes Jahr erneut. Um dieses auszuzeichnen, spendete die Stiftung das Preisgeld von 3.000€. Wie das Sieger-Team von Concular das Geld nutzen wird, weiß es noch nicht genau. Auf jeden Fall soll es jedoch investiert werden, um die Geschäftsidee weiterzuentwickeln.

Hier noch einmal die Startups im Überblick:

Concular: Das Start-up möchte Bauabfälle und CO2-Emissionen in der Baubranche um die Hälfte verringern, und bietet daher Architekt*innen und Bauherr*innen eine digitale Plattform für kreislauffähige Materialien. Mehr erfahren Sie unter: https://concular.de/

Normcut: Das Start-up möchte Standardteile aus industriellen Zuschnitten von Holz, Metall oder Textilien automatisiert mitfertigen, um so Verschnittmengen zu halbieren. Mehr erfahren Sie unter:  https://normcut.com/projekt

Recycling Monitor: Das Start-up entwickelt eine Dienstleistungs-Software für Entsorger zu einem digitalen Nachhaltigkeitsassistenten. Mehr erfahren Sie unter: https://recyclingmonitor.de/

Recyda: Das Start-up hat eine Software zur Bestimmung der Recyclingfähigkeit von Verpackungen entwickelt. Verpackungshersteller und Inverkehrbringer können damit die für sie geltenden länderspezifischen Gesetzgebungen und Recyclinginfrastrukturen bestimmen. Mehr erfahren Sie unter: https://www.recyda.com/

Withoutme: Das Start-up möchte eine plastikfreie Zero-Waste-Wertschöpfungskette mittel wiederbefüllbaren Edelstahlbehältern für Shampoo und weitere Kosmetika ermöglichen. Mehr erfahren Sie unter: https://withoutme.de/

Xylene: Via Blockchain- und Satellitentechnologien möchte das Start-up für mehr Transparenz in globalen Lieferketten sorgen. Mehr erfahren Sie unter: http://xylene.de/

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