Spielen fürs Klima – Junge Stiftung. Networking für die Energiezukunft

Gastautor Portrait

Karolina Kleiner

Werkstudentin Stiftung Energie & Klimaschutz

Karolina Kleiner, Jahrgang 1996, studiert im Master International Business and Economics an der Universität Hohenheim in Stuttgart und arbeitet als Werkstudentin für die Stiftung Energie & Klimaschutz.

weiterlesen
03. März 2021

Das Pariser Abkommen ist ein „Meilenstein im multilateralen Klimawandelprozess“. Erstmals verpflichten sich alle Nationen, gemeinsam die globale Erwärmung zu bekämpfen, so die United Nations. Doch lassen sich die Bedürfnisse unterschiedlichster Interessensgruppen tatsächlich unter einen Hut bringen? Welche Hebel stehen zur Verfügung, um das 1,5°-Ziel zu erreichen?

Eintauchen in die Welt der Internationalen Klimaverhandlungen

Sollte das Pariser-Klimaziel verfehlt werden, versinken nicht nur Millionenstädte unter Wasser, auch würden im Durchschnitt Dürren bis zu 11 Monate länger anhalten und 50% der Insekten große Teile ihres Lebensraums verlieren.

Prof. Florian Kapmeier

Diesen Fragen wollte die Stiftung Energie & Klimaschutz beim bereits 4. Netzwerktreffen für junge Klimaschutzinteressierte und Alumni der Jungen Stiftung auf den Grund gehen. Dafür schlüpften die Teilnehmenden am 24. Februar im Rahmen eines interaktiven Klimaplanspiel in die Rollen verschiedener Delegationsvertreter*innen: Von Industrie & Handel, Konventionelle Energien und Umweltfreundliche Technologien über Weltregierungen und Climate Justice Hawks bis zu Land & Forstwirtschaft waren alle Delegationen vertreten.

„Wir freuen uns immer über das große Interesse junger Menschen, Klimapolitik erleben zu wollen und als Stiftung einen Beitrag zu diesem so wichtigen Austausch leisten zu können“, leitete Katharina Klein, die Vorständin der Stiftung Energie & Klimaschutz, in das Event ein.

Anschließend übernahm Prof. Florian Kapmeier, Professor für Strategie an der European School for Business der Hochschule Reutlingen und Partner des Think Tanks Climate Interactive, das Ruder. Als UN-Generalsekretär moderierte er nicht nur die internationalen Klimaverhandlungen zwischen den verschiedenen Delegationen, sondern hielt diesen auch die Auswirkungen ihrer Entscheidungen vor Augen. „Sollte das Pariser-Klimaziel verfehlt werden, versinken nicht nur Millionenstädte unter Wasser, auch würden im Durchschnitt Dürren bis zu 11 Monate länger anhalten und 50% der Insekten große Teile ihres Lebensraums verlieren.“, so Prof. Florian Kapmeier.

Diskutieren, zuhören, verhandeln - und Lösungen finden

Mit diesen Hintergrundinformationen ging es bei den anschließenden Verhandlungen zwischen den Interessensgruppen hitzig zur Sache: Bestanden die Vertreter*innen der Weltregierungen und der Climate Justice Hawks auf einen hohen CO2-Preis, so setzten die Delegationen Industrie & Handel und Umweltfreundliche Technologien eher auf eine erhöhte Energieeffizienz und die Forschung an neuen Technologien. Dabei verliefen die Diskussionen nicht immer sachlich. Zeitweise schalteten die Klimaaktivist*innen einfach die Mikrofone der Delegation Konventionelle Energien stumm. Es wurden jedoch auch Allianzen geschmiedet und Übereinkommen getroffen. Dennoch gelang es den Teilnehmenden erst in der dritten Verhandlungsrunde, unter die 2°-Grenze zu kommen. Um dieses Ziel zu erreichen, mussten viele Maßnahmen getroffen werden. Beispielsweise wurden Erneuerbare Energien subventioniert, ein geringeres Wirtschaftswachstum in Kauf genommen und die Elektrifizierung des Verkehrs- und Gebäudesektors vorangetrieben. Wie sich die verschiedenen Hebel auf das Weltklima auswirken, demonstrierte Prof. Florian Kapmeier anhand der En-ROADS-Simulationssteuerung, die Climate Interactive für diese Climate Action Simulation zur Verfügung stellt. Bereits über 50.000 Menschen weltweit, darunter auch Mitglieder des US-Kongress und des UN-Generalsekretariats, nutzten bereits En-ROADS, um nachzuvollziehen, welche Handlungen für das Erreichen der Pariser Klimaziele notwendig sind.

Auch wenn das Klimaplanspiel zeigt, dass noch ein langer Weg vor uns liegt, stimmte es dennoch zuversichtlich. „Zusammenarbeiten und Lösungen entwickeln“, „sich fragen: wo kann ich den höchsten Input erzielen. Und das auch tun“, „global handeln“, so lauteten unter anderem die Learnings der Teilnehmenden auf die Frage, wie Klimagerechtigkeit in Zukunft maximiert werden kann.

Durch die Expertise von Prof. Kapmeier sowie die große Diskussionsfreude und spannenden Inputs der Teilnehmenden, konnten die Herausforderungen internationaler Klimaverhandlungen verstanden und erlebt werden. Die Stiftung Energie & Klimaschutz möchte allen Beteiligten herzlich für ihr Engagement danken und freut sich auf weitere Netzwerktreffen!

Diskutieren Sie mit

Ich akzeptiere die Kommentarrichtlinien sowie die Datenschutzbestimmungen* *Pflichtfelder

Artikel bewerten und teilen

Spielen fürs Klima – Junge Stiftung. Networking für die Energiezukunft
0
0