In den Diskussionen der letzten Monate zu den Themen „Feinstaub“, „Diesel-Skandal“ und „Fahrverbote in Großstädten“ kommt man zwangsläufig auf die Elektromobilität und zu ganz besonders einer Frage: „Wo kann man Elektroautos aufladen, wie steht es um die Ladeinfrastruktur?“
Ladeinfrastruktur, wie sie für die Aufladung von Elektrofahrzeugen benötigt wird, unterscheidet sich in vieler Hinsicht vom Tankvorgang, den wir von Verbrennerfahrzeugen kennen. Im Optimalfall lädt man das Elektroauto genau dann, wenn es ohnehin steht. Über Nacht zuhause, tagsüber beim Arbeitgeber, während des Wocheneinkaufs oder z.B. beim Parken während des Stadtbummels. Das erfordert ein engmaschiges Netz an Ladeinfrastruktur, führt jedoch zu einem Zustand, den die Elektromobilität angenehmer macht als die Fortbewegung mit den Verbrennerfahrzeugen: Der Gang (die Fahrt) zur Tankstelle fällt weg – der Tank ist immer voll!
Es gibt eine ganze Reihe an Studien die zeigen, dass die durchschnittliche Standzeit eines Privat-PKW über 22 Stunden pro Tag beträgt und die durchschnittlich zurückgelegte Fahrstrecke in der Regel bei 40 bis 60 Kilometer pro Tag liegt. Natürlich sind Durchschnittswerte nur eine Indikation und für den Einzelnen ist die Betrachtung seines persönlichen Nutzverhaltens ausschlaggebend, jedoch kann man dadurch leicht erkennen, dass momentan verfügbare Elektrofahrzeuge mit ihren so geringen Reichweiten von 100 bis 200 Kilometern gar nicht so untauglich für den Alltag sind, wie es in Diskussionen oft behauptet wird.
Die Zukunft gehört der Schnellladeinfrastruktur
Und wenn man dann doch mal eine weitere Strecke zurücklegen möchte, muss man ebenfalls nicht auf den Verbrenner oder andere Verkehrsmittel ausweichen. Für die schnelle Verlängerung der Reichweite wird flächendeckend Schnellladeinfrastruktur aufgebaut. Die EnBW hat hierzu in 2016 insgesamt 34 Autobahnraststätten auf Autobahnen in Baden-Württemberg mit Schnellladeinfrastruktur ausgestattet. In 2017 wurde das Schnellladenetzwerk auf über 120 Standorte in ganz Deutschland erweitert.
Die Standorte auf den Autobahnen sind so ausgestattet, dass heute 50 kW Ladeleistungen realisiert werden können. Zudem sind die Standorte bereits auf höhere Ladeleistungen ausgelegt, sodass die Standorte mittels einfacher Umrüstung der Ladehardware 150 kW Ladeleistung anbieten kann. Für den Elektromobilisten heißt das, dass er sein Fahrzeug in 20 bis 30 Minuten wieder so weit mit Energie „auftanken“ kann, dass er seine Reise bequem Forstsetzen kann.
Wie schnell ein Elektrofahrzeug geladen werden kann, ist dabei von deutlich mehr Faktoren abhängig, als dies bei Verbrennerfahrzeugen und den Tankvorgängen der Fall ist. Beim Elektrofahrzeug spielen zum Beispiel die Ladeleistung der jeweiligen Ladesäule eine Rolle, die Kapazität der Batterie im Fahrzeug, die verwendete Ladetechnologie und die Leistung, die das Fahrzeug beim Ladevorgang aufnehmen kann.
Damit der Ladevorgang möglichst komfortabel passieren kann, haben wir die Ladeinfrastruktur so ausgelegt, dass der Nutzer neben einer Zugangskarte seines entsprechenden Ladevetrages auch mit Ladekarten von zahlreichen weiteren Anbietern nutzen kann – den eRoaming-Partnern der EnBW. Ein Vertrag ist dabei jedoch nicht mal erforderlich, die Fahrer der Elektroautos können auch mit ihrer Bankkarte oder auch mit der Kreditkarte an der Ladesäule den Ladevorgang freischalten und bezahlen. Das ist insbesondere für durchreisende Elektromobilisten ein wichtiger Aspekt, weil die sich dann nicht vorab um einen entsprechend Vertrag bei vielen Anbietern kümmern muss.
Welche Ladetechnologie kommt zum Einsatz?
Ladeinfrastruktur ist nicht gleich Ladeinfrastruktur, oft liest man von Wallbox, Ladesäule, AC und DC – was bedeutet das eigentlich alles?
Die Ladung von Fahrzeugen während längerer Standzeiten wird über das sogenannte Normalladen mit Wechselstromanschlüssen via AC-Ladeinfrastruktur durchgeführt. AC steht dabei für alternating current, also Wechselstrom. Diese Technologie wird bei Wallboxen und in der Regel bei innerstädtischer Ladeinfrastruktur eingesetzt. Bei Schnellladeinfrastruktur, wie sie zum Beispiel auf den Autobahnen im Einsatz ist, wird direct current (DC) also Gleichstrom verwendet, weil DC-Ladeinfrastruktur weit höhere Ladeleistungen ermöglicht. Gemäß der EU-Direktive sind zwar Ladeleistungen über 22 kW bereits als Schnellladung definiert und somit auch über AC-Ladeinfrastruktur abbildbar, jedoch zeigt die Entwicklung eindeutig in Richtung Schnelllademöglichkeiten von 50, 150 bis 350 kW.
Die Henne oder das Ei
Für Schwierigkeiten beim Marktdurchbruch der Elektromobilität wird oftmals die Henne-Ei-Problematik angeführt: E-Autos würden nicht gekauft, wenn es keine Ladeinfrastruktur gibt, der Aufbau einer flächendeckend verfügbaren, jedoch kaum genutzten Ladeinfrastruktur ist aus Sicht der Ladeinfrastrukturbetreiber schwierig. Durch Anreizprogramm wie z.B. die „Umweltprämie“ und auch durch Infrastrukturprogramme der Bundesregierung hat diese Entwicklung Fahrt aufgenommen. Auch wenn die Nachfrage nach der Umweltprämie aufgrund des noch überschaubaren Angebots an verfügbaren Elektrofahrzeugen noch relativ geringe ist, so haben die Infrastrukturprogramme bereits eine große Ausbreitung von Ladeinfrastruktur ermöglicht.
So ganz gleich ob Henne oder Ei – auf dem Weg zur Elektromobilität als Mobilitätsform der Zukunft kommen wir voran.
Amadeus Regerbis war einer der Panelleiter unserer Veranstaltung „Urban Mobility Talks“. Mehr zu seinem Panel bei der Veranstaltung finden Sie hier sowie auf den Seiten der Stiftung Energie und Klimaschutz, die die Talks mit uns veranstaltet hat.
Weiterführende Informationen zu den Aktivitäten der EnBW im Bereich Elektromobilität finden Sie auf der Unternehmenswebseite.
Leopold Scheuble
vor 7 JahrenGuten Tag Herr Regerbis,
der Ausbau der Ladeinfrastruktur lässt sich durch die Vorzüge und den sinnvollen Einsatz von grabenloser Technik (Keyhole-Technik,Erdrakete und HDD) aus unserem Hause (www.tracto-technik.de) kostengünstig und wirtschaftlich umsetzen. Gleichzeitig wird durch kurze Bauzeiten und ein Minimum an Beeinträchtigungen für Verkehr und Anlieger die Akzeptanz erhöht, gleichzeitig ist der Standort einer Ladesäule flexibler zu einer vorhandenen Verteilleitung wählbar.
Ich würde mich freuen, diese Thematik mit Ihnen und Ihren Technikkollegen eingehender zu besprechen und würde mich über eine Kontaktaufnahme über leopold.scheuble@tracto-technik.de bzw. 0170 4755294 freuen.
Viele Grüße
Leopold Scheuble
Business Development
TRACTO-TECHNIK GmbH & Co.KG
Direktkontakt:
Mobil +49 170 4755294
E-Mail leopold.scheuble@tracto-technik.de
Web www.tracto-technik.de
Amadeus Regerbis
vor 7 JahrenLieber Herr Scheuble,
vielen Dank für Ihre Nachricht. An unseren Ladestandorten haben wir bereits eine Vielzahl grabenloser Technik eingesetzt. Gerne werde ich jedoch den Kontakt zu unserem Umsetzungsteam herstellen.
Viele Grüße, Amadeus Regerbis