Guter Wille reicht nicht
„Was kann der Einzelne für den Klimaschutz tun?“ Diese Frage bewegt viele Menschen zu Recht. An Antworten herrscht kein Mangel. Von „unverpackt einkaufen“ bis zu „Urlaub zu Hause“ gibt es eine unüberschaubare Anzahl an Tipps (z.B. www.uba.de/umwelttipps). Wir setzen alle schon mehr oder weniger viele Tipps im Alltag um. Auch in der Politik und in der Wirtschaft wird einiges für den Klimaschutz getan. Trotzdem rennt uns die Zeit beim Klimaschutz davon. Es ist zum Verrücktwerden! Mit den aktuell geplanten politischen Maßnahmen werden wir den Klimawandel nicht auf 1,5 Grad begrenzen können und damit aus dem Klimawandel eine Dauerkrise machen. Die weitere Zunahme von z. B. verheerenden Dürren und Stürmen wäre die leidvolle Folge.
Es ist ein bisschen wie beim Fußball, wenn man nach der Halbzeit mit zwei zu vier Toren zurückliegt. Es ist toll, wenn man sagen kann, dass man sich angestrengt und schon zwei Tore geschossen hat. Aber es reicht nicht, um das Spiel zu gewinnen. Der Trainer wird deshalb von der Mannschaft eindringlich fordern, noch mehr Einsatz zu zeigen. So ist es auch beim Klimaschutz: Wir liegen zurück und müssen alle noch eine Schippe oben drauf legen.
Klimaneutral leben als Ziel
Doch während beim Fußball die Aufgabe klar ist (Mehr Tore schießen!), bleibt die Vorgabe beim Klimaschutz (Mehr CO2 sparen!) sehr vage: Wie viel? Wie? Wer? Wann? Es scheint, dass wir vor lauter „Bäumen“ den Wald nicht mehr sehen und uns im Klein-Klein verlieren. Denn mit rund 11 Tonnen CO2 pro Person und Jahr liegen wir weiterhin nicht nur deutlich über dem Weltdurchschnitt, sondern auch noch weit von einem klimaverträglichen Lebensstil entfernt. Dabei ist es auch beim Klimaschutz ganz einfach: „Klimaneutral leben“ lautet das wissenschaftlich und politisch ausbuchstabierte Ziel. Das bedeutet, dass wir nicht mehr CO2-Emissionen verursachen als wieder aus der Luft zurückgeholt werden können (z.B. durch das Wachstum von Bäumen). Wir sprechen von der „Netto-Null“. Wenn wir mehr CO2 vermeiden oder zurückholen, als wir selbst verursachen, können wir sogar „klimapositiv“ werden.
Der Dreiklang fürs Klima
Dieses Ziel kann jeder und jede Einzelne heute schon erreichen – mit dem Dreiklang fürs Klima:
- Den eigenen CO2-Fußabdruck reduzieren: Bei sich selbst anfangen und das machen, was einem heute schon möglich ist. Da hat bekanntlich jeder und jede unterschiedliche Möglichkeiten und Vorlieben. Wichtig ist aber, dass die Maßnahmen kein Strohfeuer, sondern von Dauer sind. Und das geht einfacher, als man denkt: Der energieeffiziente Kühlschrank, die Car-Sharing-Mitgliedschaft, das gedämmte Haus oder die eigene Solaranlage führen dazu, dass wir automatisch und dauerhaft in großem Stil CO2 einsparen, ohne dass wir täglich daran denken müssten.
- Die restlichen Emissionen kompensieren: Was man heute noch nicht selbst an Emissionsreduktion schafft, sollte man nicht auf den St. Nimmerleinstag in die ferne Zukunft verschieben. Sinnvoller ist es, sich helfen zu lassen und damit gleichzeitig tolle Klimaschutzprojekte mit sozialem Mehrwert zu unterstützen. Ob Aufforstung in Borneo, solare Beleuchtungssystem in Äthiopien, effiziente Holzöfen in Ruanda oder die Wiedervernässung von Mooren in Niedersachsen: Es gibt weltweit viele Projekte, wo nur ein kleiner Zusatzbeitrag fehlt, damit tonnenweise CO2 eingespart werden kann. Mit unserer Spende machen wir sie möglich und dem Klima ist erst einmal egal, wo das CO2 eingespart wird.
- Den Handabdruck vergrößern: Klimaschutz lebt nicht nur vom Mitmachen, sondern auch vom Weitersagen. Andere Menschen „an die Hand nehmen“ auf dem Weg zu schnellerem Klimaschutz lautet deshalb die Devise. Denn Klimaschutz ist keine Privatangelegenheit, sondern eine Gemeinschaftsaufgabe. Der „Handabdruck“ steht deshalb für die Anstiftung anderer zum CO2-Sparen. Das beginnt im Familien- und Freundeskreis, kann sich am Arbeitsplatz oder im zivilgesellschaftlichen Engagement fortsetzen. Auch hier gilt wiederum: Jeder und jede hat hier unterschiedliche Möglichkeiten und Kompetenzen zum Sicheinbringen.
Wenn man diese drei Handlungsstrategien des Einzelnen zum Dreiklang fürs Klima zusammenfügt, wird Klimaschutz nicht nur einfacher, sondern auch wirkungsvoller. Denn niemand muss heute mehr zum Anstieg der CO2-Konzentration und damit zum Voranschreiten des Klimawandels beitragen. Wir können das so fern erscheinende Ziel der Klimaneutralität damit ins erreichbare Hier und Jetzt holen. Wir können heute schon klimaneutral, ja sogar klimapositiv leben.
Eine Schippe oben drauf: Die Klimawette
Wir können mit dem Dreiklang sogar noch eine Schippe oben drauf legen und Politik und Wirtschaft motivieren, das Gleiche zu tun. Davon ist der Verein 3 fürs Klima überzeugt und hat deshalb nicht trotz, sondern wegen Corona die Klimawette gestartet. Denn Klimaschutz kann auch von zu Hause aus sehr wirksam sein. Die Klimawette möchte 1 Million Menschen gewinnen, die mit dem Dreiklang fürs Klima zusätzlich eine Tonne CO2 einsparen:
- Mit Tipps und Challenges Klimaschutz noch dauerhafter im Alltag verankern
- Mit einer Spende für Klimaschutzprojekte die nächste Tonne CO2
- Durch das Weitersagen „von Mund zu Mund“ Freunde und Bekannte von der Klimawette begeistern.
Denn es hilft nicht, darauf zu warten, dass irgendjemand – die Politik, die Wirtschaft oder die Medien – unsere Freunde und Bekannte zum Mitmachen bewegen. Wir selbst müssen das übernehmen. Dann klappt es. Auf diese Weise werden wir aus losgelösten Einzelhandlungen einen Wettstreit für schnelleren und besseren Klimaschutz machen.
Klimaschutz braucht ambitionierte Ziele
Wir machen’s jetzt einfach!
Das Ziel der Klimawette ist ambitioniert. Aber was Corona in negativer Hinsicht zeigt, soll mit der Klimawette positiv gewendet werden: Die Dynamik exponentiellen Wachstums. Wenn jeder und jede nur 2 Freunde gewinnt, die wiederum zwei Freunde gewinnen, die wiederum …, dann schaffen wir es in wenigen Monaten, die Million für mehr Klimaschutz zu erreichen.
Die Klimawette kann dabei auf prominente Unterstützung zählen. Schirmherr der Kampagne ist Prof. Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes. Zudem gibt es einen siebenköpfigen Fachbeirat mit erfahrenen Umweltexpertinnen und -experten, die der Kampagne nicht nur fachlich zur Seite stehen, sondern auch treuhänderisch über die wirkungsvolle Verwendung der Spendeneinnahmen wachen.
Das Motto der Klimawette kann nicht oft genug wiederholt werden: „Wir machen’s jetzt einfach!“ Denn Klimaschutz geht schneller und besser mit unserer Tat – wetten, dass?!
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