Energie-Reporter Jakob Boventer in Japan

Jakob Boventer

Energie-Reporter

Energie-Reporter Jakob Boventer berichtet für uns aus Japan zu Themen rund um Energie und Klimaschutz sowie über die atomare Katastrophe von Fukushima.

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17. September 2020

Power-to-Gas in Fukushima

Energie-Reporter Jakob besucht das Fukushima Hydro Energy Center – eine Power-to-Gas-Projekt, welches seit 2018 im Bau ist und im Frühjahr 2020 fertiggestellt werden soll. 1.200 Kubikmeter Wasserstoff pro Stunde sollen hergestellt werden können – aus erneuerbaren Energien als Primärenergieträger. Das Ziel der Anlage ist es verschiedene Aspekte zu testen und neue Möglichkeiten der Energieumwandlung und Energieversorgung in der Region zu ermöglichen.

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Über die Energieversorgung in Japan

In seinem Video betrachtet Energie-Reporter Jakob die Energieversorgung in Japan im Vergleich zu Deutschland an: Wie gestaltet sich der Energiemix bis 2011 und seit 2011? Welche Bedeutung haben welche Energieträger? Ein genauerer Blick auf die entsprechenden Grafiken in Kombination mit einem Ausflug in Richtung Kraftwerk ermöglicht Einblicke in die Entwicklungen in Japan aus den vergangenen Jahren.

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Zielkonflikt in Japan

Am 11.03.2011 passierte ein Beben mit einem Epizentrum 70 Kilometer von der japanischen Küste entfernt in einer Tiefe von ungefähr 29 km. Auch das große Ost-Japan Erdbeben genannt, erreichte es eine Stärke von 9.1 auf der Richterskala. Um die Stärke dieses Bebens greifbar zu machen hilft es sich ein paar Zahlen ins Gedächtnis zu rufen: Die japanische Hauptinsel Honshu verschob sich um 2.4 m Richtung Osten. Oder anders ausgedrückt, eine Landmasse mit der Oberfläche von knapp 230000 Quadratkilometer, hat sich innerhalb von wenigen Minuten ungefähr eine Autolänge bewegt.

Neben dem Beben an sich bildete sich ein Tsunami, der sich mit einer Wellenhöhe von bis zu 40 m anfing auf Japan zuzubewegen.

Die traurige Bilanz auf der menschlichen Seite sind insgesamt 16000 Menschen die zu Tode gekommen sind, 7000 verletzte und 3000 Menschen die nicht mehr auffindbar waren. Fast 1,1 Millionen Gebäude waren von dem Beben betroffen, unter anderem das Kernkraftwerk Fukushima was es auch in Deutschland zu einiger Bekanntheit brachte.

Das Kraftwerk wurde knappe 50 Minuten nach dem Beben von einer 13 bis 14 m hohen Welle getroffen, die zwei Schutzwälle einen mit 10 m Höhe und einen mit 5.7 m Höhe überspülte und die Turbinenräume und am wichtigsten die Notstromaggregate überspülte und damit die Kühlung ausser Gefecht setzte. Das Erdbeben selber hatte das Kraftwerk überstanden und eine Schnellabschaltung eingeleitet, aber da die externe Stromversorgung ausfiel hatte es auf die Notstromversorgung gewechselt. Doch da Kernkraftwerke nicht einfach abschaltbar sind muss die Kühlung auch danach noch gewährleistet werden. Dies war aufgrund der Schäden an der Notstromversorgung nicht mehr möglich. Das Ergebnis war eine Überhitzung der Anlage, Freisetzung von Wasserstoff und zur Kernschmelze in drei Reaktoren.

Die Komplexität dieser Vorgänge im Detail sind langatmig und erfordern detailwissen, aber eine der wichtigsten Konsequenzen war das Freisetzen von signifikanten Mengen von radioaktivem Material sowohl in die Atmosphäre als auch in das Meer. Ein Teil des Gebietes um den Reaktor herum ist dadurch langfristig unbewohnbar geworden.

Darüber hinaus stellte die Ketter von Ereignissen die mit dem Beben begann die Sicherheit von Kernkraftwerken weltweit infrage, speziell im Kontext von statisch seltenen Ereignissen wie Naturkatastrophen für die solche Anlagen nicht ausgelegt werden, da solch eine Auslegung die Kosten und den Aufwand für die Realisierung eines Kernkraftwerkes in unrentable Höhen treiben würde.

Die Folgen in Deutschland waren in erster Linie ein Wechsel in der Atom und Energiepolitik der damaligen Regierung, am 06.06.2011 wurde ein unmittelbares erlöschen der Betriebserlaubnis von acht Kraftwerken und ein stufenweiser Ausstieg aus der Atomenergie bis 2022, spätestens am 31.12 2022 müssen die bis dahin letzten drei Kraftwerke Isar 2, Neckarwestheim und Emsland vom Netz.

Im Rahmen des steigenden öffentlichen Bewusstseins für die Erhöhung der globalen Durchschnittstemperatur durch Emissionen von Treibhausgasen in den letzten Jahren, gerät nach und nach die Primärenergieversorgung durch fossile Energieträger stärker in die Kritik.

Hierbei wird ein Zielkonflikt offenbart denn Kernkraft hat unter gewissen Umständen den Vorteil von geringeren Emissionen pro erzeugter Energieeinheit.  Dieses Argument führt dazu das die Diskussion wieder angefacht wird ob das durch Kernkraftwerke nachgewiesenermaßen existente Risiko nicht doch den kurz- und langfristigen Folgen der Verbrennung fossiler Energieträger vorzuziehen ist.

Auch in Japan existiert dieser Zielkonflikt und auch wenn erneuerbare Energie wie Solaranlagen und Windenergieanlagen anfangen größere Anteile der Energieversorgung auszumachen ist der Weg bis zu einer 100 prozentigen erneuerbaren Energieversorgung noch weit.

Bedauerlicherweise ist der zur Verfügung stehende Zeitraum für das System Erde begrenzt, was die Notwendigkeit unsere Energiehungrigen Gesellschaften auf der Basis von erneuerbaren Energie zu versorgen illustriert.

Der Zielkonflikt soll im Rahmen dieses Berichts erläutert werden und am Beispiel Japans und Deutschlands beleuchtet werden.

 

Ein Besuch in der Region Fukushima

Energie-Reporter Jakob ist mit seinen Kommilitonen und einem Mietwagen auf dem Weg in die Region Fukushima, um sich selbst ein Bild von den Zerstörungen zu machen, die in 2011 ausgelöst durch den Tsunami entstanden sind. Eine gute Gelegenheit, auch einen Blick auf die Landkarten zu werfen, die Näheres zeigen über die unbewohnbaren Zonen und weitere Sperrzonen. Ein Ausflug, der hautnah den Ursprung zeigt, warum in Deutschland der Ausstieg aus der Kernkraft beschlossen wurde.

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Die Region Fukushima im Wandel

In seinem zweiten Video sieht sich Jakob in einer Ausstellung die Geschichte von der Region Fukushima an, die sich seit 2011 in Verbindung mit dem Tsunami stark verändert hat. Die Videoaufnahmen fanden an einem windreichen Tag statt – insofern: für die Außenaufnahmen gilt der Spruch „Bilder sagen mehr als 1000 Worte“, dafür ist der Blick ins Ausstellungscenter gemeinsam mit Jakob inhaltlich sehr spannend.

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Über Energiewende, Klimaschutz und mehr aus Japan

Energie-Reporter Jakob Boventer berichtet aus Japan: Der Student der Luft- und Raumfahrttechnik von der Universität Stuttgart erhält in seinem Auslandssemester viele Eindrücke, die stark geprägt sind vom Fukushima-Unglück. In seinem ersten Video zeigt Jakob die diversen Katastrophenschutz-Einrichtungen, die seit 2011 eingerichtet wurden und nimmt uns auf einen Spaziergang in der Gegend rund um sein Studenten-Wohnheim mit.

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