Umfrage: Vernetzte Infrastruktur – mehr Gefahren als Nutzen?

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Redaktion

Stiftung Energie & Klimaschutz
01. Juli 2019

Das Fundament der dezentralen Energiewende besteht nicht aus Beton, sondern aus Nullen und Einsen. Ein vollständig digital vernetztes System macht die neue, CO2-freie Energiewelt möglich. Schon jetzt nehmen in Deutschland mehr als eine Millionen Energieproduzenten am deutschen Energiemarkt teil. Sie bedienen einen Markt mit mehr als 40 Millionen Kundinnen und Kunden. Und allen Unkenrufen zum Trotz ist die Sicherheit des Systems in den letzten Jahren immer weiter gewachsen. Findet der Blackout nur auf dem Buchmarkt statt? Können wir der weiteren Vernetzung der Welt sorgenfrei entgegen sehen?

Vernetzung: Wir stehen erst am Anfang

Die Vernetzung der Welt steht erst am Anfang

Kaum hat der Bote das Paket beim Nachbarn abgegeben, erhält der Kunde darüber eine Nachricht. Google, Amazon und Co. haben mit ihren vielfältigen auf Vernetzung basierenden Diensten bereits unseren Alltag durchdrungen. Mehr, so könnte man meinen, geht kaum. Das Gegenteil ist richtig. Die Vernetzung der Welt steht erst am Anfang. Teilbereiche wie der Gesundheitsmarkt, die aus Gründen des Datenschutzes noch etwas außen vor stehen, werden in naher Zukunft immer stärker integriert. Im Energiemarkt werden nach den Erzeugern auch die Verbrauchsgeräte Teil eines Systems. Die Einbindung erneuerbare Energien, Steigerung der Energieeffizienz, hohe Flexibilität und Reaktionszeiten fast in Echtzeit – die Digitalisierung macht es möglich.

Bekannt ist, dass wir vor einem kompletten Umbau des Verkehrssystems stehen. Zentrale Elemente werden die vollständige Vernetzung der Verkehrsträger sowie das autonome Fahren sein. Der – schon heute gewaltige – Datenstrom, den wir mit GPS-Systemen, teilautonomen Fahrzeugen und anderen Anwendungen verursachen, wird sich noch einmal vervielfachen. Das Auto wird dann zur „natürlichen“ Erweiterung des Smartphones.

Nichts ist sicher. Alles ist bedroht.

Meldeaufkommen von Cyberangriffen durch KRITIS-Betreiber (freiwillige und verpflichtende Meldungen nach § 8b BSIG) im Zeitraum vom 01.06.2017 bis 31.05.2018

Grafik: BSI

Parallel mit der Entstehung und Entwicklung des Internets bekam ein zuvor unbekannter Begriff Konjunktur: Cyberkrieg. Die Verlagerung der Kriegsführung vom Schlachtfeld in Richtung von Bits und Bytes umfass verschiedene Aspekte. Neben der Spionage über das Eindringen in Computersysteme gehören die Beeinflussung der Öffentlichkeit und die diversen Formen der Sabotage über Hard- und Software oder materielle Zerstörung zum Baukasten einer neuen Art von Kriegsführung.

Im Gegensatz zur klassischen Kriegsführung werden Cyberkriege nicht offiziell erklärt. Sie laufen bereits jetzt weltweit ab. Dabei bleibt häufig offen, ob hinter den Angriffen Staaten stehen oder ob Terroristen die Urheber sind. Cyberkrieg und Cyber-Terrorismus bedienen sich der gleichen Mittel. Und für beide gilt: Je stärker die Welt digital vernetzt ist, desto größer werden die Zielscheiben und Einfallstore für Angriffe. Umso aussichtsreicher wird die Chance, das zivile und wirtschaftliche Leben einer anderen Nation empfindlich zu stören. Und häufig lässt sich dabei noch nicht einmal feststellen, wer die Angreifer sind bzw. wer diese beauftragt hat.

Orwell hat weit untertrieben

Kurz nach dem 2. Weltkrieg veröffentlichte George Orwell den Science Fiction Roman „1984“. Er handelt von der totalen Überwachung und Kontrolle in einem fiktiven Staat sowie der freiwilligen Unterwerfung des Protagonisten und den Großen Bruder (Big Brother). Google, Facebook und andere werden heute über die Idee schmunzeln, sich eine einzelne Person mit so wenigen Informationen und unter Zwang gefügig zu machen. Im Vergleich zu Big Brother verfügen die Konzerne im weitaus größeren Umfang über persönliche Daten aus allen Lebensbereichen. Die Kundschaft liefert meist freiwillig.

Was ich kaufe, was ich lese, welche Musik ich höre, mit wem ich Umgang pflege und wohin ich reise: All diese und noch andere Details aus meinem privaten wie beruflichem Leben haben die privaten Sphäre verlassen und liefern im günstigen Fall die Grundlage für digitale Geschäfte. Schlimmstenfalls haben sie Einfluss auf meinen Job, meine Kreditfähigkeit und meine öffentliche Reputation.

Und auch die hoch sensiblen Daten, die ich freiwillig nicht preisgebe und sicher geschützt glaube, sind vielleicht schon, ohne dass ich davon weiß, in den Händen skrupelloser Geschäftemacher. Wer hat schon davon gehört, dass Kriminelle im letzten Jahr das Gesundheitswesen ins Visier nahmen)

Es gibt folglich genug Gründe, das Thema Vernetzte Infrastruktur zum Schwerpunkt bei uns zu machen. Wie immer beginnen wir mit einer Umfrage:

Vernetzte Infrastruktur führt vor allem zu...

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