enera ist eines von fünf Projekten, die im Rahmen des Förderprogramms SINTEG des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert werden. Die Landkreise Friesland, Wittmund und Aurich sowie die kreisfreie Stadt Emden dienen als zusammenhängende Modellregion im Nordwesten Niedersachsens. Hier wird mit einem erneuerbaren Stromanteil von 235% schon heute deutlich mehr regenerative Energie erzeugt als verbraucht.
Netz, Markt und Daten müssen gleichberechtigt nebeneinander und miteinander agieren
Und genau in dieser Region demonstriert enera in einem systemischen Ansatz die durchgehende Digitalisierung und technische Flexibilisierung des Energiesystems. Netz, Markt und Daten, aber auch die Übertragbarkeit in nationale und internationale Szenarien sowie die Beteiligung der Bevölkerung stellen die intensiv vernetzten Kernkategorien des Projektes dar.
Die Netzbetreiber stehen vor neuen Herausforderungen u.a., weil die Verbraucher immer dynamischer werden und somit das Standard-Lastprofil veraltet ist. Auf diese Entwicklung reagieren wir bei enera mit Netztechnologien wie den regelbaren Ortsnetztransformatoren und verbesserten Verbrauchsprognosen. Außerdem setzen wir bei enera auf einen Marktmechanismus für dezentrale Flexibilität, welcher derzeitig in Zusammenarbeit mit EPEX SPOT aufgebaut wird. Weitere Informationen hierzu finden Sie im hier verlinkten Artikel
Wir erhoffen uns, den Wandel vom statischen und zentralen System hin zu einem dynamischen und dezentralen erheblich voranzutreiben.
Das Gesamtprojekt enera besteht aus 33 Konsortialpartnern aus unterschiedlichen Branchen. Diese arbeiten gemeinsam in 14 Arbeitspakten, die auf über 50 Use Cases basieren, an der Realisierung des Gesamtvorhabens.

Rund 30.000 intelligente Messsysteme und ein enera Daten-Ecosystem
Einen wesentlichen Part in der Digitalisierung des Energiesystems nimmt die enera Smart Data and Service Plattfrom (SDSP) als übergreifendes Daten-Ecosystem ein. Dieses bietet diverse Potenziale für die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle auf Datenbasis.
Um den geplanten systemischen Wandel vollziehen zu können, bedarf es einer erhöhten Verfügbarkeit von Informationen und technischer Flexibilität. Diese Informationen sollen u.a. durch den Einbau von rund 30.000 intelligenten Messsystemen in der Modellregion gesammelt werden.Aus den gewonnen Erkenntnissen können neue Marktprodukte und ein neues Strommarktdesign entstehen, die dazu beitragen, die Versorgungssicherheit auf Höchstniveau zu halten.

Die Bevölkerung der Modellregion einbeziehen und mitnehmen
Der nächste große Schritt der Energiewende ist ohne die Unterstützung der Menschen unserer Modellregion nicht möglich. Wir möchten nicht den Fehler machen und an den Bedürfnissen der Bevölkerung vorbeientwickeln oder sie aus unserem Projektprozess ausschließen.
Aktuell fokussieren wir uns auf recht unkonventionelle Kommunikationskonzepte, dazu zählt u.a. unser enera Roadtrip. 2017 haben wir so über 50.000 Menschen erreicht, deshalb soll die Tour dieses Jahr wiederholt werden. Darüber hinaus arbeiten wir auf Basis von qualitativen Interviews an der Erstellung von Profilen und deren Weiterentwicklung zu Personas als Stellvertreter der Region.
Nur dank dieser intensiven Vernetzung der unterschiedlichen Kategorien können wir sicherstellen, dass der Übergang von der Stromwende zur Energiewende auch tatsächlich gelingt.
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