Umfrageergebnis: Bremst der Ölpreis die E-Mobilität aus?

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Redaktion

Stiftung Energie & Klimaschutz
08. März 2016
Bremst der niedrige Ölpreis die Entwicklung der E-Mobilität?

Das wollten wir in unserer letzten Umfrage von Ihnen wissen. Mit 58 Prozent lagen am Ende diejenigen vorn, die eine Verbindung zwischen schwacher Nachfrage nach E-Mobilität und dem niedrigen Ölpreis sehen. Entsprechend verneinten 42 Prozent einen Zusammenhang. Der Mehrheitsmeinung folgend müsste die Bundesregierung nur eines tun, um die Zielmarke von einer Millionen Elektroautos bis 2020 noch zu erreichen: Den Preis für Diesel und Benzin drastisch erhöhen.

Geeinigt haben sich Teile der Bundesregierung offenbar auf einen anderen Weg: Die Einführung einer Kaufprämie für Elektro-Autos, die, geht es nach dem Wirtschaftsminister, eine Höhe von 5.000 Euro haben sollte. Das kann nicht der Weisheit letzter Schluss sein, meint der Chef von Porsche, Oliver Blume. Er spricht sich gegen eine Elektroauto-Kaufprämie aus und fordert stattdessen Investitionen in Ladestationen. Sie seien „ein wesentlicher Erfolgsgarant, damit Elektromobilität nicht nur in Deutschland, sondern weltweit angenommen wird“.  Auch für den Porsche-Chef ist die E-Mobilität „ganz klar die Zukunft„.
Angeblich würde aber eine Kaufprämie den Umstieg auf die E-Mobilität beschleunigen. Das ist jedenfalls das Ergebnis einer Studie der TU Dresden, die sich aber nicht über die richtige Höhe dieses Anreizes auslässt. Aber auch die Dresdner Forscher sehen den Abbau der Defizite wie die unzureichende Ladeinfrastruktur als Voraussetzung für ein verändertes Kaufverhalten an.Benzinpreis

Der niedrige Ölpreis entfacht eine Diskussion um die Wiederbelebung der Öko-Steuer. Die hätte – bei Nutzung der Erneuerbaren – den gewünschten Effekt, dass Elektro-Autos im Kostenvergleich besser gestellt würden als Verbrennungsmotoren. Prominentester Befürworter der Einführung einer Öko-Steuer ist übrigens US-Präsident Barack Obama. In Deutschland plädieren nach wie vor die Grünen für die Öko-Steuer und werden dabei durch den ehemaligen Bundesfinanzminister und SPD-Politiker Hans Eichel und den Politiker und Forscher Ernst Ulrich von Weizsäcker prominent unterstützt. In der CDU steht der ehemalige Umweltminister Klaus Töpfer mit seinem Ruf nach der Öko-Steuer wahrscheinlich sehr einsam da. Als Bundesfinanzminister vor Wochen einmal erwog, eine Öko-Steuer zur Finanzierung der finanziellen Lasten, die durch die Flüchtlinge entstehen, in Europa erwog, bekam er rhetorisch nichts außer Prügel. Politiker geben mehrheitlich lieber Geld aus als es einzunehmen.

Die Umfrage „Energiewende aktuell: Bremst der Ölpreis die E-Mobilität aus?“ lief vom 22. Februar bis zum 6. März. An ihr nahmen 134 Personen teil. Zu unserer laufenden Umfrage über den größten Vorteil der Digitalisierung geht es hier entlang.

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