Infografik: Von der Strom- zur Energiewende

Gastautor Portrait

Johanna Kick

EnBW Energie Baden-Württemberg AG

Als gebürtige Rheinländerin kam ich nach Stationen in PR-Agenturen und der internationalen Zusammenarbeit nach Karlsruhe. In meiner Wahlheimat arbeite ich in der EnBW-Unternehmenskommunikation. An den Fragen rund um unsere Energiezukunft interessiert mich als Kulturwissenschaftlerin neben den technischen und finanziellen Aspekten besonders die gesellschaftliche Komponente. Vor diesem Hintergrund freue ich mich ganz besonders auf möglichst interdisziplinäre Standpunkte.

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08. Februar 2018

Bei rund 13 Prozent liegt der Anteil der erneuerbaren Energien am deutschen Primärenergieverbrauch. Das ist wenig, um von einer echten Energiewende zu sprechen. Stand heute ist die Energiewende in erster Linie eine Stromwende. Während der Anteil der Erneuerbaren im Stromsektor in den letzten Jahren die 30 Prozentmarke geknackt hat, hinken der Wärme- und Verkehrssektor massiv hinterher. Der Anteil erneuerbarer Energie liegt hier bei 13 bzw. gerade einmal fünf Prozent.

Passend zu unserem aktuellen Schwerpunkt „Von der Strom- zur Energiewende“ liefert unsere Infografik einen detaillierten Überblick, wo die Energiewende in Deutschland steht und an welchen Stellen dringend Handlungsbedarf besteht. Denn ein Blick auf die Ziele der deutschen Energiepolitik zeigt: Wir stehen noch am Anfang. Mittlerweile ist klar, dass Deutschland sein nationales Klimaziel 2020 verfehlen wird. Angesichts weiterhin stagnierender CO2-Emissionen überrascht das kaum und unterstreicht einmal mehr den dringenden Handlungsbedarf.

Sie können die Infografik im DIN-A4-Format wie gewohnt in der Energiebibliothek downloaden oder einfach im Beitrag weiterscrollen.

 

 

Von der Stromwende zur Wärmewende

 

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  1. Dr. Roland Aßmann

    vor 6 Jahren

    Die Energiewende kommt deshalb nicht voran, weil in Paris ein historischer Fehler gemacht wurde. Es wurde übersehen, dass die Basis für eine regenerative Energieversorgung regional bzw. von Land zu Land komplett unterschiedlich ist. Länder wie Norwegen (Wasserkraft) oder Island (Erdwärme) sind klar im Vorteil. Was soll ein Land wie Polen oder gar Tschechien tun? Wenig bzw. keine Küste und damit wenig Wind, der im Übrigen durch westlich aufgestellte, immer höhere Windkraftwerke künstlich reduziert wird. Der Windertragsindex nimmt nicht ohne Grund sein der Jahrtausendwende signifikant ab! Allein in den letzten 10 Jahren im Binnenbereich um ca. 5% und im Küstenbereich um ca. 7%. Andererseits werden sinnvolle Alternativen außeracht gelassen. Wenn man die bisher bezahlten bzw. vertraglich zugesicherten Subventionen sinnvoller eingesetzt hätte, hätten wir für denselben Kapitaleinsatz nahezu eine Vollversorgung haben können. In der chilenischen Atacama-Wüste werden gerade drei solarthermische Kraftwerke für insgesamt 2,15 Mrd. € (2,6 Mrd. $) errichtet. Diese Kraftwerke liefern 2,6 TWh Strom pro Jahr über 24 Stunden eines Tages (möglich durch Wärmespeicher). Hochgerechnet auf 500 Mrd. € sind das 600 TWh pro Jahr und damit etwa der deutsche Stromverbrauch. Parallel errichtet ein deutscher Großkonzern in China eine 3300 km lange 12 GW-HGÜ-Stromleitung. Wir haben uns einfach verrannt in das grüne Dogma, die Energiewende müsse dezentral, lokal und vernetzt sein. Das ist alles. Und die hochrangigen Energiemanager haben nicht den Mut bzw. teilweise auch nicht den Überblick, sich das einzugestehen und die weitgehend sachunkundige Politik bei der Hand zu nehmen, um sie auf einen zielführenden Weg der Energiewende zurückzuführen. Für eine erfolgreiche Energiewende und Chancengleichheit brauchen wir eine globale Erzeugung und einen globalen Markt für regenerativer Energie, die per HGÜ, Wasserstoff oder sog. eFuels auf einem zu schaffenden Weltmarkt transportiert bzw. gehandelt wird.

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