Energie-Reporterin Paula Nörr in den Niederlanden

Paula Nörr

Energie-Reporterin

Paula Nörr berichtet für uns aus den Niederlanden zu den Themen Energiewirtschaft, Klimaschutz und Energiewende.

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14. Juni 2023

E-Autos als Gefahrgut? Die schleppende Bergung der Freemantle Highway

Über zwei Monate ist es her, dass auf dem Autofrachter Freemantle Highway ein großes Feuer ausgebrochen ist. Die Lösch- und Bergungsarbeiten am Frachter zogen sich in die Länge, sodass tagelang keine Entwarnung für eine Umweltkatastrophe gegeben werden konnte. Warum die Rettungsaktion so kompliziert war und welches Umweltrisiko der Transport von Elektrofahrzeugen birgt, werde ich in diesem Beitrag erörtern.

Die Freemantle Highway war auf dem Weg von Bremerhaven nach Port Said in Ägypten und sollte von dort aus weiter nach Singapur reisen. Der 2013 vom Stapel gelaufene Autofrachter fuhr unter der Flagge von Panama und war für die japanische Großreederei K Lines unterwegs. Eigentümerin ist laut Schiffsregister allerdings seit 2014 die ebenfalls japanische Reederei Luster Maritim/Higaki Sangyo. Das Frachtschiff war in der Nacht vom 25. Juli auf 26. Juli 2023 nördlich der niederländischen Wattenmeerinsel Ameland zum Stehen gekommen. Grund dafür war ein Feuer, das im Laderaum des Frachters ausgebrochen war und sich rasch ausbreitete. Nach Angaben der Küstenwache versuchte ein Teil der Besatzung zunächst noch den Brand zu löschen. Einige Crewmitglieder sprangen in Folge des Feuers von Bord. Der Großteil der Crew wurde schließlich mit Hubschraubern in Sicherheit gebracht. Ein Besatzungsmitglied kam bei dem Brand ums Leben.

Am Morgen nach dem Brandausbruch gelang es der Küstenwache, den 18.500 Tonnen schweren Frachter mit einem Tau an einem Schlepper zu befestigen. Dadurch konnte vorerst das Abtreiben des Schiffes und eine Störung des regulären Schiffsverkehrs verhindert werden. Zudem hielt der Schlepper das Schiff in Position, sodass weitere Rettungsschiffe sich um die Löschung des Brandes kümmern konnten. Aufgrund der Gefahr des Kenterns konnten Löscharbeiten nur äußerst langsam und vorsichtig durchgeführt werden. Daher dauerte es einige Tage, bis das Feuer unter Kontrolle gebracht werden konnte und mehrere Wochen, bis es vollständig gelöscht war. Die Küstenwache stellte sich in den Tagen nach dem Ausbruch des Feuers auf alle möglichen Szenarien ein, wobei das Sinken des 199 Meter langen Schiffes zunächst nicht auszuschließen war.

Umweltorganisationen und Küstengemeinden befürchteten, dass das Frachtschiff samt Ladung sinken könnte und das nahegelegene Wattenmeer sowie die umliegenden Küsten mit Öl oder anderen toxischen Stoffen verseuchen würde. Eine Umweltkatastrophe dieser Art ereignet sich schon einmal im Jahr 1998, als das Frachtschiff Pallas infolge eines Brandes nahe der Insel Amrum auf Grund lief. Die Folge war ein 20 Kilometer langer Ölteppich auf der Nordsee, der zum bis dato größten Vogelsterben an deutschen Küsten führte. Im Falle der Freemantle Highway konnte eine größere Umweltkatastrophe abgewendet werden. Ein Spezialschiff lag während des Lösch- und Abschleppvorgangs in der Nähe des Frachters bereit, um im Notfall aus dem Schiff auslaufendes Öl aufzufangen. Trotz ausbleibender Öllecks kann eine Havarie wie die der Freemantle Highway, bei der Elektrofahrzeuge an Bord sind, die maritime Umwelt massiv schädigen. Neben toxischen Schwermetallen entstehen aus Batterien von E-Fahrzeugen bei Kontakt mit Wasser Säuren, die das Überleben von Meereslebewesen gefährden. Das Grundproblem bei havarierten Schiffen mit Elektroautos an Bord ist, dass man oft nicht genau weiß, welche Komponenten im Einzelfall verarbeitet sind. So entsteht ein Gemisch an Schadstoffen, von denen oft noch nicht erwiesen ist, welche Konsequenzen und Wirkungen diese haben, wenn sie in die Umwelt gelangen.

Die Bergung der Freemantle Highway Havarie gestaltete sich schwierig, da zu viel Löschwasser die Stabilität des Schiffes gefährdet hätte. Folglich wurden spezielle Löschboote eingesetzt, die lediglich die Seitenkanten des Schiffes kühlten, anstatt es direkt von oben herab mit Wasser zu löschen. Während Feuer unter Deck von Autotransportern und Containerschiffen normalerweise mit CO2 gelöscht wird, ist diese Methode bei Lithium-Ionen-Akkus wirkungslos. Denn letztere produzieren beim Brennen selbst Sauerstoff, sodass das Feuer nicht wie üblich erstickt werden kann. Brennende Lithium-Ionen-Batterien entwickeln sehr hohe Temperaturen, und entflammen sich oft erneut, wodurch sie schwer zu löschen sind. Das Löschen von Elektroauto-Bränden ist dadurch zeitaufwändig, denn nach dem Ablöschen besteht weiterhin die Gefahr, dass sich Batterien erneut entzünden. Beim Löschvorgang setzen Brandexpert*innen daher auf frühzeitige Kühlung und Wasser als Löschmittel. Dass die Fahrzeuge an Bord eines Transportschiffes oft eng aneinander geparkt sind, erschwert die Brandbekämpfung zusätzlich. Bergungsspezialist*innen konnten erst zwei Tage nach dem Entfachen des Brandes erstmals an Bord der brennenden Freemantle Highway gehen, um die Stabilität des Schiffes zum Abschleppen zu prüfen. Nach Angaben der Infrastruktur- und Wasserbehörde wurde das Schiff dabei unterhalb der Wasserlinie als für stabil und intakt bewertet. Von zwei Schleppern gezogen und von weiteren Booten begleitet traf der schwer manövrierte Autofrachter Freemantle Highway am 3. August 2023 sicher im niederländischen Eemshaven ein. Eine Umweltkatastrophe konnte somit verhindert werden.

Die genaue Ursache des Brandes ist noch unklar, es wird jedoch vermutet, dass die Lithium-Ionen-Batterie eines der Elektrofahrzeuge an Bord Feuer gefangen hat. Laut Versicherungsexpert*innen sind Roll-On/Roll-off-Fähren und Autotransporter besonders von Feuer und Stabilitätsproblemen bedroht. Zudem sind die Innenräume von den Fahrzeug-Transportschiffen nicht in separate Bereiche unterteilt, sodass ein kleines Feuer an einer Batterie oder einem Fahrzeug schnell außer Kontrolle geraten kann. Nachdem der Autofrachter Felicity Ace im März 2022 infolge eines Brandes vor den Azoren mit Tausenden an Luxusautos beladen auf den Meeresboden gesunken ist, untersagt die norwegische Reederei Havila Kystruten den Transport von E-Fahrzeugen auf ihren Schiffen. Das Problem ist, dass die Löschsysteme an Bord von Schiffen meist veraltet sind und der Größenentwicklung und den Brandlasten der Schiffe nicht mehr standhalten können. Es gibt bereits spezielle Sicherheitsvorgaben, um das Risiko eines brennenden Elektrofahrzeugs beim Transport auf See zu minimieren. Dazu gehören zum Beispiel gesonderte Stellplätze auf den Ladedecks für E-Autos oder Prüfstandards für Lithiumbatterien. Die Internationale Seeschifffahrts-Organisation arbeitet derzeit in einem Sicherheitsausschuss an Lösungen, damit Brände auf Schiffen zukünftig möglichst frühzeitig erkannt werden können.

Das Bergungsunternehmen Boskalis hat im Hafen von Eemshaven bis vor kurzem noch brauchbare Neufahrzeuge von Bord der Freemantle Highway genommen. Offenbar konnten noch etwa 1000 Fahrzeuge, darunter 500 batterieelektrische, geborgen werden. Erste Berichte zitierten Zeugenaussagen der Besatzung zu der Brandursache und gingen dementsprechend davon aus, dass Elektroautos in Brand geraten sein müssen. Doch wie die Neue Zürcher Zeitung richtig schlussfolgert, muss die Ursache eine andere gewesen sein, wenn sich tatsächlich herausstellt, dass die rund 500 Batterie-Elektroautos unbeschädigt geblieben sind. Am 26. September 2023 ist die Freemantle Highway dann mithilfe von Schleppern im Rotterdamer Hafen eingelaufen, wo der neue Eigentümer Koole Contractors, plant, das Schiff teilweise reparieren zu lassen. Im dortigen Hafen wird momentan eine Bestandsaufnahme durchgeführt und das Frachtschiff weiter entleert, bevor die Reparaturarbeiten beginnen. Mit der vollständigen Bergung der Ladung des Autofrachters sollte sich auch bald die Frage der Unfallursache klären. Unabhängig davon ist es unabkömmlich, dass Branderkennungs- und Löschsysteme auf Frachtschiffen überarbeitet und modernisiert werden. Durch eine entsprechende Schulung von Besatzungsmitgliedern könnten Brände an Bord von Frachtern in Zukunft außerdem rechtzeitig bekämpft werden und Schäden für Mensch und Natur dadurch verhindert werden.

Quellen:
https://www.handelsblatt.com/fremantle-highway-autofrachter-vor-den-niederlanden-weiter-in-flammen/29278426.html
https://www.n-tv.de/panorama/Autofrachter-brennt-vor-niederlaendischer-Kueste-ein-Toter-article24285847.html
https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/ungluecke/feuer-auf-autofrachter-vor-niederlaendischer-kueste-lage-entspannt-sich-19073828.html
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/brennender-frachter-niederlande-100.html
https://www.tagesschau.de/wissen/interview-frachter-wattenmeer-100.html
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/brand-fremantle-highway-frachter-100.html
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/frachtschiff-brand-niederlande-100.html
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/reederei-schiffsunglueck-transport-e-autos-101.html
https://www.nordsee-zeitung.de/Bremerhaven/Feuer-auf-derFremantle-Highway-Frachter-leicht-abgedriftet-3-152302.html
https://www.nzz.ch/mobilitaet/brand-auf-dem-autofrachter-vielleicht-nicht-von-e-autos-ausgeloest-ld.1751522

Bildquellen:

https://www.automobil-industrie.vogel.de/deutschland-droht-blackout-durch-e-autos-a-679044/

https://en.wikipedia.org/wiki/Wadden_Sea

Das Stickstoffdilemma in den Niederlanden: Wohin mit der Sch****?

In den Niederlanden haben in den letzten Monaten geplante Umweltauflagen, die auf die Verringerung des Schadstoffausstoßes im Land abzielen, für gesellschaftliche Unruhen und politischen Konflikt gesorgt. Ein Maßnahmenpaket der niederländischen Regierung betrifft neben der Industrie vor allem auch die Landwirtschaft. Konkret soll Viehbetrieben, die nahe einem Naturschutzgebiet liegen und maßgeblich zum Stickstoffproblem beitragen, ein Kaufangebot für ihren Betrieb gemacht werden. Lehnen diese das Kaufangebot ab, reduzieren gleichzeitig aber nicht die Nitratbelastung wie von der Regierung vorgegeben, sind Zwangsenteignungen momentan nicht ausgeschlossen.

Das Stickstoffproblem in den Niederlanden besteht darin, dass vor allem die Luft eine zu hohe Stickstoffbelastung aufweist. Genauer gesagt, gelangt Stickstoff durch Ausgasungen von Tieren, Ausdünstungen aus gelagerter Gülle und durch die Düngung von Feldern mit Gülle in die Luft. Auch in Deutschland kämpft man mit einem Stickstoffproblem: Hohe Nitratwerte in Luft, Grundwasser und Böden weisen darauf hin, dass in vielen Gebieten eine zu hohe Stickstoffbelastung besteht. Nitrat ist ein Salz, das aus Stickstoff und Sauerstoff besteht und als natürlicher Bestandteil in Düngern wie beispielsweise Gülle enthalten ist. Hintergrund ist, dass bei Nutztierhaltung viel Gülle anfällt, die im Normalfall als Dünger auf dem Feld ausgebracht wird. Allerdings können die Böden in vielen Gebieten in den Niederlanden und in Deutschland durch die steigende Menge an Gülle aus der Massentierhaltung aktuell keinen oder nur wenig Stickstoff aufnehmen. In niederländischen Naturschutzgebieten ist die Schadstoffbelastung seit Jahren zu hoch. Ammoniak, eine gasförmige Verbindung von Stickstoff und Wasserstoff, das vor allem von Viehbetrieben freigesetzt wird, verursacht dabei eine Großzahl der Emissionen. Überschüssiger Stickstoff gelangt von den Feldern in Seen, Flüsse und Meere, und wird bei starkem Regen auch ins Grundwasser gespült. Da Nitrat schwerwiegende gesundheitliche Folgen für Menschen haben kann, muss nitratbelastetes Wasser nach einem speziellen Verfahren kostspielig aufbereitet werden, um es trinkbar zu machen. Zwar ist Nitrat an sich nicht toxisch, es besteht jedoch die Gefahr, dass es im menschlichen Körper durch Bakterien in krebserregende Stoffe umgewandelt wird. Während der Körper eines Erwachsenen eine größere Menge an Nitrat verträgt, können Säuglinge an einer Überdosis durch Erstickung sterben.

Aufgrund des Gesundheitsrisikos und der Umweltbelastung, sind die Europäische Union (EU) und ihre Mitgliedsstaaten sich einig darüber, dass Nitratwerte dringend gesenkt werden müssen. Uneinigkeit herrscht hingegen darüber, wie dies konkret vonstattengehen soll. In Übereinstimmung mit EU-Vorgaben bestimmt ein höchstrichterliches Urteil von 2019 in den Niederlanden, dass Stickstoffnormen nicht mehr länger überschritten werden dürfen. Daraufhin hat die niederländische Regierung entschieden, dass die Emissionen von Stickoxiden und Ammoniak bis 2030 um 50% reduziert werden müssen. In Naturschutzgebieten sollen sogar bis zu 70% der Emissionen eingespart werden. Während Stickoxide durch Verkehr und Industrie freigesetzt werden, entsteht Ammoniak fast ausschließlich durch Nutztierhaltung. Da Viehbestände nach Behördenangaben für rund 40% des Schadstoffausstoßes verantwortlich sind, sollen diese zudem auch zahlenmäßig reduziert werden. Zwar wurden noch keine endgültigen Maßnahmen vorgestellt, die Regierung erklärte jedoch, dass es aus ökologischen, ökonomischen, aber auch sozialen Gründen notwendig sei, die Stickstoffwerte kurzfristig maßgeblich zu verringern. Laut der niederländischen Zeitung De Volkskrant hat eine Gruppe von 2500 Landwirt*innen mit dem sog. Green Farmers Plan folglich einen Zehn-Punkte-Plan für ökologischere Landwirtschaft vorgelegt, der vor allem mehr Anreize für Bio-Bauern fordert.

Auch wenn die geplanten Maßnahmen aus Umwelt- und Gesundheitsgründen gerechtfertigt sind, stellt die Stickstoffreduktion eine Herkulesaufgabe für die Politik und Landwirtschaft dar. Vor einer beispiellosen Herausforderung stehen dabei vor allem die Landwirte und Landwirtinnen mit Nutztierhaltung. Nach Berechnungen der niederländischen Regierung könnten bis zu 30% der Viehbetriebe, die zu den größten Stickstoffverursachern zählen, ihre Existenz verlieren, weil sie die Vorgaben zur Stickstoffreduzierung in dem vorgegebenen Zeitraum nicht umsetzen können. Auch die niederländische Wirtschaft mit ihrem bis dato starken Agrarsektor wird dies zu spüren bekommen, denn die Niederlande exportieren weltweit mit am meisten landwirtschaftliche Produkte. Die Niederlande ist nach den USA der zweitgrößte Agrarexporteur der Welt, gleichzeitig zählt das Land aber auch zu den größten Treibhausgasemittenten Europas. Trotz Versprechen der niederländischen Regierung, dass man die landwirtschaftlichen Betriebe unterstützen werde, werden viele von ihnen die neuen Umweltauflagen nicht erfüllen können.

Da der Verkauf eines landwirtschaftlichen Betriebes vor allem ein Existenz- und Identitätsverlust bedeutet, ist dies für viele Landwirt*innen trotz der finanziellen Anreize keine Option. Zuletzt haben sich Mitte März, kurz vor den niederländischen Provinzwahlen, etwa 25.000 Menschen in Den Haag versammelt, um gegen die Senkung der Stickstoffemissionen zu demonstrieren. Darunter waren auch viele Landwirt*innen, die trotz eines Behördenverbots mit Traktoren in die Hauptstadt gereist sind. Was sie antreibt, sind zunehmende Existenzängste und keine Perspektiven für die Landwirtschaft, insbesondere für klein- oder mittelständische Betriebe. Die Stimmung im Land heizt sich weiter auf und radikalisiert sich, was die politische, aber auch emotionale Dimension des Konfliktes deutlich macht. Indem sie Autobahnen und Supermärkte blockieren, protestieren die Landwirt*innen gegen strengere Umweltauflagen und für das Bestehen ihrer Betriebe. Seit letzten Jahres hat die Gewaltbereitschaft unter den Protestierenden zugenommen und es wurden beispielsweise auch Brände gelegt und Politiker*innen bedroht. Auch wenn es vorwiegend die Berufsverbände der Landwirt*innen sind, die die Demonstrationen organisieren, nutzen rechtspopulistische Parteien die Gelegenheit gegen die Regierung zu schüren und potenzielle Wähler*innen unter den Protestierenden anzuwerben.

Während in Deutschland noch lange nicht die Rede von Enteignungen ist, nehmen auch hierzulande die Proteste der Landwirt*innen bezüglich Düngeregelungen zu. Wenn staatliche Unterstützungen ausbleiben, bedrohen gesetzliche Vorgaben zum Schutz der Umwelt die Existenz der landwirtschaftlichen Betriebe in der EU. Zwar braucht es die EU-Vorgaben zur Senkung von Nitratwerten, um der Klimakrise gerecht zu werden, allerdinge müssen landwirtschaftliche Betriebe in der Realität auch weiterhin die aus Viehhaltung und Biogasanlagen entstehende Gülle ausbringen. Die Landwirt*innen stehen folglich vor einem finanziellem und existenziellem Dilemma, auch weil viele in den letzten Jahren noch nachhaltige Investitionen getätigt haben. Vonseiten der Bäuerinnen und Bauern gibt es außerdem Kritik, was die lokalen Schadstoffmessungen angeht. Konkret fordern sowohl niederländische als auch deutsche Landwirt*innen mehr Zeit für die Umstellung ihrer Betriebe, technische Innovationen und eine Zukunft für die bäuerliche Landwirtschaft, die vorwiegend auf Familienbetrieben basiert. In Deutschland fehlt vor allem eine gesicherte Investitionsförderung und eine Änderung des Bau- und Emissionsschutzrechts, um den kleinen und mittelgroßen landwirtschaftlichen Betrieben eine Perspektive zu bieten. Gerade diese könnten substanziell zu einer nachhaltigen regionalen Landwirtschaft beitragen und die umweltschädigende Industrialisierung des Agrarsektors in der EU ausbremsen.

 

Quellen:

https://www.spiegel.de/wirtschaft/landwirtschaft-niederlande-drohen-bauern-im-nitrat-streit-mit-enteignung-a-3216b0ff-8e60-4961-a8ac-a7a684a88e2e

https://www.spiegel.de/ausland/niederlande-proteste-gegen-neue-umweltauflagen-tausende-landwirte-gehen-auf-die-strasse-a-df7f9a5c-3b07-4ff6-bd5a-66fb0f40dc16

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Nitrat-im-Grundwasser-Niederlande-will-Hoefe-zur-Not-enteignen,grundwasser206.html

https://www.wiwo.de/politik/ausland/bauernproteste-in-holland-boerenprotesten-in-den-niederlanden-grossdemo-gegen-umweltauflagen/28483932.html

Ausstieg aus der Gasnutzung in den Niederlanden (Energie-Reporterin Paula Nörr)

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Wasserstofferzeugung auf dem Meer in den Niederlanden (Energie-Reporterin Paula Nörr)

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In ihrem zweiten Video berichtet Energie-Reporterin Paula Nörr über die neuen Projekte der Niederlande in Bezug auf Offshore-Windparks. Dabei soll die weltgrößte Wasserstoffproduktionsanlage entstehen. Mehr über dieses Thema erfahrt ihr in diesem Video.

Der Haak-Seedeich in der Niederlande

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Die Deltawerke: Ein Weltwunder in der Niederlande

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Seit 1953 wurden die Delta Werke als Schutzsystem, bestehend aus Werken, Schleusen und Dämmen ausgebaut. Heute gilt es als das weltweit größte Sturmflutwehr. Die Niederländer sind weltweit Vorreiter für Hochwasserschutz und genießen auf diesem technisch anspruchsvollen Bereich internationales Ansehen. Die Energie-Reporterin Paula Nörr spricht in ihrem Video über Hintergründe, positive Nebeneffekte und Herausforderungen dieses Jahrhundertprojekts.

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