Energie-Reporterin Bianca Bacher in Kroatien

Bianca Bacher

Energie-Reporterin

Bianca Bacher berichtet für uns aus Kroatien zu den Themen Energiewirtschaft, Klimaschutz und Energiewende.

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22. November 2022

Klimaneutrales Studentenwohnheim in Kroatien

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In ihrem ersten Video berichtet Energie-Reporterin Bianca über ein emissionsfreies Studentenwohnheim in Varaždin, welches im Jahr 2017 eröffnet wurde. Im Video erklärt Bianca, wie die Klimaneutralität beim Bau des prämierten Gebäudes gewährleistet wurde und stellt einige innovative Features des Wohnheims vor.

Elektromobilität in Kroatien

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In ihrem zweiten Video berichtet Energie-Reporterin Bianca über den Stand des Ausbaus der Elektromobilität in Kroatien und warum dieser mit 3000 zugelassenen Elektroautos Anfang 2022 trotz großer staatlicher Subventionen noch in den Kinderschuhen steckt. Wie diese Entwicklung beschleunigt werden soll, erfahrt ihr in diesem Video.

Energiebereitstellung in Kroatien

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In ihrem dritten Video spricht Energie-Reporterin Bianca darüber, wie die aktuelle Situation der Energiebereitstellung sowie des Energieverbrauches in Kroatien aussieht. Außerdem geht sie darauf ein, wie die Regierung in Kroatien, immerhin erst seit 2013 vollwertiges EU-Mitglied, versucht die ambitionierten Klimaziele der EU zu erreichen. Diese und weitere spannende Einblicke bekommt ihr in Biancas Video.

Photovoltaik in Kroatien

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In ihrem vierten Video berichtet Energie-Reporterin Bianca über den Photovoltaikausbau in Kroatien. Warum es relativ viele öffentliche Photovoltaikfelder gibt aber kaum private Dachanlagen und wie es um die Energieimporte des Landes bestellt ist sowie viele weitere spannende Einblicke bekommt ihr in Biancas Video.

Die kroatische Mentalität zum Thema Klimaschutz

Fleischkonsum

Wie in vielen anderen europäischen Ländern gehört der Fleischkonsum auch in Kroatien zur Kultur und ist damit mit 75,3 kg pro Person pro Jahr (2017) relativ hoch. Deutschland liegt mit 87,79 kg pro Person im selben Jahr sogar noch etwas darüber. Im Norden von Kroatien und im Landesinneren sind viele Speisen von der Österreichischen und Ungarischen Küche geprägt. Gerne wird gegrillt mit verschiedenen Fleischspezialitäten wie Ćevapčići, Pljeskavica, Würstchen usw. An der Küste besteht eine Mahlzeit meistens aus Meeresfrüchten oder Lamm mit Nudeln, Risotto oder Polenta. Nur die kroatische Jugend orientiert sich langsam auch an internationalen Essgewohnheiten, die durch den Tourismus stark geprägt werden. Seit 2011 findet in Zagreb sogar jährlich das ZeGeVege Food Festival statt, welches auch in anderen europäischen Städten durchgeführt wird. Hier werden neben veganem Essen auch tierfreie Kosmetik und andere Öko-Produkte angeboten und vorgestellt.

Klimaschutz Bewegungen

Die ursprünglich in London gegründete Bewegung Extinction Rebellion hat auch in Kroatien in einigen Städten Anhänger gefunden. Bei Extinction Rebellion handelt es sich um eine selbstorganisierte, dezentralisierte und politisch unabhängige Bewegung, die gewaltfrei zivilen Widerstand einsetzt, um weltweit die Regierungen dazu zu bewegen auf die ökologische Krise zu reagieren. Die zwei Standorte Zagreb und Dalmatien teilen ihre Meinung vor allem auf Facebook und Instagram. Durch ihre Posts machen sie auf Missstände und sichtbare Auswirkungen des Klimawandels im Land aufmerksam. Beispielsweise kritisierten sie die Austragung des Ski Weltcup Slalom in diesem Januar auf dem Berg Sljeme. Hier wurde bei fast unmöglichen Bedingungen mit über 10°C Kunstschnee produziert und dafür viel Geld ausgegeben, welches Extinction Rebellion besser für den Kampf gegen den Klimawandel investiert gesehen hätte.

Auf Social Media machen die Klimaaktivisten außerdem deutlich welche Naturkatastrophen im Land dem Klimawandel geschuldet sind. Dazu gehören Waldbrände, die leider immer früher im Jahr auftreten, aber auch Verwüstungen nach extremen Stürmen, Überschwemmungen, Dürren, Hagel, Hitzewellen oder Wasserknappheit. Prognosen zu Folge wird bis 2070 in Kroatien die Lufttemperatur um 2,2 Grad Celsius ansteigen und auch der Meeresspiegel wird um 40-65cm steigen, was eine Gefahr für viele kroatische Küstenstädte darstellt. Zusätzlich wird es immer mehr Naturkatastrophen geben wie Stürme, Tornados, Überflutungen, Waldbrände und Dürreperioden. Infolgedessen wird zwangsläufig die Landwirtschaft um 3-8% abnehmen. Neben den Beiträgen auf den Sozialen Netzwerken organisiert Extinction Rebellion verschiedene Proteste wie zum Beispiel eine Blockade des Eingangs zum LNG Terminal auf der Insel Krk oder Demonstrationen an bestimmten Ereignissen, wie der UN-Klimakonferenz. Zudem organisieren sie auch Klima Camps, bei denen sich Klimaaktivisten aus der ganzen Welt treffen, um sich in Workshops auszutauschen und weitere Aktionen zu planen.

Eine weitere Bürgervereinigung, die auch in Kroatien gegründet wurde, ist die „Zelena Akcija“ was übersetzt so viel bedeutet wie Grüne Aktion. Seit 1990 setzen die freiwilligen sich zum Schutz von Natur und Umwelt ein und versuchen eine nachhaltige Entwicklung in der Republik Kroatien zu fördern. Zelena Akcija erreicht seine Ziele durch gewaltfreie direkte Aktionen, Kampagnen, Information und Bildung unter anderem an Schulen, gemeinsame Aktionen von professionellen Teams und Freiwilligen und die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen unter Beteiligung der Öffentlichkeit. Im September 2022 demonstrierten sie beispielsweise vor der Sitzung der kroatischen Regierung. Sie forderten, dass die geplanten 180 Millionen Euro an Steuergeldern, die für den Ausbau des LNG-Terminals auf Krk vorgesehen sind, besser in erneuerbare Energiequellen und direkte Hilfe für die Bürger fließen sollte. Vor der National- und Universitätsbibliothek in Zagreb hängten sie ein Banner auf mit der Aufschrift „Wir können kein Gas essen!“.

Auch Fridays for Future ist unter den jugendlichen in Kroatien bekannt und plant viele Veranstaltungen zusammen mit der Extinction Rebellion.

Insgesamt wird die Arbeit der Klimaaktivisten aber nur selten in den kroatischen Nachrichten gezeigt.  Und auch unter den Kroaten selbst wird dieses Gesprächsthema nach meinem Gefühl eher seltener behandelt als bei uns in Deutschland aktuell. Daher konnten die Aktivisten bisher auch noch keine bedeutende Veränderung im Land erreichen. Zwar werden konkrete Forderungen in Deutschland, wie zum Beispiel die Einhaltung des Pariser Abkommens und des 1,5°C Ziels von Fridays for Future, auch nicht direkt eingehalten. Allerdings bewegen die Klimastreiks und andere Aktionen in Deutschland viel mehr Menschen und auch in den Nachrichten wird sehr viel darüber berichtet.

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