Energie-Reporter Kenan Halac in Bosnien

Kenan Halac

Energie-Reporter

Kenan Halac berichtet für uns aus Bosnien zu den Themen Energiewende, Nachhaltigkeit und Klimaschutz.

weiterlesen
07. November 2023

Wasserressourcen und -qualität in Bosnien

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Die Wasserverschmutzung und der Wasserverbrauch in Bosnien sind enorm. Energie-Reporter Kenan Halac erklärt, dass das Land zwar über viele Wasserressourcen verfügt, jedoch werden diese durch fehlerhafte Praktiken in der Landwirtschaft, industriellen Abwässern und fehlendem Umweltbewusstsein bedroht. Er wünscht sich die Integration von Umweltschutz in politische Entscheidungen und präsentiert Lösungsansätze. Wie Kenan die Zukunft des Wassers in Bosnien sieht, erfahrt Ihr in diesem Video!

Nachhaltigkeit in den Bergen von Sarajevo

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Was bedeutet Tourismus für die Umwelt? In seinem zweiten Video erzählt Energie-Reporter Kenan von der Entwicklung von Hotels und Infrastruktur in den Bergen von Sarajevo. Der wirtschaftliche Aufschwung steht im Zielkonflikt zu den ökologischen Auswirkungen durch Bebauung und steigende Besucherzahlen. Welche Prognosen kann Kenan für die Zukunft treffen?

Abfallwirtschaft in Bosnien und Herzegowina

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Das erste Video von Energie-Reporter Kenan Halac befasst sich mit den Problemen der Abfallwirtschaft in Bosnien und Herzegowina. Die schwache und überlastete Abfallwirtschaft führt zu großen Problemen im ganzen Land. Häufig verbrennen Bürger Müll auf offener Straße, ignorieren Vorgaben bei der Entsorgung und verschmutzen das Grundwasser. Welche Ideen Kenan zur Verbesserung der Situation hat, seht ihr in diesem Video!

Nachhaltige Landwirtschaft in Sarajevo und Bosnien: Ein Blick auf Geschichte, Praktiken und Zukunftsaussichten

Die malerische Region um Sarajevo und Bosnien hat eine lange Geschichte der Landwirtschaft, die nicht nur das landschaftliche Bild geprägt hat, sondern auch entscheidenden Einfluss auf die Umwelt und die Ernährungssicherheit der Bevölkerung nimmt. In den letzten Jahren hat die nachhaltige Landwirtschaft an Bedeutung gewonnen, da die Region bestrebt ist, eine ausgewogene Balance zwischen landwirtschaftlicher Produktion und Umweltschutz zu finden und vermehrt versucht, auf Regionale Produktion zu setzen als auf Import.

Geschichte der Landwirtschaft in Sarajevo und Bosnien:

Die agrarische Tradition in dieser Region reicht weit zurück, geprägt von traditionellen Praktiken und einer starken Verbindung zur Natur. Historisch gesehen war Bosnien ein bedeutender Lebensmittelexporteur, bis die Auswirkungen des Krieges die landwirtschaftliche Produktion zum Erliegen brachten und die Nahrungsmittelindustrie zerstörten. Der Transformationsprozess nach dem Krieg führte zu Veränderungen in den kollektiven Strukturen und zwang viele ländliche Familien zur Subsistenzwirtschaft.

Praktiken und Techniken der nachhaltigen Landwirtschaft:

In jüngster Zeit hat die nachhaltige Landwirtschaft: an Fahrt gewonnen. Landwirte um Sarajevo und in Bosnien setzen vermehrt auf Praktiken, die zur Erhaltung des Bodens und der biologischen Vielfalt beitragen. Dazu gehören Methoden wie ökologischer Anbau, Agroforstwirtschaft und die Nutzung umweltfreundlicher Technologien. Genossenschaftliche Dachverbände wie „Agroneretva“ (Süd-Bosnien) spielen eine entscheidende Rolle bei der Förderung von nachhaltigen Praktiken und der Stärkung der landwirtschaftlichen Gemeinschaft.
Ein Vorzeigebeispiel für erneuerbare Projekte und Praktiken ist die Spreca-Farm in Kalesija, im Nord-Osten des Landes. Diese hat ein wegweisendes Biogasprojekt gestartet, das Tierexkremente und Silage in Strom umwandelt. Finanziert von der Regierung und der großen Milchfirma „Milkos“ aus der Hauptstadt, zielt das Projekt darauf ab, die Energieautonomie zu stärken, erneuerbare Energien zu fördern und europäischen Standards gerecht zu werden. Die erzeugte Energie, derzeit bei 50%-60% Kapazität, soll bei Vollbetrieb 600 Kilowatt pro Stunde erreichen und dient als Schritt in Richtung nachhaltiger landwirtschaftlicher Praktiken in der Region.

Herausforderungen und Zukunftsaussichten:

Trotz der Fortschritte stehen der nachhaltigen Landwirtschaft in Sarajevo und Bosnien auch Herausforderungen gegenüber. Klimatische Veränderungen, Wasserknappheit, und der Mangel an notwendigen Strukturen stellen Hindernisse dar. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, sind die Entwicklung von institutionellen und rechtlichen Rahmenbedingungen, eine Strategie für ländliche Entwicklung und die Bildung von Förderstrukturen unerlässlich.
Die Zukunft der nachhaltigen Landwirtschaft um Sarajevo und Bosnien sieht vielversprechend aus. Eine wachsende Anzahl von Vertretern aus Gemeinden, Handelskammern und landwirtschaftlichen Erzeugerorganisationen beteiligt sich an Initiativen, die auf die Stärkung des Netzwerks und die Förderung nachhaltiger Praktiken abzielen. Die Schaffung eines institutionalisierten Rahmens und die Integration von umweltfreundlichen Technologien könnten die Region zu einem wichtigen Lieferanten von Bioprodukten machen.
Insgesamt unterstreicht die nachhaltige Landwirtschaft in Sarajevo und Bosnien nicht nur die Bedeutung des Erhalts der landwirtschaftlichen Traditionen, sondern auch die
Notwendigkeit, innovative Wege zu finden, um die Ernährungssicherheit zu gewährleisten und gleichzeitig die Umwelt zu schützen. In einer Zeit, in der die Landwirtschaft vor neuen Herausforderungen steht, erweisen sich nachhaltige Praktiken als Schlüssel für eine nachhaltige Zukunft in Bosnien und Herzegowina.

Quellen:

https://ba.boell.org/de/2014/09/23/landwirtschaft-und-laendliche-entwicklung-im-diensteder-nachhaltigen-entwicklung

https://www.entwicklung.at/projekte/detail/bio-landwirtschaft-in-bosnien-und-herzegowina

https://bionetz.ch/nachrichten/branchennews/91662-bio-landwirtschaft-bringt-hoffnung-inbosnien.html?acm=_211

https://www.reuters.com/business/sustainable-business/bosnian-dairy-farm-makeselectricity-organic-waste-2023-01-20/

Zenica: Eine Stadt im Smog der Industrie

Zenica, eine Stadt in Bosnien-Herzegowina, ist nicht nur für ihre reiche Geschichte und Kultur bekannt, sondern auch für eine bedrückende Realität – die anhaltende Luftverschmutzung. Diese Stadt, die einst als Industrieherz der Region galt, sieht sich nun mit den schädlichen Auswirkungen ihrer eigenen industriellen Entwicklung konfrontiert.
Die Stadt Zenica beheimatet das riesige Stahlwerk „Željezara“, das 1892 errichtet wurde und heute Teil des internationalen Stahlkonzerns ArcelorMittal ist. In der Vergangenheit war es eines der größten Stahlwerke Europas, aber diese industrielle Vorzeigeanlage hat auch ihren Tribut an die Umwelt gefordert. Die Bewohner, Umweltorganisationen und Bürgerinitiativen machen die Industriefirmen, darunter ArcelorMittal, hauptverantwortlich für die anhaltende Smog-Problematik, die Zenica zu einer der am stärksten von Luftverschmutzung betroffenen Städte in ganz Europa macht. Das Unternehmen galt 2018, laut Sarajevo Times, als die Firma die am meisten zur Luftverschmutzung des Landes beiträgt. Laut einem Bericht von Balkan Insight aus dem Jahr 2023, wird der der Firma sogar 60% der Luftverschmutzung der Stadt vorgeworfen.

Gründe für die Luftverschmutzung:

Die Hauptquelle der Luftverschmutzung in Zenica sind die industriellen Aktivitäten,
insbesondere die Emissionen aus dem Stahlwerk „Željezara“. Statistiken zeigen, dass die PM2,5-KonzentraJon in der Luft in Zenica zurzeit (Stand: 14.11.2023) das 6,1-fache des von der WHO empfohlenen Jahresrichtwerts erreicht hat. Diese Feinstaubpartikel haben nachweislich schwerwiegende Auswirkungen auf die Atemwege und die allgemeine Gesundheit der Bevölkerung.
Die Probleme für die Luftverschmutzung werden laut Balkan Insight auf wirtschaftliche Sorgen, mangelndes Vertrauen in das Justizsystem und eine fatalistische Haltung der
Bevölkerung verantwortlich gemacht.
Erfahrungsberichte von Einwohnern zeichnen dennoch ein düsteres Bild. Bei einem Besuch in Zenica, konnte ich viele verschiedene besorgte Meinungen der Einwohner mitbekommen. Viele Einwohner sind besorgt um die Gesundheit ihrer Kinder und vor allem ältere Menschen beklagen sich über gesundheitliche Schwierigkeiten.

Gefahren für Gesundheit und Natur:

Die hohe Konzentration von Schadstoffen, darunter Schwefeldioxid, organische Schadstoffe und Benzol, hat nicht nur Auswirkungen auf die Atemwege, sondern stellt auch eine ernsthafte Bedrohung für die Umwelt dar. Die Flüsse, einschließlich des Bosna-Flusses, sind von Verschmutzung betroffen, was zu einem „blutenden Fluss“ führte, den Umweltaktivisten laut dem Österreichischen „Kurier“ als eine „Öko-Katastrophe“ bezeichnen. Der Fluss wurde nämlich von Abwässern aus einem Stahlwerk komplett verfärbt.

Maßnahmen zur Lösung des Problems:

Trotz dieser Herausforderungen gibt es auch Bemühungen, das Problem anzugehen. Aktivisten und Umweltorganisationen, wie das Zenica Eco Forum, setzen sich für
Veränderungen ein. Es wurden rechtliche Schritte gegen die Umweltverschmutzer
eingeleitet, und es gibt Forderungen nach strengeren Umweltauflagen und Investitionen in saubere Technologien.
ArcelorMittal, als Hauptakteur in der Region, hat angekündigt, den Vorfall der Flussverschmutzung zu untersuchen und betont, dass sie erhebliche Investitionen in Umweltprojekte getätigt haben. Die Stadtverwaltung arbeitet daran, die Transparenz der Umweltdaten zu verbessern und die Öffentlichkeit aktiv einzubeziehen.
Die Luftverschmutzung von Zenica bleibt jedoch ein komplexes Problem, das nicht nur die Gesundheit der Bewohner gefährdet, sondern auch einen dringenden Aufruf zu nachhaltigen Lösungen erfordert, um die Stadt wieder zu einem lebenswerten Ort zu machen. Leider ist Zenica nicht die einzige Stadt in Bosnien, die unter einer sehr schlimmen Luftverschmutzung leidet. Die Hauptstadt Sarajevo ist sogar mit einem Wert der PM2,5-Konzentration in der Luft um das 9.3-fache höher als der WHO-Jahresrichtwert (Stand: 14.11.2023).

Quellen:

https://www.iqair.com/de/bosnia-herzegovina/federation-of-b-h/zenica

https://www.iqair.com/de/bosnia-herzegovina/federation-of-b-h/sarajevo

https://kurier.at/mehr-platz/blutender-fluss-oeko-katastrophe-bosnien-zenica/402311966

https://balkaninsight.com/2023/05/01/apathy-clouds-bosnias-answer-to-its-toxic-air/

Diskutieren Sie mit

Ich akzeptiere die Kommentarrichtlinien sowie die Datenschutzbestimmungen* *Pflichtfelder

Artikel bewerten und teilen

Energie-Reporter Kenan Halac in Bosnien
5
1