Energie-Reporter Jan Hauptmann in Indien

Jan Hauptmann

Energie-Reporter

Jan Hauptmann berichtet aus Indien rund um die Themen Klimaschutz und Energiewende.

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11. September 2023

Erneuerbare Energien in Indien

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In diesem Video berichtet Energie-Reporter Jan Hauptmann vom Kohlekraftwerk in Parangipettai, dessen Kohlespeicher allein doppelt so groß wie das danebenliegende Dorf ist. In den vergangenen Jahren ist der Energieverbrauch in Indien deutlich gestiegen, der im Jahr 2022 zu 77 Prozent aus fossilen Energien gedeckt wurde. Doch worauf ist dieser Anstieg zurückzuführen und wie sieht es im Vergleich mit Deutschland aus? Wie viel erneuerbare Energie steckt in Indien? Die Antworten gibt es in diesem Video!

Herausforderungen der Elektromobilität in Indien

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Im dritten Video-Beitrag von Energie-Reporter Jan Hauptmann dreht sich alles um Elektromobilität in Chennai. Ambitionierte Ziele sowie Subventionen in Milliardenhöhe sollen die Elektromobilität in Indien fördern. So rechnet die Indische Regierung damit, dass bis 2030 80% der Tuktuks elektrisch angetrieben werden. Jan vergleicht die Anzahl an Ladestationen in unterschiedlichen Ländern und erklärt, wie Indien 48.000 Ladepunkte in weniger als 5 Jahren bauen möchte. Wieso die E-Mobilität in Indien trotzdem noch nicht so richtig ins Rollen gekommen ist, erfahrt ihr in diesem Video!

Mangrovenwälder als Lebensretter: Tamil Nadu setzt auf natürliche Barrieren gegen Naturkatastrophen

Quelle: Tamil Nadu Wetlands Mission. (2023). Pichavaram Mangrove

Indien, und insbesondere der Bundesstaat Tamil Nadu, kämpft mit den zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels. Der Küstendistrikt Pichavaram dient mit seinen Mangrovenwäldern als vorbildliches Beispiel für nachhaltige Anpassungsbemühungen, indem nicht nur Umweltrisiken reduziert werden, sondern auch die Artenvielfalt und die lokale Bevölkerung profitieren.

 

Indien sieht sich in den letzten Jahren immer stärker den Auswirkungen des Klimawandels ausgesetzt. Der südliche Bundesstaat Tamil Nadu ist häufiger von einer Kombination aus Naturkatastrophen, Temperaturanstiegen und unvorhersehbaren Wetterveränderungen betroffen.

Die durchschnittliche Temperatur in Tamil Nadu ist in den letzten fünf Jahrzehnten um etwa 1,5 Grad Celsius gestiegen (IMD, 2022). Dies hat zu einem alarmierenden Anstieg an Hitzewellen geführt, wobei die Zahl der heißen Tage pro Jahr um 25% zugenommen hat (TNSAPCC, 2021). Hinzu kommen extreme Wetterereignisse, insbesondere starke Monsunregen, die in den letzten Jahren zu verheerenden Überschwemmungen in vielen Teilen von Tamil Nadu geführt haben, wodurch Gemeinden, Landwirtschaft und Infrastruktur schwer geschädigt wurden. Die Küstenregionen von Tamil Nadu erleben einen Anstieg des Meeresspiegels von durchschnittlich 3,5 Millimeter pro Jahr (IMD, 2022). Dieser scheinbar geringe Anstieg hat bereits verheerende Auswirkungen auf die Küstengemeinschaften, da er zu verstärkter Küstenerosion führt (TNSAPCC, 2021).

Pichavaram mangrove forest, Tamil Nadu

Climate adaptation, oder die Anpassung an den Klimawandel, spielt eine Schlüsselrolle in dieser Dynamik. In Anbetracht der steigenden Häufigkeit und Intensität von Naturkatastrophen setzt Indien vermehrt auf Projekte der Disaster Risk Reduction (DRR), um die Widerstandsfähigkeit von Gemeinden gegenüber solchen Ereignissen zu stärken. Diese Initiativen tragen nicht nur dazu bei, die unmittelbaren Risiken zu mindern, sondern fördern auch eine nachhaltige Entwicklung, die den Herausforderungen des sich verändernden Klimas gewachsen ist.

Die Küste des Bundesstaates Tamil Nadu ist zunehmend durch Zyklone, Küstenerosion und den steigenden Meeresspiegel bedroht. Der Distrikt Pichavaram, mit seinen ausgedehnten Mangrovenwäldern, die zu den größten der Welt zählen, ist ein gutes Beispiel für indische Klimaanpassungsbemühungen.Die dichten Wurzelsysteme der Mangroven dienen als natürliche Barriere gegen Sturmfluten und minimieren das Risiko von Landerosion. Außerdem bieten die Mangroven einen einzigartigen Lebensraum für zahlreiche Arten. Sie bieten Schutz für Fischlarven und tragen damit zur Aufrechterhaltung der lokalen Fischerei bei, die für viele Gemeinden eine wesentliche Einkommensquelle darstellt. Neben der entscheidenden Rolle in der Bindung von Kohlenstoffdioxid, bietet der Pichavaram Mangrovenwald auch wirtschaftliche Vorteile. Als ich den Wald besuchte, sprach ich mit einem Touristenbootfahrer, der vor eigner Zeit noch als Fischer arbeitete. Heute ermöglicht ihm der nachhaltige Tourismus ein erhöhtes Einkommen und die Küstengemeinde profitiert von den neuen Arbeitsplätzen.

Das Forest Department of Tamil Nadu ist maßgeblich für das Management des Mangrovenwaldes verantwortlich. Es überwacht das Wachstum, die Regeneration und die nachhaltige Nutzung der Ressourcen unter Berücksichtigung ökologischer Aspekte. Streng durchgesetzte Gesetze und Patrouillen tragen zur Sicherheit des Waldes bei und ermöglichen ein müllfreies Ökosystem, das eine Besonderheit in der Küstenregion ist.

In Anbetracht der zunehmenden Häufigkeit und Intensität von Naturkatastrophen wird immer deutlicher, wie entscheidend derartige Ökosysteme für die Disaster Risk Reduction in Indien sind. Die Integration von ökologischen Ansätzen in die Risikoreduktion ist nicht nur umweltfreundlich, sondern auch eine zukunftsweisende Strategie, um nachhaltige und widerstandsfähige Gemeinschaften aufzubauen.

Quellen:

Indian Meteorological Department (IMD). (2022). “Climate Profile of Tamil Nadu”.

Tamil Nadu State Action Plan on Climate Change (TNSAPCC). (2021). “Annual Report”.

Tamil Nadu Forest Department. (2022). „Mangrove Conservation and Management Plan.“

Ministry of Environment, Forest and Climate Change, Government of India. (2021). „National Policy for Mangroves and Coastal Wetlands.“

Beck, Michael. The Conversation. (2022). „Protecting mangroves can prevent billions of dollars in global flooding damage every year.”

Fotos selbst aufgenommen.

Energieinfrastruktur und -Verteilung in Chennai

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Aus Indien berichtet Energie-Reporter Jan Hauptmann über die Stromversorgung in Chennai. In regelmäßigen Abständen stehen dort riesige Stromtransformatoren, deren Systemrelevanz kaum unscheinbarer sein könnte. Die Nachfrage an Energie steigt, doch kann die Energieinfrastruktur in Chennai mithalten? Wie steht die Region im Vergleich mit anderen da? Die Antwort auf diese und weitere Fragen bekommt ihr in diesem Video!

Von Müll zu Wertstoff: Start-up aus Chennai erzeugt grünen Treibstoff aus Plastikabfall

Angesichts der weltweiten Umweltverschmutzung durch die Anhäufung von Plastikmüll macht das in Chennai ansässige Start-up Paterson Energy Hoffnung, indem es Plastikmüll in Flüssigbrennstoff umwandelt. Da es Jahrhunderte dauert, bis sich Kunststoff zersetzt, ist diese innovative Lösung nicht nur umweltfreundlich, sondern bietet auch eine kostengünstige Alternative für die Industrie.

Straße im Viertel Anna Nagar, Chennai

Marina Beach, Chennai

Die Plastikverschmutzung in Chennai, Indien, hat alarmierende Ausmaße angenommen und wirft einen Schatten auf die schönen Landschaften und Küstengebiete der Stadt. Besonders das Stadtzentrum hat mit der zunehmenden Verschmutzung durch Plastikmüll zu kämpfen, der oft auf den Straßen verstreut ist, die Abwassersysteme verstopft und die Strände verschmutzt. Das Problem hat längst die Aufmerksamkeit lokaler Umweltorganisationen und besorgter Bürger auf sich gezogen, die sich für die Sensibilisierung und die Umsetzung nachhaltiger Lösungen zur Eindämmung der Plastikflut einsetzen. Auch die indische Regierung in Neu-Delhi versucht seit Jahren das Problem mit ordnungspolitischen Maßnahmen zu bekämpfen. Seit Juli 2022 sind 19 Plastikartikel verboten, darunter Plastikbecher, Strohhalme und bestimmte Einweg-Plastiktüten.

Während es ein komplexes Unterfangen ist, die Kunststoffproduktion vollständig einzudämmen, hat die Wiederverwendung von Kunststoffabfällen als mögliche Lösung an Bedeutung gewonnen. Leider hinterlässt Plastik einen enormen ökologischen Fußabdruck und nur ein Bruchteil wird recycelt. Während Deutsche jährlich 22 Kilo Einwegplastikmüll pro Kopf produzieren, sind es in Indien nur 4 Kilo pro Person. Jedoch führt diese relativ geringe Menge aufgrund der 1,38 Milliarden Einwohner Indiens zu einem riesigen Umweltproblem. Nach Angaben des Central Pollution Control Board fallen in Indien jährlich 5,6 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle an, von denen nur 20 Prozent recycelt werden. Vor diesem Hintergrund ist der innovative Ansatz von Paterson Energy vielversprechend für eine nachhaltigere Zukunft. Das Start-up setzt ein thermochemisches Depolymerisationsverfahren ein, bei dem Kunststoffabfälle bei extrem hohen Temperaturen (bis zu 500 Grad Celsius) und unter Ausschluss von Sauerstoff erhitzt werden, wodurch der Kunststoff effektiv in Dampf zerfällt. Dieses Verfahren führt zur Herstellung von Pyro-Öl, das auch als Biocrude bekannt ist und als umweltfreundlicherer Ersatz für Erdöl dient. Der gesamte Prozess ist emissionsfrei, das einzige Nebenprodukt ist Rußpulver, das in Branchen wie der Farben- und Zementindustrie verwendet wird.

Waste-to-Fuel-Anlage ©TheBetterIndia

Die Technologie trägt nicht nur Schutz der Umwelt bei, sondern bietet auch wirtschaftliche Vorteile. Das entstehende Pyro-Öl ist 25 Prozent billiger als herkömmliche Optionen, was es für Unternehmen attraktiv macht. Aus einer einzigen Tonne Kunststoffabfall können in einem 8-stündigen Umwandlungs­prozess bis zu 500 Liter Öl gewonnen werden. Mit dem Schwerpunkt auf SSkalierbarkeit und Praktikabilität hat Paterson Energy innerhalb von nur drei Jahren nach seiner Gründung bedeutende Fortschritte in der Branche gemacht. Es wurden Kooperationen mit angesehenen Unternehmen wie Hilton Chennai und TVS Motors geschlossen. Die erste Waste-to-Fuel-Anlage des Start-ups, die sich in Chennai befindet, kann täglich bis zu 6 Tonnen Kunststoffabfälle in hochwertigen Dieselkraftstoff umwandeln.

Die Innovation von Paterson Energy ist ein Hoffnungsschimmer im weltweiten Kampf gegen die Plastikverschmutzung und kann einen ersten Schritt in Richtung einer effektiven Wieder­verwertung von Plastikmüll darstellen.

 

Manuel Kunst & Laura Höflinger (2022): Was bringt das Verbot von Einwegverpackungen in Indien?. SPIEGEL online. https://www.spiegel.de/ausland/indien-im-kampf-gegen-die-plastikmassen-was-bringt-das-verbot-von-einwegverpackungen-a-54b42317-f1e9-4184-9377-f616af0d6f1e

Gopi Karelia (2019): Chennai Couple Develop New Tech, Turn 150 Tons of Plastic Waste Into Low-Cost Fuel. TheBetterIndia. https://www.thebetterindia.com/200794/chennai-innovation-technology-plastic-to-fuel-alternative-low-cost-green/

Tenzin Norzom (2020): This woman entrepreneur’s waste-to-energy startup is churning fuel out of plastic. HERSTORY. https://yourstory.com/herstory/2020/07/woman-entrepreneur-plastic-waste-energy-fuel-startup

Paterson Energy (2023): Bin-Go. http://patersonenergy.com/index.html

Energiemix in einer der größten Städte Indiens: Channai (Energie-Reporter Jan Hauptmann)

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Jan Hauptmann ist in der viertgrößte Stadt Indiens: in Chennai. Er berichtet in seinem ersten Video welchen Herausforderungen die Stadt entgegensteht, als eines der bevölkerungsreichsten Städte Indiens. Welche Energieträger nutzt die Stadt? Wie geht die Stadt mit den Folgen des Klimawandels um? Jan hat Antworten auf diese Fragen. Schaut rein.

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