China ist weiterhin Leitanbieter für Batterien und Leitmarkt für Batterien und Elektromobilität. In 2019 lag die globale Batterienachfrage bei etwa 200 GWh, wobei 45% der Nachfrage auf Elektroautos, 18% auf alle weiteren Elektromobilitätsformen, 7% auf stationäre Speicher und 30% auf Konsumerzellen entfielen. Um 2025 wird sich die globale Nachfrage auf vermutlich 700 bis 1500 GWh erhöhen und jenseits 2030 ein globaler Markt von mehreren TWh entstehen. Dieser Markt wird dominiert sein durch die Batterienachfrage für Elektroautos aber auch für Nutzfahrzeuge wie E-Busse, E-LKW sowie vielfältige Formen der Mikromobilität.
Standortverlagerung der Zellproduktion

Entwicklung der Märkte und der Nachfrage
Somit sehen wir aktuell Anzeichen für ein Aufbrechen des chinesischen Binnenmarktes auch für andere asiatische Zellhersteller...
Bereits heute liegt die Nachfrage nach Elektroautos in China bei fast der Hälfte des globalen Absatzes und die Fahrzeugbatterien kommen hierbei von chinesischen Zellherstellern. China bedient also seinen eigenen enormen Binnenmarkt. Die Marktanteile der Zellhersteller verteilen sich für Elektroauto-Batterien derzeit zu etwa 45% auf chinesische, 38% japanische und 18% koreanische Zellhersteller.
Mit den globalen Wachstumsmärkten neben Asien auch in Europa und den USA werden in den kommenden Jahren Zellproduktionskapazitäten auch an diesen Standorten aufgebaut werden. Ankündigungen global reichen bis 2025 bis zu 1500 GWh und langfristig bis über 2000 GWh wobei gerade an Standorten in Europa langfristig bis zu 600 GWh aufgebaut werden dürften. Chinesische Unternehmen wie insbesondere CATL gehören bereits heute zu etablierten Zulieferern von Zellen für die Automobilindustrie und werden sich zunehmend an den globalen Elektroauto-Produktionsstandorten jenseits Chinas ansiedeln.
Auch koreanische Zellhersteller wie LG Chem, Samsung SDI, SK Innovation und japanische Zellhersteller wie Panasonic verfolgen diese Ansiedlungsstrategie und verlagern ihre Produktionsstandorte – dabei übrigens auch zunehmend in den chinesischen Wachstumsmarkt hinein.
Somit sehen wir aktuell Anzeichen für ein Aufbrechen des chinesischen Binnenmarktes auch für andere asiatische Zellhersteller und zugleich eine globale Standortverlagerung bzw. -ausweitung chinesischer, koreanischer und japanischer Hersteller. Ob hierbei auch deutsche bzw. europäische Zellhersteller und Newcomer eine Chance haben werden in dem Batteriemarkt Fuß zu fassen hängt davon ab, ob sie wettbewerbsfähige Batteriezellen produziere können. Hierzu müssen sie nicht nur skalieren und enorme Investitionen mit hohem Risiko tätigen, sondern auch Zuliefer-/Abnehmer-Beziehungen von Batterierohstoffen bis zu den OEM aufbauen. Die Qualitätsstandards und Preiserwartungen der OEM sind dabei hoch. Chinesische Unternehmen haben hierbei den früheren Rückstand gegenüber japanischen und koreanischen Unternehmen längst aufgeholt und zählen zu Zulieferern von Batteriezellen mit hoher Qualität zu den wettbewerbsfähigsten Preisen.
Die entstehende Batterienachfrage in Europa, Amerika, Asien und weiteren Weltregionen ist gewiss – einige Jahre hin oder her. Ob sich hierbei neben den Marktführern aus China, Korea und Japan auch neue Hersteller etablieren werden können, wird sich zeigen müssen. Die Karten für die chinesischen Hersteller stehen dabei gut, sich nun auf den globalen Märkten zu positionieren und ihre dominierenden Marktanteile auch in Zukunft unverändert zu halten. Oder gar auszubauen?
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