Das ungenutzte Potenzial von Photovoltaik Anlagen in Italien
Wir waren einfach nicht bereit, es gibt hier kaum Interesse an so spezifischen Marktentwicklungen. Viele Verzögerungen für Unternehmen werden auch durch bürokratische Probleme beim Einholen einer Erlaubnis verursacht.
Beitrag vom 24. Februar 2020
2011 war ein Jahr des Booms für die Photovoltaik Branche, auch in Italien. Damals wuchs dort die PV Kapazität innerhalb eines Jahres auf das Vierfache, da die Technologie immer günstiger wurde und staatlich subventioniert war. Doch blickt man 9 Jahre später über die Dächer Salernos, sieht man im Süden davon nicht gerade viel und das trotz durchschnittlich 10 Sonnenstunden pro Tag während des Sommers. Dabei könnten sowohl Industrie als auch Privathaushalte von Photovoltaik Anlagen profitieren. Woran liegt das?
Zunächst führten fehlende Grenzbestimmungen der staatlichen Förderungen zu einem absolut unkontrollierbaren Wachstum. In den darauffolgenden Jahren hatte die italienische Regierung lange damit gezögert, die Förderungen entsprechend anzupassen. Durch diese Unsicherheit verlor die Solar Branche viele Investoren und stand vor einem erheblichen Liquiditäts-Problem. Viele Verluste mussten über die Stromrechnungen der Bevölkerung ausgeglichen werden. Die Regierung fürchtete, dass durche weitere Förderungen von PV andere Energieformen nicht mehr wettbewerbsfähig sein könnten und dadurch deren Preise ansteigen. Dies könnte zu einer Abwanderung von Industrien führen, welche auf diese angewiesen sind und die ohnehin schon kritische Situation am Arbeitsmarkt verschärfen.
Die Tarife der staatlichen Unterstützung wurden dann mehrfach überarbeitet aber führten zu keinem für die Branche guten Ergebnis. Teilweise gab es ein oft kritisiertes Klassensystem, welches entschied, wer Unterstützung für Solarenergie bekommen sollte und wer nicht. Zudem wurde nie berücksichtigt, dass sich die einzelnen Regionen in Italien sehr stark unterscheiden, was Sonneneinstrahlung und Strompreise angeht.
Trotz all dieser Probleme zeigen momentane Entwicklungen, dass der Photovoltaik-Markt in Italien zwar verlangsamt wurde, aber hier ist um zu bleiben und zu wachsen.
Impressionen aus Salerno
Energiemix in Italien
Beitrag vom 10. Februar 2020
Italienisch Haushalte werden zu 94% aus selbst produziertem Strom versorgt, hat Energie-Reporter Marvin Brenner recherchiert. Nur ein kleiner Anteil wird aus dem Ausland importiert. In 2015 lag der Anteil der Erneuerbaren bei 16,5%. Energieträger wie Erdgas und Rohöl haben in Italien nach wie vor eine sehr hohe Relevanz. Bis 2030 plant Italien einen Anteil von 55% Erneuerbarer, dabei spielt die Solarenergie eine zentrale Rolle.
Landwirtschaft in Italien und der Einfluss durch den Klimawandel
Beitrag vom 10. Februar 2020
Der Klimawandel hat vehemente Einflüsse auf die Landwirtschaft in Italien: Ernteausfälle, verdorrte Felder, nicht mehr resistente Pflanzensamen bei hoher Hitze. Die Agrarwirtschaft muss Einiges anpacken, um sich dem Klimawandel anpassen. Es wird erwartet, dass mit anstehender Wasserknappheit die Situation eher noch verschärft wird. Energie-Reporter Marvin Brenner analysiert die Situation vor Ort in Salerno und Region, Süditalien.
Klimaschutz in der italienischen Politik
Beitrag vom 28. Januar 2020
Seit ihrem ersten Protest im August 2018 gewinnt Greta Thunbergs Bewegung “Fridays for Future” immer mehr an medialer Aufmerksamkeit. Es werden überall auf der Welt Stimmen laut, die Regierungen auffordern sich mehr für den Klimaschutz einzusetzen. So auch am 27. September 2019 in Italien, wo laut der italienischen Zeitung ANSA über 1 Million Menschen auf die Straße gingen, davon alleine um die 200.000 in Rom.
Italien gehört zu den Ländern, die abgesehen von schmelzenden Gletschern und steigendem Meeresspiegel voraussichtlich zunächst eher indirekt vom Klimawandel betroffen sind. Das Land steht allerdings noch vor ganz anderen Problemen wie Jugendarbeitslosigkeit, Nepotismus, sinkenden Renten, bröckelnder Infrastruktur und Flüchtlingsströmen, von dem Schuldenberg in Höhe von 2.4 Billionen Euro einmal abgesehen.
Jüngst setzten viele Italiener ihre Hoffnung in die 5-Sterne-Bewegung, eine EU-kritische, populistische Protest-Partei des Kabarettisten Beppe Grillo, die beispielsweise für eine nachhaltige Energiepolitik und Einhaltung des Kyoto-Protokolls sorgen will. Durch Politik dieser Bewegung wurde in Italien auch beispielsweise eingeführt, dass der Klimawandel zwingend in Schule gelernt werden muss. Allerdings fürchten viele Italiener, dass die Konzentration der 5-Sterne-Bewegung auf Umweltprobleme, die Wirtschaft des Landes noch weiter verschlechtern könnte. Viele Italiener sind der Auffassung, dass die Regierung erst die Probleme auf nationaler Ebene in den Griff kriegen muss.
Daher ist in aktuellen Umfragewerten eine vermutlich vorrangig vom Protektionismus getrieben rechte Strömung zu erkennen. Oppositionsführer Matteo Salvini will mit seiner populistischen Partei Lega Nord allerdings scheinbar vorerst keine Koalitionen eingehen, sondern Italiens Probleme auf eigene Faust aus der Welt schaffen. Dabei erinnert der Klimawandel Skeptiker durch Sätze wie “prima gli italiani” (Italiener zuerst) stark an den Wahlkampf von Donald Trump. Wie er das anstellen will, wird sich zeigen, sollte die nächste Wahl den Umfragen entsprechend ausfallen.
Verkehrsbelastungen und Car-Sharing in Salerno, Italien
Beitrag vom 10. Februar 2020
Energie-Reporter Marvin Brenner hat Glück gehabt: das ganze Gepäck konnte dank Car-Sharing ganz nach oben in Salerno transportiert werden: ohne eigenes Auto ist die Fortbewegung mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zeitintensiv und schwierig. Die meisten Italiener in der Region sind lieber mit dem Auto unterwegs, was sich sehr auf die schlechte Luftqualität vor Ort auswirkt.
Energie-Reporter Marvin Brenner berichtet aus Salerno / Italien
Beitrag vom 19. Dezember 2019
Energie-Reporter Marvin Brenner berichtet in seinem ersten Video über den großen Containerhafen in Salerno/Italien. Mit rund 15 Millionen transportierten Gütern pro Jahr zählt er zu den Größten. Er wird u.a. mit 71 Millionen Euro Fördergeldern der europäischen Kommission bezuschusst. Salerno wird auch durch die Spin-off Firma Waveenergy unterstützt. Sie suchen gemeinsam nach Lösungen, die Containerschifffahrt umweltschonender zu machen. Gewusst?: Im Pariser Klimaabkommen gibt es keinen Standard für Energieeffizienz und Nachhaltigkeit, denn dafür trägt die International Maritime Organization die Verantwortung.
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