Das wollten wir, indiskret wie wir sind, in unserer letzten Umfrage von Ihnen wissen. Elektro-Fahrzeuge sind (noch) zu teuer, meinten 56 Prozent der Teilnehmenden. 29 Prozent sehen in der mangelnden Reichweite den Haupthinderungsgrund für eine Investition. Fehlende Infrastruktur (11%) und ästhetische Gründe (3%) spielen bei der Entscheidung nur eine untergeordnete Rolle.
In der Tat liegen die Anschaffungspreise für ein Elektrofahrzeug weit über denen vergleichbarer Benziner oder Diesel. Da aufgrund der mangelnden Reichweite ohnehin nur Wenig- oder Kurzstreckenfahrer eine Anschaffung in Erwägung ziehen werden, rentiert sich die einmalige Investition über die geringeren Betriebskosten pro Kilometer nicht. Wer mit dem Rechenschieber an die Entscheidung herangeht, wird nur bei bestimmten Anwendungsfällen wie dem Zweitwagen oder beim Car-Sharing im Stadtverkehr mit dem Elektroantrieb glücklich werden. Vor allem städtische Unternehmen können bei ähnlichen Kosten über den Imagegewinn einen Mehrwert generieren, wenn sie die Klimaschutzziele ihrer Kommune aktiv unterstützen. In der regen Diskussion bei uns im Blog wurde darauf verwiesen, dass der Elektroantrieb ökologisch nur dann eindeutige Vorteile bringt, wenn die Betankung durch Ökostrom erfolgt.
Der Nissan LEAF ist das meist verkaufte Elektroauto der Welt. Mit vollem Akku kommt man laut Werksangabe über 200 Kilometer weit. Im Test schaffte er aber gerade einmal 107 Kilometer, im Pendlermodus und bei simulierten Winter lediglich 75 Kilometer. Kein Wunder, dass die Käufer nicht massenhaft umsteigen, wenn bereits nach einer Stunde Fahrzeit die Ladesäule unüberhörbar ruft. Die Infrastruktur zum Tanken behindert derzeit die Entwicklung der elektrischen Automobilität nicht nennenswert. Prof. Wagner vom DLR hatte darauf hingewiesen, die Umfrage bestätigt seine Aussage.
Elektroautos sind noch nicht massentauglich. Auf allen Ebenen – vom Preis, über die Reichweite bis hin zum Komfort im Winter – müssen sie den Vergleich mit den Verbrennungsmotoren bestehen, erst dann werden sie die Nischen verlassen.
Unsere Umfrage lief vom 28. Juli bis zum 10. August. An ihr nahmen 215 Personen teil.
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Daniel
vor 10 JahrenWie schon andere geschrieben haben und auch in den Foren goingelectric.de oder tff-Forum.de nachzulesen ist, haben die sogenannten Testwerte der Auto-Motor-Sport rein gar nichts mit der Realität zu tun. Schade, dass diese Daten hier einfach ohne Prüfung übernommen wurden. Nach einem Jahr und 14.000 km Nissan Leaf kann ich sicher sagen, dass es unmöglich ist, einen Testverbrauch von 27 kwh unter realen Bedingungen zu erfahren. Auch die Testwerte für den Tesla S sind offensichtlich falsch. Daher drängt sich der Verdacht auf, dass der ganze Bericht nur billige Meinungsmache ist.
Zu den Kosten: Ein e-Golf kostet laut VW 3.000 Euro mehr als ein gleichwertig ausgestatteter Golf Diesel. Der e-Golf kostet aber 10 Jahre keine Steuer (Ersparnis ca. 2.000 Euro), der Strom die Hälfte vom Diesel, die Wartungskosten sind ca. 2/3 niedriger. Rechnet sich also, wenn man nicht nur die Anschaffungskosten berücksichtigt.
OS Elektric Drive
vor 10 JahrenDie AMS hat sehr schlecht gearbeitet. Nach einigen Rückfragen habe ich herausgefunden, dass die Angaben um mehr als 20% verfälscht sind und dabei noch rund 20-50% durch nicht offen gelegte Messwerte oben drauf kommen. Die Strecken wurden NICHT gefahren sondern nur errechnet daher ist der Test MANGELHAFT! Die AMS hat damit nach meiner Überzeugung gezeigt, dass sie vlt. Verbrenner testen kann, sich aber bei EVs sehr schwer tut, warum auch immer.
Aber zum Thema.
Wir fahren seit mehr als 3 Jahren EV und die TCO sind deutlich wettbewerbsfähig. Das "Problem" der breiten masse ist vielleicht dass man glaubt dass Wartung und Betriebskosten auf einem ähnlichen Niveau liegen was aber nicht stimmt. Bremsen, Ölwechsel, und und und fallen einfach weg.
E-Auto.TV
vor 10 JahrenDer aktuelle Test in der "Auto Motor & Sport" ist schon auf einigen Diskussionsplattformen deutlich und berechtigt kritisiert worden. Das Testverfahren wurde neu erdacht, die Werte wurden hochgerechnet, Mehrverbrauchsfaktoren zu Beginn damit überproportional und falsch einkalkuliert. Ergebnis: die Reichweitenangaben sind teilweise deutlich niedriger als es in der Praxis jeden Tag wieder bewiesen wird. Glauben Sie nicht alles, was in der Zeitung steht. ;-)
Der Nissan Leaf beispielsweise hat unter Realbedingungen schon mit dem alten, technisch schlechteren Modell ohne Wärmepumpe für die Heizung höhere Reichweiten größer 100 km im Winter erzielt:
http://e-auto.tv/verbrauchsdaten-nissan-leaf-mod-2011.html