Auf der Technologie ruhen viele Hoffnungen: Als Eier-gebende-Woll-Milch-Sau beflügelt Power-to-Gas (PtG) die Diskussion um die künftige Rolle des Gases bei der Energiewende. PtG verbindet den Strom mit den Sektoren Wärme und Verkehr und nutzt dabei die vorhandene Infrastruktur. Schneller und effizienter Klimaschutz scheint mit der PtG-Technologie sehr einfach, leicht und logisch zu sein.
Der Einsatz von Power-to-Gas lässt sich gleichermaßen von der Strom- als auch von der Gasseite aus betrachten. Während beim Strom Power-to-Gas unter dem Speicheraspekt zum Ausgleich schwankender Nachfrage und fluktuierender, erneuerbarer Erzeugung verstanden wird, basiert der gasseitige Ansatz auf dem Zubau zusätzlicher erneuerbarer Energien. Der Strom dieser Anlagen dient wiederum zur Erzeugung regenerativer Brennstoffe, die in verschiedenen Anwendungen genutzt genutzt werden können.
Power-to-Gas als Teil der Speicherdiskussion
Häufig ist Power-to-Gas Teil der Diskussion um Stromspeicher und Flexibilitätsoptionen. So auch kürzlich in einem ausführlichen Schwerpunkt bei uns im Blog. Power-to-Gas nutzt erneuerbaren Strom, um Wasserstoff bzw. auch Methan herzustellen. Letzteres ist kompatibel mit der vorhandenen Erdgasinfrastruktur. Es kann als Substitut das fossile Erdgas ersetzen. Diesen Prozess und die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten für beide Stoffe erklärt unsere Infografik.
Von einer globalen Speicherwende für den Klimaschutz geht Martin Thema von der Forschungsstelle Energienetze und Energiespeicher an der OTH Regensburg in seinem Beitrag „Speicherwende: Power-to-Gas als essentieller Bestandteil der zukünftigen Energieversorgung“ aus. Er ist überzeugt, dass dem Speicherkonzept Power-to-Gas dabei eine Schlüsselrolle zuteil wird. Keine andere Speicheroption biete derart vielseitige Integrations- und Verknüpfungsmöglichkeiten, um die erforderlichen Speicherkapazitäten im Stromsystem zu erreichen sowie die Dekarbonisierung der anderen Energiesektoren zu ermöglichen.
Auch die Leser dieses Blogs sehen in der Power-to-Gas-Technologie, das ergab eine Umfrage, großes Potenzial für die Energiewende. Doch hat Power-to-Gas auch gravierende Nachteile: Mit Wirkungsgraden um die 40 Prozent bei der Herstellung von Wasserstoff und nur rund 36 Prozent bei Methan fehlt der Technik bislang die nötige Effizienz.
Herausforderungen für Power-to-Gas
Mit den aktuellen Herausforderungen von Power-to-Gas setzt sich Christoph Brunner von der EnBW in seinem Beitrag „Power-to-Gas und die Herausforderungen nach dem Hype“ auseinander. Er analysiert dabei, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit die Power-to-Gas-Technologie zur Erzeugung von erneuerbarem Gas für den Wärme und Verkehrssektor konkurrenzfähig wird.
Um die Konkurrenzfähigkeit und die Kosten geht es auch in einem War watt?-Beitrag unseres Blog-Moderators, der Bezug nimmt auf eine entsprechende Greenpeace-Studie Studie. Thematisiert wird in diesem Zusammenhang ein weiterer Aspekt: die Abhängigkeit Deutschlands von Gasexporten und das Potenzial, das Power-to-Gas hat, um einen herausragenden Beitrag zum globalen Umweltschutz zu leisten.
Früher als andere Unternehmen hat Greenpeace Energy e.G. auf Windgas gesetzt. Sönke Tangermann, Geschäftsführer der Genossenschaft, hat bei uns im Blog in dieser Woche noch einmal ausführlich dargelegt, welche Vorteile die PtG-Technologie hat und welche weiteren Schritte nötig sind, um sie marktfähig zu machen.
Mehr Power-to-Gas?
Alle unsere Blogbeiträge zum Thema „Power-to-Gas“ finden Sie hier.
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