„Was bedeutet die Energiewende in erster Linie für Sie?“,

Gastautor Portrait

Hubertus Grass

Kolumnist

Nach Studium, politischem Engagement und Berufseinstieg in Aachen zog es Hubertus Grass nach Sachsen. Beruflich war er tätig als Landesgeschäftsführer von Bündnis 90/Die Grünen, Prokurist der Unternehmensberatung Bridges und Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beim Deutschen Evangelischen Kirchentag in Dresden. 2011 hat er sich als Unternehmensberater in Dresden selbständig gemacht.

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24. April 2014
Hier kommt die Auswertung unserer letzten Umfrage zu aktuellen Energiepolitik, Umfrage, Energiewende aktuell
Was bedeutet die Energiewende in erster Linie für Sie?

wollten wir in der Zeit v. 7. bis 20. April von unseren Leserinnen und Lesern wissen.

Wikipedia liefert als Definition der Energiewende „… die Realisierung einer nachhaltigeren Energieversorgung in den Sektoren Strom, Wärme und Mobilität mit erneuerbaren Energien“.  Der entsprechende Artikel weist über 200 Fußnoten auf, Dutzende von Links und geschätzte 25 Textseiten auf.  

Wir wollten und wollen mit unserer Umfrage kein Wissen abfragen. Uns interessiert die persönliche Einstellung der Teilnehmenden. Und die ist in diesem Fall sehr eindeutig. 61Prozent verstehen in erster Linie unter Energiewende eine Kombination aus Klimaschutz, dem Ausbau der Erneuerbaren und dem Ausstieg aus der Kernenergie. Acht Prozent verbinden damit vorrangig den Ausstieg aus der Kernenergie, sieben Prozent das Erreichen der Klimaschutzziele und 24 Prozent in erster Linie den Ausbau der Erneuerbaren.

Ein Kommentator zur Umfrage vermutete, dass unsere Fragen so angelegt seien, dass sie zu einer positiven Darstellung der Energiewende führen. Wir danken für den interessanten Hinweis. Einem Blog über die Energiezukunft stünde es ja gut, so ganz unterschwellig auch in Umfragen positive oder anregende Botschaften zu transportieren. Trotz kollektiven Grübelns in der Redaktion haben wir den Bogen noch nicht raus, wie wir die Energiewende mittels unserer Umfragen positiv beeinflussen können. Über sachdienliche Hinweise würden wir uns freuen.

 An unserer Umfrage beteiligten sich 90 Personen. 

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Nehmen Sie an der neuen Umfrage teil: Zur aktuellen Frage gelangen Sie hier.

Diskutieren Sie mit

  1. Dirk Kaiser

    vor 10 Jahren

    "Wenn Sie die Parlament, Medien und Meinungsbildung in Bundesrepublik und DDR gleich setzen, ist Ihnen kaum noch zu helfen."
    ***
    Ah, die "political correctness"-Keule...
    .
    Vielleicht würde der Eindruck eines Missionierungsauftrags auch nicht entstehen, wenn die großen naturlissenschaftlichen Probleme, die mit unserer Energiewende verbunden sind, hier nicht untergewichtet wären und Marginalerfolge ohnen wesentlichen Erfolgsbeitrag auf das Gesamtprojekt Energiewende nicht ausführlich und breit dargestellt werden würde, als wären damit alle Probleme gelöst.
    .
    Wenn die Menschen "mit großer Mehrheit" hinter der Energiewende stehen, dann wäre das für mich in Ordnung, wenn diese Einstellung der Menschen auf einem Informationsstand beruht, auf dem Sie in der Lage sind, sich ein hinreichendes Bild über die Auswirkungen machen können.
    .
    Hier wird den Menschen aber immer von "kostengünstigen", "konkurrenzfähigen" EE berichtet, die Arbeitsplätze in Deutschland schaffen und neuen "Zukunfts-"Technologien, die die Speicherung erlauben.. Dabei sind den meisten Menschen Energiethemen eher fremd, man ärgert sich jedoch über hohe Preise an denen natürlich die konventionelle Energieerzeugung schuld ist, wie Frau Höhn zu berichten weiß...
    Butter bei die Fische: "Wie teuer wird der Strom noch für die Stromkunden?" "Welcher maximale Strompreis wäre aus Ihrer Sicht angemessen (gibt es irgendeinen Preis ab dem "die Notbremse" zu ziehen wäre)?" Wann werden bezahlbare Speicher zur Verfügung stehen (Wenn man bis 2030 bzw. 2050 den EE-Anteil vorgeben kann, kann man doch auch vorgeben, wann Speicher zur Verfügung stehen und wann es endlich ein Mittel gegen den Krebs gibt, oder)?
    .

  2. Windmüller

    vor 10 Jahren

    Herr Kaiser - sie reden von naturwissenschaftlichen Problemen, die die Energiewende mit sich bringt
    Das Problem liegt an ganz anderer Stelle. Die großen Stromkonzerne haben die Zeichen der Zeit missachtet, und müssen nun zusehen, wie der Zug ohne sie abfährt..
    Nicht anders verhält es sich mit den Autoherstellern. Auch hier sehen sie langsam voller Angst, wie die Chinesen, Japaner und Amerikaner ihnen beim Thema Elektromobilität davonfahren.
    Herr Kaiser, sie stellen die Nutzung erneuerbarer Energien gern als links oder Versuch der Systemüberwindung dar. Es ist eher umgekehrt. Im DDR Sozialismus wurde der Trabant bis 1989 produziert, und in Biblis wurden so lange Dübel getauscht, bis man eine andere Bundesregierung hatte.
    Angst vor Systemüberwindung haben eher sie.

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  3. Windmüller

    vor 10 Jahren

    Herr Kaiser . sie entlarven sich mit Anspielungen auf die DDR selber. Sie sind hier selber der größte Kaderideologe.
    Wenn die großen Stromversorger in erneuerbare Energien investieren, zeigen sie damit, wie zukunftsorientiert sie sind.
    Ansonsten ist das Ökologismus. Ökosozialismus und linkes Gutmenschentum.
    http://www.enbw.com/unternehmen/konzern/energieerzeugung/erneuerbare-energien/solarenergie/index.html

  4. Dirk Kaiser

    vor 10 Jahren

    Hallo Herr Grass,

    vielen Dank für Ihre Antwort. Sie hatten sich bereits einmal in Ihrer Argumentation auf den Bundestagsbeschluss berufen. Ist ein Parlamentsbeschluss allein hinreichende Voraussetzung, dass ein Projekt machbar ist? Wenn ich Ihre Vita richtig lese, stammen Sie aus Dresden.
    Haben Sie sich zu jeder Zeit die für diese Region getroffenen "Parlamentsentscheidungen" unkritisch zu eigen gemacht oder widerholen Sie die Beschlusslage nur deshalb, weil sie zufällig, Ihren persönlichen Ansichten entspricht. Ich frage mich, wie Sie einen Blog wie diesen wohl moderieren würden, wenn ein Parlament in zwei, 5 oder 10 Jahren vielleicht eine andere Entscheidung treffen würde... Würden Sie dann auch noch mit der Beschlussfassung argumentieren?
    Ich bin davon überzeugt, dass sich das IPCC mit seinen Panikmeldungen noch höchstens über einen Zustandsbericht retten kann. Schon jetzt stehen mehr Inhalte von Politikern als von Wissenschaftlern im Bericht – zumindest im SPM. D.h. die Politiker haben sich „ihre“ wissenschaftliche Begründung für ihr Tun nach eigenen Wünschen zurechtgestrickt…
    .
    Sie haben gestern (sinngemäß) geschrieben, dass Sie sich fragen, wie Sie mit einer Umfrage die Energiewende beeinflussen können: Ich drücke es jetzt mal bewußt überspitzt aus: Gehirnwäsche. Nicht nur ein Blog, die gesamte „Qualitätsjournalie“ in Deutschland (Insbesondere „Süddeutsche“) bläst in dieses Horn, einseitige, beschönigende Berichterstattung über die Enrgiewende, weglassen der „Kehrseite der Medaille“ – kommt Ihnen das evtl. bekannt vor?
    .

  5. Hubertus Grass

    vor 10 Jahren

    Sehr geehrter Herr Kaiser,

    jetzt wird es mir zu traurig mit Ihnen.

    Wenn Sie die Parlament, Medien und Meinungsbildung in Bundesrepublik und DDR gleich setzen, ist Ihnen kaum noch zu helfen.

    2 2
  6. Dirk Kaiser

    vor 10 Jahren

    ... War nicht damals die halbe Sendezeit der „Aktuellen Kamera“ mit Berichten darüber gespickt, dass irgendwo in „Kleinsiehstemichnicht“ einen LPG den Plan um 0,35% übererfüllt hat? Meinen Sie diese Art Erfolgsmeldungen mit „unterschwellig positive Berichterstattung“?
    Man muss den Menschen nur oft genug die gleichen Dinge erzählen, Ihnen sagen, dass dies die Auffassung der meisten Menschen ist...und Ihnen für alles, was schief geht einen "Schuldigen" bei "den anderen" zeigen... Menschen neigen dazu, sich der Mehrheit anzuschließen. So bringen Sie die Menschen dazu, das zu glauben, was sie – Ihrer Ansicht nach – glauben sollen, erhalten „Zustimmung“, keinen Widerstand gegen Ihre Energiewende zu leisten, artig Ablass für das böse CO2 zu leisten, an dem sie ja Schuld sind.
    Wie Bismarck schon sagte: „Die Wahrheit hat es schwer gegen die Lüge, wenn die Menschen die Lüge glauben wollen!“
    .
    Bereits Kinder werden bei uns auf Linie gebracht - schauen Sie doch mal bei youtube: „Prima Klima Schramberg 2010: Eisbär, Dr. Ping und die Freunde der Erde“ oder das in Deutschland nicht auf dem Index stehende Buch
    .
    amazon.co.uk/How-Turn-Your-Parents-Green/dp/0955352096
    .
    wo Kinder ihren Eltern entfremdet werden sollen…
    Wo sehehn Sie Unterschiede zur früheren DDR?

    1 0
  7. Hubertus Grass

    vor 10 Jahren

    Herr Kaiser, jetzt haben Sie uns erwischt. Es ist richtig, Energiezukunft verstehen wir im politischen und gesellschaftlichen Kontext.
    Der Bundestag hat mit überwältigender Mehrheit beschlossen, aus der Kernenergie auszusteigen (die einzige Fraktion, die ablehnte, wollte einen schnelleren Ausstieg).
    Seit 1989, der ersten Klima-Enquete des Deutschen Bundestages, hat es eine Reihe von Beschlüssen und internationalen Vereinbarungen zum Klimaschutz - der Reduktion der Treibhausgase - gegeben.

    Beides - Atomausstieg und Klimaschutz - wird, wie Umfragen immer wieder und seit vielen Jahren zeigen, von der großen Mehrheit der deutschen Bevölkerung gewünscht.

    Das heißt: Für Ihre Art der Energiezukunft brauchen Sie nicht nur andere Mehrheiten im Bundestag und eine andere Bundesregierung, sondern Sie brauchen ein neues Volk.

  8. Dirk Kaiser

    vor 10 Jahren

    Hallo Herr Grass,

    ich vermute mal, dass ich der "Kommentator" bin, auf den sich Ihr Hinweis bezieht - vielen Dank für die Erwähnung. Ich hatte übrigens nicht geschrieben, dass Ihre Umfragen die Energiewende positiv beeinflussen, sondern dass sie so angelegt sind, dass das Ergebnis in der Regel immer zu einer POSITIVEN DARSTELLUNG der Energiwende führt. Ich hoffe, dass Sie in der Redaktion nun nicht weiter kollektiv darüber Grübeln müssen.
    .
    In dem Beitrag, auf den sich Ihre Bemerkung vermutlich bezieht, hatte ich ja auch ein Beispiel gebracht - ich kann es ja sinngemäß wiederholen - als Anregung für eine der nächsten Umfragen oder zum kollektiven Grübeln in Ihrer Redaktion:

    Umfrage:
    Wollen Sie bundesweite Verdreifachung der EEG- Umlage für alle Bürger zur Rettung des Weltklimas?
    A) Ja, am besten ab sofort, denn beim Weltklima zählt jede Sekunde!
    B) Ja, aber erst ab nächsten Monat, im Sommer soll es erst nochmal warm werden!
    C) Ja, aber nicht mehr in diesem Jahr!
    .
    Und die Ergebnisauswertung kann man auch schon vorbereiten:
    "Alle Umfrageteilnehmer haben sich für eine Verdreifachung der EEG-Umlage ausgesprochen. Die meisten Teilnehmer befürworten eine Verdreifachung zum ...." usw.
    .
    :-)

  9. Dirk Kaiser

    vor 10 Jahren

    "Einem Blog über die Energiezukunft stünde es ja gut, so ganz unterschwellig auch in Umfragen positive oder anregende Botschaften zu transportieren"
    ***
    Dem würde ich grundsätzlich zustimmen, allerdings passen die Begrifflichkeiten irgendwie nicht ganz zueinander:
    Energiezukunft: Darunter wird hier der Ausstieg aus Kernenergie und Kohlekraft verstanden. Es wird auch nicht die "Energiezukunft" als solche positiv anregend dargestellt, sondern (nahezu) allein die Erneuerbaren, nach wie vor ungelöste Probleme dieser Visionen werden dagagen - "aus Zeitgründen", wie mir mal mitgeteilt wurde - kaum redaktionell beachtet.
    Es handelt sich daher eher um einen Erneuerbaren-Blog, als Energiezukunft-Blog.
    .
    Sehr positiv ist allerdings, dass kritische Kommentare zugelassen und nicht - wie bei anderen Energiewende-Blogs üblich - gelöscht werden. - Vielen Dank dafür!
    .

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