Das neue Jahr beginnt im Energiewende-Blog mit einer Umfrage. In unserer Rubrik „Energiewende aktuell“ interessieren wir uns für die Einschätzungen und Meinungen unserer User. Neben den guten Vorsätzen für das neue Jahr kommt auch immer die Frage auf „Was wird das neue Jahr denn wohl bringen?“ Und genau dieser Frage widmen wir uns in unserer ersten Umfrage 2015 – natürlich bezogen auf die Energiewende. Wir möchten gerne von Ihnen wissen: Was wird aus Ihrer Sicht das erste Top-Thema der Energiewende im Jahr 2015? Wir haben schon ein paar Antwortmöglichkeiten als Vorschläge selektiert. Sollte das aus Ihrer Sicht prägende Thema jedoch nicht dabei sein, freuen wir uns, wenn Sie Ihr Top-Thema im Kommentarfeld zur Umfrage ergänzen.
Einführung Kapazitätsmechanismus
„Das künftige Strommarkdesign muss für einen effizienten Kraftwerkseinsatz bei wachsenden Anteilen erneuerbarer Energien sorgen und zugleich Versorgungssicherheit gewährleisten.“ So steht es in der 10-Punkte-Energie-Agenda des Bundeswirtschaftsministeriums. Anfang November 2014 wurde hierzu das Grünbuch herausgegeben, um die Diskussion anzuregen. Im Energiewende-Blog haben wir das Grünbuch und mehrere Kapazitätsmarktmodelle ausführlich vorgestellt (s. Infografiken in rechter Spalte). In diesem Jahr soll das Weißbuch und daraus resultierend im Jahr 2016 das Marktdesign-Gesetz folgen.
Ausbau der HGÜ-Leitungen
Ebenfalls im Novemer 2014 haben die Übertragungsnetzbetreiber den zweiten Entwurf des Netzentwicklungsplans Strom herausgegeben. Dort wird der benötigte Netzausbau in den nächsten 10 bzw. 20 Jahren aufgezeigt. Teil dieses Plans sind zwei große Stromtrassen von Norden nach Süden. Gerade darüber laufen angeregte Debatten – in der Politik insbesondere zwischen Bayern und dem Bund, in den vom Netzausbau betroffenen Regionen und unter den Fachleuten, die über die Notwendigkeit einer mehr oder weniger dezentralen Energiewende streiten.
Senkung der Treibhausgasemissionen
Laut Berechnungen der AG Energiebilanzen ist der energiebedingte CO2-Ausstoß in Deutschland 2014 erstmals seit Jahren gesunken. Eine Entwicklung, die für die Erreichung der Klimaschutzziele der Bundesregierung (40% weniger CO2-Ausstoß bis 2020) sehr positiv zu werten ist. Parallel dazu waren die Erneuerbaren Energien 2014 erstmals der wichtigste Energieträger in der Stromerzeugung (25,8%) und hatten den größten Anteil am Energiemix in diesem Segment.
Entwicklung der Strompreise
Strompreise und Kosten für die Energiewende haben immer das Potential zu einem Top-Thema zu werden. Während sich die Strompreise an der Börse nach unten bewegen (2008: € 80,–/MWh; 2014: € 33,–/MWh) haben sich die Strompreise für alle Kunden, die ihren Strom nicht über den Handel beziehen können, entgegengesetzt entwickelt. 2015 sinkt erstmalig die EEG-Umlage ganz leicht auf jetzt 6,17 Cent pro Kilowattstunde.
Wir können an dieser Stelle lediglich eine Auswahl an Antwortmöglichkeiten geben. Wenn aus Ihrer Sicht das wichtigste Thema nicht dabei war, freuen wir uns, wenn Sie „Ein Anderes“ auswählen und uns Ihre Gedanken als Kommentar zu dieser Umfrage zukommen lassen.
Was meinen Sie: Was wird das erste Top-Thema der Energiewende 2015?
Unsere Umfrage lief bis zum 25. Januar 2015.
So haben die Teilnehmer abgestimmt.
Niels Schulz
vor 10 JahrenMarktfähigkeit & Integration der Erneuerbaren Energien, Energy-only-Markt und Versorgungssicherheit
Windmüller
vor 10 JahrenHallo Dominik - ein Frohes 2015 auch von meiner Seite. Die Sache mit den neuen Kernkraftwerken sehe ich ganz entspannt. Beim Bau neuer Reaktoren explodieren die Kosten, ob in Finnland oder Frankreich. Und Hinkley Point C ist ja der Offenbarungseid. Da tränen einem ja die Augen. Auch in China und in anderen Ländern sehe ich das angebliche comeback gelassen. Von "geplanten KKW Neubauten" wird weltweit nur ein Drittel tatsächlich realisiert. Und selbst in China ist der Zubau an Photovoltaik höher als beim Zubau neuer Kohleblöcke, wenngleich mir natürlich klar ist, dass man 1 GW Kohlekraft nicht mit 1 GW an PV vergleichen kann.
Die Zukunft ist regenerativ - was wir jetzt noch erleben, ist ein letztes Aufbäumen gewisser Kreise.
Franz Alt hat das in Vorträgen immer schön auf den Punkt gebracht.
Dominik Pöschel
vor 10 JahrenIch hoffe natürlich auch dass in naher Zukunft die "Grüne Stromerzeugung" die Oberhand gewinnt. Ich hoffe auch dass wenn auch die letzten großen Industrienationen der Groschen gefallen ist, damit begonnen wird den Schwellenländern geholfen wird die Energiewende umzusetzen. Die Gier nach Rohstoffen wie Öl und Gas ist nach wie vor ungebrochen und auch die letzten unberührten Flecken auf unserem Planeten (Ölförderung in der Arktis/ Fracking zur Gasförderung/ Abholzung der letzten Regenwälder) werden ohne Rücksicht auf Umwelt und Zukunft ausgebeutet.
Ich wünsche mir das hier eine Umkehr stattfindet doch wirklich daran glauben kann ich nicht, da die Unterschiede zwischen der Lebensqualität in den Industrienationen und den anderen Ländern viel zu groß ist. Die Chinesen holen aus den Afrikanischen Boden raus was geht an Rohstoffen und dass sie nicht wie die größten Ausbeutern da stehen bekommen die betroffenen Ländern Infrastruktur geliefert.
Aus diesen Gründen glaube ích nicht daran dass der alleinige umstieg in die Regenerative Stromerzeugung die Lösung ist.
Dominik Pöschel
vor 10 JahrenDas wichtigste sollte eine weitere Reduktion des CO2 Ausstoßes sein. Weniger Kohle zur Stromgewinnung einsetzen und dadurch die Umwelt schützen was ja der Sinn der Energiewende ist. Politisch sollte einfach darauf geachtet werden die Ziele der Energiewende nicht aus den Augen zu verlieren!!! Bei gelingen der Energiewende wird es hoffentlich weltweit viele Länder geben die es uns gleich tun!!!!
Dominik Pöschel
vor 10 JahrenHallo Windmüller, ein Frohes Neues Jahr von meiner Seite :-)
leider sieht die Realität so aus:
Die britische Regierung zeigt sich mit dem Bau des Kernkraftkraftwerks Hinkley Point eigensinnig. Denn es ist der weltweit erste AKW-Neubau nach der Katastrophe im japanischen Fukushima. Stehen wir jetzt vor einer Renaissance der Atomenergie in Europa, könnte man fragen? Eher nicht.
Der einfache Grund: Ohne die Investition der Franzosen und Chinesen wäre der Bau undenkbar gewesen. Profitabel ist das Projekt nur, weil die englische Regierung weitreichende Garantien für das Kraftwerk gibt. So hat er über die gesamte Laufzeit von 35 Jahren eine feste Vergütung von 11 Cent pro Kilowattstunde zugesagt. Zusätzlich ist der Staat auch Bürge für die Investitionskosten, die sich vor allem das französische Unternehmen EDF und einige chinesische Geldgeber teilen.
Den Inflationsausgleich eingerechnet, den die Regierung zugesagt hat, ist Atomstrom aus Hinkley Point damit teurer als Solarenergie aus Deutschland.
Aber wie verhält sich eigentlich der Rest der Welt gegenüber der Atomkraft? Magere sechs Prozent Anteil am weltweiten Strombedarf werden derzeit mit Atomenergie gedeckt. Das könnte sich in den nächsten Jahren allerdings teilweise ändern. Vor allem China setzt massiv auf den Bau neuer Atomkraftwerke. Aber auch Russland, die USA, Indien und zahlreiche andere Länder bauen weiter Atommeiler.
Zwischen 2013 und 2018 kommen nach Angaben des britischen Guardian weltweit insgesamt 74,39 Gigawatt Atomkraft-Leistung hinzu. China hat daran immerhin einen Anteil von 24,04 Gigawatt. Auch in Europa wollen einige Länder neue AKWs bauen. Neben England sind dies vor allem Frankreich, die Ukraine, Rumänien und die Slowakei.
Deswegen hoffe ich auf einen Anschluss anderer Länder an unsere Energiewende da was hier bei uns stattfindet ernst gemeint ist!!!!
Windmüller
vor 10 JahrenEs gibt heute schon unendlich viele Länder, die eine Energiewende vollziehen, nur wird anderswo nicht so ein Glauben daraus gemacht.
Japan baut PV gewaltig aus, die Briten vollziehen einen Wandel, die USA schwenken von Kohle auf Gas, und auch Schweden baut die Windnutzung aus.
Und wenn Frankreich demnächst viele Reaktoren hat, die ihr Alter erreicht haben, dann wird es auch in Frankreich als Atomland Veränderungen geben.
Windmüller
vor 10 JahrenIch finde es erstaunlich, warum die Strompreise das erste Top Thema 2015 sein sollen. Die Stromversorger senken die Preise. Bei Eon kann ich stabile Strompreise bis 2018 bekommen. Wie das ? Eon weiss offenbar selber, dass es bis 2018 keinen Grund mehr gibt, an der Preisschraube zu drehen. Das ist umso erstaunlicher., als im Wahljahr 2013 Ökostrom noch für den Stromkostentsunamie sorgte.