Noch liegt Baden-Württemberg im bundesweiten Vergleich der installierten Windkraft-Leistung zwar recht weit hinten (533 MW in 2013), aber der Trend für den Windkraft-Ausbau zeigt nach oben. Das überarbeitete Landesplanungsgesetz hat bereits 2012 die Weichen für den Windkraft-Ausbau gestellt. Betrachtet man die Nutzung der erneuerbaren Energien insgesamt, so sieht das Bild ganz anders aus: Hier liegt Baden-Württemberg in einer Analyse der Erfolgsfaktoren für die Nutzung erneuerbarer Energien vorne.
Die Landesregierung hat das Ziel ausgegeben, bis 2020 zehn Prozent des Stroms in Baden-Württemberg aus Windenergie zu erzeugen. Für diesen Windkraft-Ausbau sind rund 1.000 bis 1.200 Windenergieanlagen notwendig. Der Windatlas des Landes informiert darüber, wo der Wind in welcher Stärke weht und welche Standorte auch gemäß anderer Faktoren geeignet sind. Bei der Standortsuche spielen neben der Windstärke Aspekte wie z.B. Siedlungsabstände, Luftverkehr und Naturschutzgebiete eine wichtige Rolle. Eine weitere wichtige Voraussetzung für das Gelingen des ehrgeizigen Plans für den Windkraft-Ausbau ist die Akzeptanz der Windenergie in der Bevölkerung. Mit diesem Thema befasste sich das Energie-Team Baden-Württemberg bei seinem jüngsten Treffen.
Am Rande der Veranstaltung konnte der Energiewende-Blog die Referenten des Umweltministeriums, des BUND Baden-Württemberg und der EnBW für Interviews zum Thema Akzeptanz beim Windkraft-Ausbau gewinnen.
Dr. Till Jenssen vom Umweltministerium verdeutlicht die wichtige Rolle der Windenergie, um bis 2050 in Baden-Württemberg 80 Prozent der Energie aus erneuerbaren Energien zu erzeugen und erläutert, wie die Politik die Akzeptanz der Windenergie in der Bevölkerung positiv beeinflussen kann.
Dr. Martin Köppel hebt hervor, dass die Bevölkerung möglichst früh in den Planungsprozess eingebunden werden muss. Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) informiert in diesem Zusammenhang u. a. durch Vorträge und berät im Konfliktfall vor Ort.
Manfred Haberzettel von der EnBW verweist auf den grundsätzlichen Informationsbedarf, der mangels Erfahrung bei der Errichtung von Windkraftanlagen besteht. Diese Art der Stromerzeugung sei in Baden-Württemberg noch nicht so präsent wie in anderen Bundesländern. Daher sieht er es auch als Aufgabe für die Energieversorger an, frühzeitig und transparent über die Phasen des Vorhabens – von der Planung bis zur Inbetriebnahme – zu informieren. Deswegen veranstaltet die EnBW hierzu regelmäßige Informationsveranstaltungen und sucht den Dialog mit den beteiligten Interessensgruppen.
Die EnBW plant, erwirbt und betreibt bereits seit den 1980er Jahren Windparks und baut neben den großen Offshore-Windparks (bspw. mit EnBW Baltic 1 als erstem kommerziellen Windpark in der Ostsee) auch das Onshore-Portfolio kontinuierlich aus. Aktuell plant die EnBW z.B. in Baden-Württemberg einen Windpark in Langenburg und einen Windpark in Esslingen.
Um die Ziele der Landesregierung zu erreichen (d.h. 50 Prozent weniger Energieverbrauch, 80 Prozent der Energie aus Erneuerbaren, 90 Prozent Reduktion der Treibhausgase bis 2050) ist ein weiterer Windkraft-Ausbau in Baden-Württemberg zentral. Dieser – da sind sich alle drei Referenten einig – wird nur dann erfolgreich sein, wenn sich alle Beteiligten weiter dafür einsetzen, die Akzeptanz für Windkraft im Land zu steigern.
Dr. Manfred Fuckert
vor 10 JahrenBW ist definitiv Schwachwindgebiet. Noch mehr Windkraft hieße noch teurer Strom für die Haushalte. Ganz abgesehen von Landschafts- und Waldzerstörung, Artenschutzproblematik, ungeklärte Lärm- und Infraschallproblematik usw.
Benutzen Sie Verstand, Vernunft und Logik und lassen Sie die Finger von der Windkraft. Anders als dargestellt, ist sie nicht sauber.
In der Zwischenzeit muss die Menschheit auf eine Riesenmenge radioaktiven "Abfall" aufpassen, für den es - im Ernst! - keine echte Endlagerung gibt. Warum also nicht diesen "Abfall" nutzen, ihn schadlos machen und gleichzeitig damit Strom gewinnen?
Machbar ist dies durch den sog. "Dual-Fluid-Reaktor". Es braucht nur etwas Mut, die ideologisch geschürte Panik gegen das Wort "Atom" abzubauen.
Das wäre echte Verantwortung und Nachhaltigkeit.