Die positiven Effekte der Windenergie in Mecklenburg-Vorpommern

Gastautor Portrait

Christian Pegel

Minister für Energie, Infrastruktur und Landesentwicklung des Landes Mecklenburg-Vorpommern

Nach dem Jurastudium trat Christian Pegel erstmals in den Landesdienst als Pressesprecher des Justizministeriums ein. Danach war er als Rechtsanwalt und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Strafrecht, insbesondere Wirtschafts- und Steuerstrafrecht an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald tätig. 2012 wurde er Chef der Staatskanzlei Mecklenburg-Vorpommern, 2014 Minister für Energie, Infrastruktur und Landesentwicklung des Landes Mecklenburg-Vorpommern.

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09. Oktober 2015
Christian Pegel, Windenergie in Mecklenburg-Vorpommern

Die Windenergie an Land bietet uns in Mecklenburg-Vorpommern nicht nur eine saubere Form der Stromerzeugung – wie kaum eine andere Form der Erneuerbaren Energien im Land steht sie auch für die positiven Effekte, die diese Art der Energieerzeugung mit sich bringt. Ende 2014 drehten sich 1742 Windenergieanlagen an Land. Mittlerweile sind neue hinzugekommen. Die Windräder sind das deutlichste Zeichen: Es bewegt sich etwas im Land in Sachen Energieerzeugung.

Die Energiewende bietet uns zweifelsohne eine Riesenchance. Insbesondere im Bereich der Windenergie – Onshore wie Offshore – sind wir in Mecklenburg-Vorpommern bei der Stromproduktion ganz vorne mit dabei. Und wir wollen unsere Potenziale noch weiter ausbauen. Wir haben schon spürbare Wertschöpfung im Land erreicht. Insbesondere bei der Windenergie an Land decken wir von der Produktion von Anlagen, über Planung und Entwicklung von Windparks und schließlich über die Errichtung und Wartung von Anlagen bereits die komplette Wertschöpfungskette ab. Damit ist die Energiewende in Mecklenburg-Vorpommern ein wichtiger Hebel, um die Wirtschaft vor Ort weiter anzukurbeln.

Windenergie in Mecklenburg-Vorpommern sorgt für Arbeitsplätze

Dadurch sind spürbar Arbeitsplätze entstanden. In Mecklenburg-Vorpommern spüren wir das insbesondere im stark gebeutelten Bereich der maritimen Wirtschaft, vor allem im Bereich der Windenergie in Mecklenburg-Vorpommern, NordexWerften und ihrer Zulieferer. Aber auch jenseits der maritimen Wirtschaft sind gut bezahlte neue Arbeitsplätze entstanden. Nach der Wertschöpfungsstudie der SPD-Fraktion im Landtag kann man im Bereich der Dienstleister und Zulieferer von 13.700 Arbeitsplätzen ausgehen. Insbesondere der Windbereich hat das Potenzial, bundesweit – sogar weltweit – für unsere Industriestandorte zu werben. Onshore-Windkraftanlagen von Nordex beispielsweise, die in Rostock gebaut werden, produzieren mittlerweile überall auf der Welt sauberen Strom. Mit einem Exportanteil von mehr als 85 Prozent nimmt Nordex mit Büros in 22 Ländern und weltweit mehr als 2.500 Mitarbeitern, 1.400 allein in Rostock, bei uns im Land eine herausragende Rolle in der Exportbilanz ein. Aber auch bei einzelnen Komponenten sind wir zunehmend stärker beteiligt.

Um der Umsetzung der Energiewende in Mecklenburg-Vorpommern eine Grundlage zu geben, haben wir in einem Prozess unter der Beteiligung der Öffentlichkeit unsere landespolitische Konzeption erarbeitet. Es ist kein abschließendes Papier, das die Energiewende im Detail auf Jahrzehnte plant, es ist vielmehr eine Bestandsaufnahme mit daraus abgeleiteten Zielvorgaben und Handlungsempfehlungen. Und es ist ein Bekenntnis zur Energiewende und auch zum Ausbau der Windenergie. So wird darin als Ziel festgehalten, dass ein Schwerpunkt auf der Windenergie liegt und als Maßnahme die weitere Ausweisung von Windeignungsgebieten an Land und in der Ostsee empfohlen. Diesem sind wir gefolgt, indem wir Kriterien festgelegt haben, die als Empfehlung für die Regionalen Planungsverbände im Land gelten, damit diese die Regionalen Raumentwicklungsprogramme fortschreiben können.

Nordex N117 im Windpark Stadum-Sprakebüll in Schleswig-Holstein. Nordex N117 in Stadum-Sprakebüll wind farm in Schleswig-Holstein.  Nordex SE 3.2.2012 (c) Foto: Jan Oelker / Nordex , 2012 jan.oelker@gmx.deFoto: jan.oelker@gmx.de

Akzeptanz der Windenergie in Mecklenburg-Vorpommern

Ein Thema, das uns dabei immer wieder bewegt ist Akzeptanz. Wir sind in Mecklenburg-Vorpommern der Meinung, dass von der Energiewende zwar alle profitieren, Menschen die aber in unmittelbarer Nachbarschaft von Anlagen leben, dies noch deutlicher spüren sollten. Die Energiepolitische Konzeption schlägt dafür eine Verbesserung bei der wirtschaftlichen Teilhabe auf Landesebene vor. Deshalb haben wir unser Bürger- und Kommunalbeteiligungsgesetz erarbeitet, nach dem die unmittelbaren Nachbarn, die in einem Abstand von 5 Kilometern rund um eine zu errichtende Anlage leben, sowie die Standortkommunen ein Angebot zur Beteiligung erhalten. So entsteht noch mehr regionale Wertschöpfung.

Die Windenergie an Land ist in Mecklenburg-Vorpommern eine Erfolgsgeschichte. Diese im Zusammenspiel aller Akteure weiter fortzusetzen, ist eine unserer großen Aufgaben.

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  1. Windmüller

    vor 9 Jahren

    Das ist ein ganz wichtiger Punkt, Bürger, welche mit den Anblick der Windräder leben, auch finanziel zu beteiligen. Auch darf man nicht vergessen, dass M V von Gewerbesteuereinnahmen profitiert, und die Bauern Pachteinnahmen haben. Es gibt Gegenden in der Uckermark, da stellt Windkraft heute die wichtigste Gewerbesteuerquelle dar. Ich freue mich immer wieder, wenn ich auf lagen Radtouren durch Meck Pomm sehe, wie immer neue Parks entstehen.

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