Bundestagswahl 2017: Konzepte für die Wärmewende

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SPD- Parteivorstand

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Die SPD ist die traditionsreichste der deutschen Parteien. Als Vorläufer der Partei gelten der 1863 gegründete Allgemeine Deutsche Arbeiterverein und die 1869 gegründete Sozialdemokratische Arbeiterpartei, die sich 1875 zur Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands zusammenschlossen. Ihren heutigen Namen gab die Partei sich 1890. Seit dem 19. März 2017 ist Martin Schulz Bundesvorsitzender der SPD.

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31. Mai 2017
Hier ist das Parteilogo der SPD abgebildet.

Mit der Energieeffizienzstrategie Gebäude zur Wärmewende

Wenn wir bis 2050 einen nahezu klimaneutralen Gebäudebestand erreichen wollen, benötigen wir einen höheren Anteil erneuerbarer Energien am Wärmeverbrauch und energieeffizientere Gebäude. Mit der Energieeffizienzstrategie Gebäude haben wir eine Gesamtstrategie für diesen Sektor vorgelegt. Sie integriert den Strom-, Wärme- und Effizienzbereich und schafft damit einen klaren Handlungsrahmen für die Energiewende im Gebäudebereich. Unsere Klimaschutzziele können wir nur erreichen, wenn das umwelt- und klimafreundliche Bauen, die energetische Quartiers- und Stadtentwicklung sowie die Energieeffizienz im Gebäudebestand Hand in Hand gehen.

Inzwischen ist der Gebäudebereich beim Klimaschutz auf einem guten Weg: Bis 2014 ist es gelungen, die direkten Emissionen des Gebäudesektors gegenüber 1990 um etwa 43 Prozent zu reduzieren. Das Zwischenziel im Jahr 2030 sind 66 bis 67 Prozent. Zwei Drittel des Weges sind damit geschafft.

Anreize für Eigentümer und neue Standards für Gebäude

Gegenüber Gebäudeeigentümern sind bisher schon relevante Anreize für energieeinsparende Bauinvestitionen gesetzt worden. In den vergangenen zehn Jahren konnten mit dem CO2-Gebäudesanierungsprogramm und den darin aufgelegten KfW-Förderprogrammen zum energieeffizienten Bauen und Sanieren fast 4,1 Millionen Wohnungen neu errichtet bzw. saniert werden. Zudem wurden mehr als 2.300 Energieeinsparmaßnahmen an Gebäuden der sozialen und kommunalen Infrastruktur gefördert.

Die ehrgeizigen Ziele des Energiekonzeptes im Gebäudebereich bis 2050 machen jedoch weitere Investitionen in energieeffiziente Sanierung und erneuerbare Wärme notwendig. Dazu gehören u. a. die Energieberatung, die Weiterentwicklung des Energieeinsparrechts, die Einführung gebäudeindividueller Sanierungsfahrpläne sowie die Verstetigung und Aufstockung des CO2-Gebäudesanierungsprogramms.

Für Neubauten wollen wir die energetischen Standards von Wohn- und Nichtwohngebäuden gegenüber dem derzeitigen Niveau schrittweise weiterentwickeln. Insbesondere der Bund kann hier im Bereich der öffentlichen Gebäude eine wichtige Vorbildfunktion übernehmen. Von großer Bedeutung ist es, neue Gebäude so zu errichten, dass sie in Zukunft nicht mehr auf die Nutzung fossiler Energieträger angewiesen sind. Eine Umstellung auf erneuerbare Energien muss möglichst einfach und kostenoptimal erfolgen.

Informieren, Fördern und Fordern

Die Energieeffizienzstrategie Gebäude sorgt neben mehr Transparenz und Verlässlichkeit auch dafür, dass die individuellen energetischen Gebäudesanierungen an dieser Strategie ausgerichtet werden können – mit dem Ziel, dass effiziente und ineinandergreifende Sanierungsschritte sowohl den Eigentümern als auch den Mietern zugutekommen.

Dabei halten wir am erfolgreichen Dreiklang aus „Informieren, Fördern und Fordern“ fest, der Grundlage der Energieeffizienzstrategie Gebäude ist.

Die Kosten für Heizung und Warmwasser sinken, der Wohnkomfort steigt, Mieterinnen und Mieter werden über Mieterstrommodelle von der Einspeisung regenerativer Energien und einer eigenen Stromerzeugung finanziell profitieren. Die Hausbesitzer werden wir weiterhin dabei unterstützen, ihre Häuser und Gebäude wirtschaftlich energetisch zu sanieren und mit erneuerbaren Energien zu versorgen.

Angesichts der komplizierten rechtlichen Rahmenbedingungen bedarf es spezieller Informations-, Beratungs- und Förderangebote und einer Anpassung des Wohneigentumsgesetzes – damit möglichst alle an der Rendite der Energiewende teilhaben können.

Auch in der Industrie wollen wir die Wärmewende voranbringen. Dort wird oft mit sehr hohen Temperaturen gearbeitet. Power-to-Heat-Technologien und die Kraft-Wärme-Kopplung können hier eine wichtige Rolle für eine klimafreundliche Wärmeerzeugung übernehmen. Gleichzeitig müssen wir die Abwärme von Industriebetrieben künftig noch stärker nutzen, um über Nah- oder Fernwärmenetze Wohnhäuser oder benachbarte Gewerbebetrieben zu beheizen. Hier liegt ein großes Potenzial zur Energieeinsparung verborgen, das wir weiterhin bergen werden.

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