Debattenabend Netzinfrastruktur

Debatten-Abend

Welche Netzinfrastruktur braucht die klimaneutrale Zukunft?

20. Oktober 2021, 18:30 Uhr, Livestream

Welche Netzinfrastruktur braucht die klimaneutrale Zukunft?

Wie sieht die Netzinfrastruktur der Zukunft aus – auch im Hinblick auf Sektorkopplung und E-Mobilität? Welche Anforderungen muss die Infrastruktur erfüllen – gerade auch vor dem Hintergrund der Klimaziele? Werden in der Bevölkerung die Maßnahmen akzeptiert oder kritisch betrachtet? Welche Chancen bieten in diesem Zusammenhang Verteilnetzbetreiber und ist ein klimaneutraler Netzbetrieb möglich? Welcher regulatorische Rahmen ist notwendig?

Diese Fragen waren Gegenstand des Debatten-Abends – diskutiert von unseren Podiumsgästen. Einen Nachbericht zum Debatten-Abend sowie die Aufzeichnung des Livestreams finden Sie hier.

Dr. Christoph Müller

Vorsitzender der Geschäftsführung Netze BW

Dr. Christoph Müller ist seit 2013 in der Geschäftsführung der Netze BW GmbH, seit 2015 als ihr Vorsitzender. Seit 2000 war er in diversen Positionen bei der EnBW beschäftigt, zuletzt als Geschäftsführer der EnBW Trading GmbH für Finanzen und Risikomanagement. Begonnen hat er sein Berufsleben 1997 bei PowerGen plc (heute E.ON UK). Nach einem Studium der Volkswirtschaftslehre an der WWU in Münster und einem MBA an der Warwick Business School promovierte er in Wirtschaftswissenschaften an der WWU Münster. Müller bekleidet außerdem Mandate in diversen Aufsichtsgremien.

Peter Franke

Vizepräsident der Bundesnetzagentur

Peter Frank BNetzA

Peter Franke ist seit März 2012 Vizepräsident der Bundesnetzagentur. Er ist für die Bereiche Energie und Post zuständig. Zuvor war er im Wirtschaftsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen Leiter der Gruppe „Energierecht, Bergbau, Kerntechnik“. Von 1990 bis 2005 war er als Referatsleiter im Wirtschaftsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen tätig.

Prof. Dr. Anke Weidlich

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Anke Weidlich Uni Freiburg

Anke Weidlich ist Professorin für Technologien der Energieverteilung an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Sie beschäftigt sich dort mit nachhaltigen Energiesystemen, dem Zusammenspiel von Stromnetzen und Strommärkten und mit der Bereitstellung von Flexibilität für eine sichere Energieversorgung. Anke Weidlich promovierte 2008 an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Universität Karlsruhe, mit Stationen in den USA und an der Universität Mannheim. Erfahrungen in der Wirtschaft sammelte Frau Weidlich von 2008 bis 2011 als Senior Researcher und Projektleiterin im Bereich Smart Grids bei der SAP AG. Von 2011 bis 2017 war sie Professorin für Energiesystemtechnik und Energiewirtschaft an der Hochschule Offenburg. Anke Weidlich studierte Wirtschaftsingenieurwesen und absolvierte anschließend ein Aufbaustudium in Energiewirtschaft und Energiepolitik in Paris.

Zum Hintergrund

Die Transformation der Energieversorgung spielt eine zentrale Rolle in der Bewältigung der Klimakrise. Die bislang erzielten Fortschritte sind zwar beachtlich, so lag der Anteil der Erneuerbaren beim Bruttostromverbrauch im Jahr 2020 in Deutschland bei 54,4 %. Doch im Hinblick auf das noch zu erreichenden Ziel von 65 % Erneuerbare Energien in 2030 ist noch eine gutes Stück Weg zu gehen. Dies wird nochmals deutlich, wenn man den Erneuerbaren-Anteil beim Endenergieverbrauch von bislang lediglich 19,3% bedenkt. Dabei ist der weitere Ausbau von Wind- und Sonnenenergie die eine Seite und wenngleich ein wichtiger Aspekt.

Aber bei der Gesamtbetrachtung müssen auch weitere Teile der Infrastruktur betrachtet werden. Eine wesentliche Rolle spielt dabei die Netzinfrastruktur als das Herzstück für eine erfolgreiche Energiewende. Sie bildet sozusagen die „Blutbahnen“ für die Transformation -und das in einem komplexer werdenden System: Nicht nur immer mehr dezentrale Erneuerbare Anlagen mit fluktuierender Einspeisung ins Netz, sondern auch neue Verbraucher wie z.B. Elektrofahrzeuge stellen das Stromnetz auf die Probe. Dies erfordert Anpassungen, die Herausforderungen mit sich bringen: Die Dekarbonisierung der Erzeugung, der Erhalt der Versorgungssicherheit, die erhöhte Flexibilität und die notwendige Digitalisierung. Dies alles erfordert enorme Investitionen, die wirtschaftlich abgebildet werden müssen.