Das Image der Offshore-Windenergie ist nach und nach vom Hoffnungsträger zum unnötigen Kostentreiber gekippt.
Die Offshore-Windenergie konkurriert im Rahmen der Energiewende gleichzeitig mit einer Vielzahl technologischer Lösungen und sieht sich Fragen nach Machbarkeit, Finanzierung und Sinnhaftigkeit gegenüber. Die energiepolitische Debatte ist dabei von einer Kurzfristigkeit geprägt, die der Energiewende nicht gerecht wird. Wenn das Ziel der Bundesregierung von 80 Prozent erneuerbare Energien bis zum Jahr 2050 erreicht werden soll, ist Offshore-Windenergie unverzichtbar. Die Offshore-Windenergie nimmt in einem Energiesystem der Zukunft durch ihre hohe Zuverlässigkeit eine stabilisierende Rolle im Zusammenspiel mit den anderen erneuerbaren Technologien ein. Sowohl das gleichmäßige Stromangebot als auch die notwendige Menge an Strom aus erneuerbaren Energiequellen selbst kann langfristig nur mit Offshore-Windenergie gewährleistet werden.
Die Meere vor unseren Küsten gehören zu den windreichsten Regionen der Welt. Windkraftwerke in der Nord- und Ostsee erreichen nach Branchenerfahrungen Betriebszeiten von über 90 Prozent des Jahres und bis zu 4.500 Volllaststunden im Jahr – damit garantieren Offshore-Anlagen eine zuverlässige und kostengünstige Energieversorgung rund um die Uhr.
Die Offshore-Windenergie steht am Anfang der Kostensenkung. Bei einem konsequenten Ausbau der Windenergie auf See können durch technische Weiterentwicklung, mehr Wettbewerb, eine effizientere Anlagenfertigung, verbesserte Logistikinfrastruktur und größere Turbinen die Kosten der Offshore-Stromerzeugung erheblich sinken. Die Offshore-Windenergie gewährleistet damit jetzt und in Zukunft eine sichere, kontinuierliche und bezahlbare Energieversorgung der Bürgerinnen und Bürger.
Industriepolitisch ist die Offshore-Windenergie für Deutschland und vor allem für die Küstenbundesländer unverzichtbar, denn sie sorgt heute schon für 18.000 hochqualifizierte Arbeitsplätze deutschlandweit und mit Schwerpunkt an der Küste. Besonders die maritime Branche, Maschinen- und Stahlbau, Forschung und Entwicklung haben sich durch die Offshore-Windenergie gut entwickelt und es besteht großes Potenzial für mehr. Offshore-Windenergie ist ein Produkt aus ganz Deutschland: von den Innovationen über die Fertigung bis zum produzierten Strom. Der deutsche Mittelstand ist dabei das Fundament der Branche. Er sichert Arbeitsplätze und liefert technische Spitzenleistung.
Die deutsche Offshore-Branche baut gerade vor unseren Küsten in der Nord- und Ostsee mehrere Offshore-Windkraftwerke, doch dem weiteren Ausbau der Offshore-Windenergie droht das Aus – einige Unternehmen haben aufgrund der unklaren politischen Situation bereits Entlassungen angekündigt. Die Politik muss daher heute für die Zukunft handeln: Wer die Windstärke der Nord-und Ostsee in Zukunft optimal nutzen will, muss heute handeln. Klimaschutz und Arbeitsplätze brauchen Planungssicherheit.
Dabei muss die Politik beachten: Offshore-Windkraftwerke entstehen nicht über Nacht: Vom ersten Genehmigungsverfahren über die Finanzierung und Planung bis zum ersten eingespeisten sauberen Strom können bis zu zehn Jahre vergehen. Die politischen Rahmenbedingungen müssen deshalb verlässlich sein und den zeitlichen Horizont berücksichtigen.
Jochen Meisel
vor 11 Jahrennicht immer mehr Windkraft- und Solaranlagen die teilweise abgeschaltet werden müssen, weil kein Abnehmer da ist, sondern es sollte jetzt verstärkt in Speichermöglichkeiten investiert wertden. Die Technik den überschüssigen Strom, der teilweise fast verschenkt, oder mit Zuzahlung verkauft wird, zu vergasen ist schon lange vorhanden. Gasleitungen liegen auch schon lange. So könnte der Preis an der Strombörse reguliert werden. Dies würde auch die EEG-Umlage positiv beeinflussen. Mit dem gewonnenen Wasserstoffgas könnten Brenstoffzellen, Dachsagregatte,... betrieben werden. Außerdem könnte bei entsprechender Vorratshaltung in Speichern die Einfuhr russischen Gases reduziert werden und auch "Fracking" würde sich erübrigen. Hier müsste schnell eine Zusammenarbeit von Energiekonzernen und Staat erfolgen, durchaus regional gestreut, aber keine kleinen Einzellösungen.
Reinhard Kreis
vor 11 JahrenÖkostrom, zumindest der aus Sonne und Wind ist Zufallsstrom. Er entsteht bedarfslos. Das Stromnetzt benötigt ständig 100 % Reservekraftwerke in Bereitstellung.
Sonnenstrom gibt es mit Sicherheit nicht bei Dunkelheit. Am Tag gibt es immer etwas, so von fast nichts bis Vollleistung an idealen Tagen zur Mittagszeit, allerdings immer schwankend so wie die Bewölkung eben.
Windstrom gibt es so wie der Wind wedelt. Mal nichts bis fast nichts und mal so viel, dass die Windräder aus Sicherheitsgründen abgeschaltet werden müssen. Auf See sind die Schwankungen intensiver. Die Segelschifffahrt wurde wegen der Unzuverlässigkeit der Windenergie ersetzt und bis heute nicht wieder eröffnet. Selbst auf Schiffen erzeugt man Strom mit Diesel und nicht mit Wind.
Der Zufallsstrom aus Wind und Sonne entsteht auch dann und auch schwankend, wenn kaum oder wenig Strombedarf besteht. Dann benötigt man wieder Reservekraftwerke um den Ökostrom aufzunehmen.
Über die Stromautobahnen wird der bedarfslose Öko-Zufallsstrom an ferner Stelle entsorgt. Man braucht diesen Strom nicht im Norden, dem Gebiet der Erzeugung, nicht im Süden und auch nicht dazwischen. Aus diesem Grund kann er auch nicht in das Verbraucherstromnetzt.
Unger Chr.
vor 11 JahrenWarum reden immer alle nur !
Wenn ich Ihnen heute sage, Sie würden in einem Jahr ein Windrad Teilhaber sein würden Sie sicherlich lachen. Oder !
Das haben auch viele in einer Ortschaft gesagt, wo wir ein Windrad errichteten. Aber als wir auch den letzten Zweifler überzeugt hatten, fragten uns viele, "Wann baut Ihr das nächste und kann es ein "Bürgerrad" mit Anteilen werden !
Nein ich spreche nicht von Prokon oder von einer Studie vom ADAC.
Aber ich wiederhole mich noch einmal, es wird immer nur geredet!
Dirk Kaiser
vor 11 JahrenIn Deutschland läuft eine Gelddruckmasche von epochalem Ausmaß. Ziel sind die Spargroschen vieler gutgläubiger Bürger. Man lockt sie mit Versprechungen von sicheren Geldanlagen, mit denen ein Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz geleistet werde. Landauf, landab bemühen sich zahllose große und kleine Firmen und Vertretungen darum, Solarplantagen oder Bürgerwindparks an den Mann zu bringen.
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Das Risiko bei solchen Anlagemodellen ist in den meisten Fällen im Interesse bestimmter Akteure ungleich verteilt. So sind bspw. die wirklich guten Windstandorte zumeist schon längst vergeben. Gewinner sind bei neuen Projekten meist die, die bereits bei Inbetriebnahme ihren Reibach gemacht haben: Die Hersteller der Anlage, die Projektgesellschaft, die das Ganze errichtet hat, die Gutachter und Beratungsbüros sowie die Besitzer des Grundstücks, die aus Opa‘s „saurer Wiese“ jetzt üppige, über 20 Jahre garantierte Pachterträge ziehen können. Das Risiko liegt dagegen bei den Betreibern, die nicht nur die anfänglichen Investkosten zu tragen haben, sondern auch alle mit dem Projekt verbundenen Unwägbarkeiten. Die wichtigsten Risiken sind das Ertragsrisiko, das Betriebsrisiko, das Recyclingrisiko.
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Wer sich mit Prospekten über Windkraftprojekte beschäftigt, wundert sich häufig über erstaunlich optimistische Angaben über die bei diesen Vorhaben zu erwartenden Stromerträge. Da Laien keine Möglichkeit haben, Windverhältnisse für einen Standort zu ermitteln, werden hierfür Expertisen eingeholt. Diese verwenden wiederum häufig Computermodelle. So kann man beispielsweise für deutsche Offshore-Windparks in der Nordsee Prognosen finden, die von 40-46 % Nutzungsgrad im Jahr ausgehen. Da es für dieses Seegebiet bisher kaum Langzeit-Erfahrungen gibt, empfiehlt sich ein Blick auf reale Betriebswerte beispielsweise in Groβbritannien. Dort hat man im Offshorebereich schon seit langem umfassende Erfahrungen mit zahlreichen Windfarmen gesammelt – und geht von lediglich 29,7 % Nutzungsgrad aus