Was die Mobilitätswende braucht

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Stephan Schlichting

Gastautor

Schon früh - in den 80er Jahren - habe ich mich mit der Digitalisierung im Kinderzimmer auseinandergesetzt. Dem Berufseinstieg in der Kreativwirtschaft folgte ein Medienwissen- und -wirtschaftliches Studium. Nach Stationen in Asien und den USA wurde das digitale Business in renommierten Hamburger Verlagen zur Berufung, bis Digitalisierung und Energiewende im baden-württembergischen Energieversorgungsunternehmen in einen verlockenden Maschinenraum einluden, der mediale Projektionsflächen für Dialog und Zukunft bietet.

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10. Oktober 2016
Intelligente Mobilität durch die Vernetzung aller Verkehrsmittel in der Stadt und zwischen Start und Ziel.
Die Mobilitätswende benötigt Intelligente Mobilität.
Wo verbergen sich die größten Chancen für die Mobilitätswende?

Was bringt die Mobilitätswende voran?, hatten wir in unserer letzten Umfrage gefragt. Um voranzukommen braucht die Mobilitätswende in erster Linie eine flächendeckende Ladeinfrastruktur und neue Antriebssysteme. Wichtig ist aber auch die Anpassung des Verhaltens jedes Einzelnen und eine Verbesserung der Logistik und der Infrastruktur im Allgemeinen. Apps und digitale Lösungen spielen nur eine untergeordnete Rolle. Zu diesem eher differenzierenden Schluss kommt unsere Umfrage unter den Lesern, die vom 27. August bis zum 2. Oktober lief.

Apps spielen keine Rolle?

Chancen der MobilitätswendeUnd das, obwohl doch gerade Apps wie Uber die Diskussion um die neue Mobilität erst so richtig ins Rollen gebracht haben. Aber in Europa ticken die Uhren eben anders und neumodisches Zeug muss sich erst einmal durch das Rechtssystem kämpfen. Das hilft den bodenständigen Geschäftsmodellen, in diesem Fall den Taxifahrern und dem Nahverkehr. Insofern könnte die Einschätzung der Leser durchaus begründet sein.

Dass die Verhaltensänderung hin zur Shared-Economy so langsam aber sicher Boden gewinnt, belegen inzwischen auch Studien etwa von Roland Berger, die gleich zehn Erfolgsfaktoren für Geschäftsmodelle des Teilens herausdestilliert haben. Wieder sind es die Start-ups aus dem digitalen Bereich, die revolutionäre Zukunftsbilder skizzieren. John Zimmer, der Co-Founder von Lyft, beschreibt in einem ausführlichen Blogbeitrag eine Zukunft, in der in den Städten plötzlich ganz viel Platz frei wird, weil die Autos nicht mehr 96% ihres Lebens parken, sondern von unterschiedlichen Fahrern tatsächlich gefahren werden. So ganz falsch dürften die Start-ups nicht liegen, denn etliche Automobilkonzerne zählen zu den Investoren in diese ominösen digitalen Lösungen, von denen sie sich den Wandel zum Mobilitätskonzern erhoffen.

Nicht einmal die Logistik ist vor Apps gefeit. Erste Gerüchte über entsprechende Aktivitäten von Amazon, Google und E-Bay tauchten bereits 2015 auf. Nach den Drohnen drohen jetzt die Käufer selbst zur Konkurrenz für die Logistikunternehmen zu werden. Crowdsourcing-Delivery-Konzepte könnten dank App das Airbnb für DHL werden.

Mobilitätswende in Deutschland nach dem Motto: Meister bleib bei deinen Leisten

Für Deutschland heißt es aber in der Tat, zunächst der Mobilitätswende mit einer flächendeckenden Versorgung durch bundesweit 15.000 Ladesäulen näher zu kommen. Der Bund stellt per Förderprogramm mit der Laufzeit von 2017 bis 2020 dafür insgesamt 300 Millionen Euro zur Verfügung. Na, wenn da nicht bald eine Million E-Autos zugelassen sind!

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