Kalte Dunkelflaute: Lösungen für die Versorgungssicherheit

Gastautor Portrait

Christiane Schatzmann

EnBW Energie Baden-Württemberg AG

Christiane Schatzmann-Felden studierte Politikwissenschaften in Bonn und absolvierte danach ein Zeitungsvolontariat. Anschließend arbeitete sie u.a. als Pressereferentin im Bundesministerium für Verkehr und als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bundestag. Seit 2001 kümmert sie sich in der Berliner Hauptstadtrepräsentanz der EnBW als Projektleiterin um Kommunikationsformen rund um die Energiepolitik.

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11. Juli 2017

Etwa alle zwei Jahre gibt es eine Phase, in der über zwei Wochen außerordentlich wenig Strom aus Wind und Sonne auf eine kältebedingt hohe Nachfrage trifft. Dieses Phänomen – auch kalte Dunkelflaute genannt – wurde jetzt von dem Energie-Analyseinstitut „Energy Brainpool“ im Auftrag des Ökoenergieanbieters Greenpeace Energy untersucht und in einer Studie zusammengefasst.

Dunkelflaute
Dauernebel und kein Wind: Das Phänomen der kalten Dunkelflaute sorgt für besondere Herausforderungen im Stromsystem.

Die Analysten sind dabei zu dem Ergebnis gekommen, dass das Stromsystem für diese wetterbedingten Versorgungsengpässe viele Flexibilitätsoptionen und vor allem auch langfristige Speichertechnologien braucht. Der Plan des Bundeswirtschaftsministeriums, Versorgung künftig stärker denn je durch Importe aus Nachbarländern abzusichern, reiche nicht aus. Denn von einer kalten Dunkelflaute seien oft große Teile Europas zur selben Zeit betroffen, und auch viele andere EU-Staaten treiben die Energiewende voran. Ein grenzüberschreitender Ausgleichseffekt existiere daher nur sehr bedingt – so die Experten von Brainpool. Bei einer europaweiten Energiewende müsse daher der grenzüberschreitende Stromaustausch in den kommenden Jahren dringend durch weitere Flexibilitätsoptionen ergänzt werden, um Wetterereignisse wie die kalte Dunkelflaute abzufedern.

Dunkelflaute als Herausforderung
Der kalten Dunkelflaute mit Flexibilitätsoptionen begegnen.

Robustes Stromsystem braucht große Speicher

Im letzten Teil der Studie wird daher – laut den Autoren der Studie – ein gleichzeitig robustes wie auch nachhaltiges Stromsystem entworfen: Es geht davon aus, das über Elektrolysegas aus erneuerbaren Energien und Biogas die verfügbaren Gasspeicher gefüllt werden. Darüber hinaus benötige das System, um effizient einen Ausgleich zwischen Stromangebot und -nachfrage zu erzielen, auch mittelfristige Flexibilitätsoptionen wie Pumpspeicher und kurzfristige Flexibilitätsoptionen wie Batteriespeicher und steuerbare Stromnachfrage.

Die Studie können Sie in unserer Energiebibliothek herunterladen.

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