Etwa alle zwei Jahre gibt es eine Phase, in der über zwei Wochen außerordentlich wenig Strom aus Wind und Sonne auf eine kältebedingt hohe Nachfrage trifft. Dieses Phänomen – auch kalte Dunkelflaute genannt – wurde jetzt von dem Energie-Analyseinstitut „Energy Brainpool“ im Auftrag des Ökoenergieanbieters Greenpeace Energy untersucht und in einer Studie zusammengefasst.
Die Analysten sind dabei zu dem Ergebnis gekommen, dass das Stromsystem für diese wetterbedingten Versorgungsengpässe viele Flexibilitätsoptionen und vor allem auch langfristige Speichertechnologien braucht. Der Plan des Bundeswirtschaftsministeriums, Versorgung künftig stärker denn je durch Importe aus Nachbarländern abzusichern, reiche nicht aus. Denn von einer kalten Dunkelflaute seien oft große Teile Europas zur selben Zeit betroffen, und auch viele andere EU-Staaten treiben die Energiewende voran. Ein grenzüberschreitender Ausgleichseffekt existiere daher nur sehr bedingt – so die Experten von Brainpool. Bei einer europaweiten Energiewende müsse daher der grenzüberschreitende Stromaustausch in den kommenden Jahren dringend durch weitere Flexibilitätsoptionen ergänzt werden, um Wetterereignisse wie die kalte Dunkelflaute abzufedern.
Robustes Stromsystem braucht große Speicher
Im letzten Teil der Studie wird daher – laut den Autoren der Studie – ein gleichzeitig robustes wie auch nachhaltiges Stromsystem entworfen: Es geht davon aus, das über Elektrolysegas aus erneuerbaren Energien und Biogas die verfügbaren Gasspeicher gefüllt werden. Darüber hinaus benötige das System, um effizient einen Ausgleich zwischen Stromangebot und -nachfrage zu erzielen, auch mittelfristige Flexibilitätsoptionen wie Pumpspeicher und kurzfristige Flexibilitätsoptionen wie Batteriespeicher und steuerbare Stromnachfrage.
Die Studie können Sie in unserer Energiebibliothek herunterladen.
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