Startups im Südwesten: Energiewende-Entrepreneure, wo seid ihr?

Gastautor Portrait

Melanie Peschel

Tracemaker

Melanie Peschel schloss 2003 ihr Studium als M.A. in den Neueren deutschen Literaturwissenschaften sowie Kommunikationswissenschaften ab und absolvierte Weiterbildungen in den Bereichen Digital Leadership und Corporate Social Responsibility. Nach beruflichen Positionen als Etat Director, Strategic Planner sowie Niederlassungsleiterin in Multichannel-Agenturen gründete sie 2015 das Beratungsbüro Tracemaker, eine Strategie- und Kommunikationsberatung für die Themenfelder Energiewende, Wärmewende und Klimaschutz. Melanie Peschel setzt sich für die Bekanntmachung und Bildung im Kontext der UN-Nachhaltigkeitsziele ein und engagiert sich für Belange der digitalen Transformation mit Sinn. Mit ihrem Team ist sie für Ministerien, Kommunen, NGO und die Wirtschaft tätig. Darüber hinaus berät sie als Mentorin Frauen mit beruflichen Ambitionen im Bereich Nachhaltigkeit.

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11. März 2016

Eines der deutschen Startup-Biotope befindet sich bekanntlicherweise in Berlin. Erst kürzlich hat die in der Hauptstadt ansässige Deutsche Energie-Agentur dena eine Handvoll Energiewende-Entrepreneure aus der Startup-Szene in der Hauptstadt zur E-World nach Essen gebracht, im eigens gecharterten dena-Startup-Bus. Und wer hofiert die grünen Startups im Südwesten Deutschlands? Welche Gründungsbedingungen und -chancen gibt es im Land der Rekord-Patentanmeldungen, Tüftler und Erfinder? Können wir in Baden-Württemberg wirklich alles? Auch Startups gründen, die den Weltmarkt im Visier haben? 40 Jahre nach der Gründung von SAP darf man solche Fragen stellen.

Baden-Württemberg bietet durchaus eine stattliche Anzahl an Plattformen und Interessensvertretungen für die Startup-Szene. Vor allem in Stuttgart finden sich facettenreiche Anlaufstellen für junge Entrepreneure, wie die Plattform bwcon Baden-Württemberg connected  oder der Startup Campus, eine Coworking- und Event-Fläche mit Campus-Atmosphäre.  Auch eine vielversprechende Vernetzungsplattform für Jungunternehmer ist der Bundesverband Deutsche Startups e.V., der mit einem Team in Baden-Württemberg eine Vor-Ort-Präsenz unterhält.

Aber wo ist der Hot Spot der insbesondere grünen Startups im Südwesten? Gibt es den Ort, der die Energiewende- und Nachhaltigkeits-orientierten Entrepreneure zusammenbringt? Der Blick fällt auf Freiburg, einer der grünsten Städte Deutschlands, die Erfinder der Green City mit dem ersten Passivhochhaus Deutschlands. Dort hat sich die Initiative Econauten gegründet, ein Förderprogramm für junge Unternehmerinnen und Unternehmer, die ihre Ideen in den Bereichen ökologischer Nachhaltigkeit sowie Klimaschutz und Energiewende verwirklichen wollen. Ziel der Econauten ist es, die Startup-Szene in Freiburg auf- und auszubauen und durch sechsmonatige Stipendien sowie Coaching-Begleitung Jungunternehmer zu motivieren, Freiburg zu ihrem Zuhause zu machen. Einmal jährlich erfolgt eine Ausschreibung der Stipendien, für 2016 demnächst anstehend. In 2015 wurden Stipendien im Gesamtwert von rund 29.000 Euro vergeben, unterstützt von Partnern aus der Wirtschaft und dem kommunalem Umfeld.

Neben der finanziellen Förderung haben sich die Econauten auch als Place to be in Freiburg etabliert: Der Coworking-Space Grünhof, Heimat der Econauten, ermöglicht Entrepreneuren Grünhof, Startupssowohl das kreative Netzwerken als auch das konzentrierte Arbeiten mit Gleichgesinnten, um die Business Modelle für die Unternehmen von Morgen zu entwickeln. Der Grünhof hat sich deutschlandweit einen Namen gemacht mit dem Gewinn des Startgreen-Awards, der im November letzten Jahres im Rahmen der Initiative Startup4Climate vom Bundesumweltministerium verliehen wurde.

Ist Freiburg nun der Hot-Spot der Energiewende-Startup von Morgen? Ein Statement des Grünhof-Teammitglieds Jonathan Niessen zur grünen Startup-Kultur in Baden-Württemberg findet sich auf der Energiewende-Plattform www.50-80-90.de.

Startups. Innovationscampus, EnBW

Strukturen für Energiewende-Entrepreneure im Aufbau

Machen wir einen Abstecher von Freiburg nach Karlsruhe, wo Startups auch aus etablierten Unternehmen heraus entstehen: Die EnBW hat den Innovations-Campus in Karlsruhe   gegründet, um innerhalb des Konzerns Startup-ähnliche Strukturen für Projektteams zur ermöglichen, die in Co-Working Spaces an innovative Geschäftsideen arbeiten. Vielleicht wird Karlsruhe zu einem weiteren grünen Hot Spot in Baden-Württemberg? Vernetzungs-Chancen gibt es auch außerhalb des EnBW-Innovationscampus: Vom 20. bis 22. September 2016 finde das CODE_n new.New Festival im ZKM in Karlsruhe statt unter dem Motto „Unveiling Digital Disruption“. Das Festival richtet sich an digitale Pioniere und innovative Querdenker und steht unter der Schirmherrschaft von Bundesministerin Johanna Wanka. Für grüne Gründer eine gute Gelegenheit, die Digitalisierung mit der Energiewende zu vernetzen und potenzielle Co-Founder zu finden.

Serviceinfo für Gründer und grüne Entwickler: Bis 16.3. gibt es die Möglichkeit für Einreichungen beim Wettbewerb „Klima-Innovationen gesucht“ , da sind doch sicherlich potenzielle Kandidaten aus Baden-Württemberg dafür prädestiniert!

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