Joint Venture der EnBW investiert nur in Erneuerbare
Beim jüngsten Debattenabend schaute die Stiftung Energie & Klimaschutz Baden-Württemberg „Über den Tellerrand“ der deutschen Energiewende und wagte unter anderem einen Blick in die Türkei. Als „Reiseführer“ in den dortigen Energiemarkt und in die Energiewende in der Türkei fungierte Mehmet Acarla, Manager der BORUSAN EnBW Energy.
Mehr Aufbau der Energiewirtschaft statt Energiewende
„In der Türkei erleben wir keinen Umbau, sondern mehr den Aufbau der Energiewirtschaft“, nannte Acarla den grundlegenden Unterschied zur Situation in Deutschland. Die Türkei als Wachstumsland mit jährlich steigendem Energiebedarf ist im hohen Maße abhängig von Energieimporten. Die Regierung setze bei ihren Bemühungen, diese Abhängigkeit zu verringern, beim einzigen heimischen Energieträger, der Braunkohle, an.
Bis 2020 sollen 2 GW Erneuerbare ans Netz
Vor dem Hintergrund des Klimawandels sieht der türkische Energiemanager die Konzentration der Regierung auf Investitionen in die Braunkohle kritisch und hält mit der Geschäftsstrategie der BORUSAN EnBW Energy dagegen. Das Unternehmen investiert ausschließlich in Erneuerbare Energien. Bis zum Jahre 2020 will man eine Kapazität von 2 GW aufbauen, der Großteil der Investitionen soll in die Windenergie fließen; auch die Entwicklung von Solar- und Wasserkraftwerken stehe auf der Agenda. Aufgrund der günstigen Begebenheiten vor Ort und der Stärke der Partner im Joint Venture (BORUSAN ist ein türkischer Industriekonzern) sehe man gute Marktchancen.
Bürgerbeteiligung noch unterentwickelt
Völlig anders als in Deutschland ist die Bürgerbeteiligung in der Türkei außerhalb der urbanen Zentren noch kein Thema. Bei der Entwicklung und Realisierung der Projekte bilde deshalb die Information der Bevölkerung ein Schwerpunkt der Öffentlichkeitsarbeit.
Ausführliche Informationen über die Veranstaltung und die anderen Beiträge zum Thema „Über den Tellerand“ finden Sie hier.
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