Die Vorteile von Energieeffizienz liegen auf der Hand: Weniger Energiekosten, mehr Unabhängigkeit von Strompreisen und eine stärkere Entlastung der Umwelt. Das Potential zur effizienteren Nutzung von Energie ist sowohl in Haushalten als auch in Industrie und Gewerbe enorm – leider bleibt es bislang oft ungenutzt. Die Gründe dafür sind vielfältig: Energieeffizienz ist (zu meinem großen Bedauern) nicht so en vogue wie manch‘ andere Themen, auch schrecken oftmals die Investitionskosten zu Beginn ab oder es fehlt die Zeit, die einzelnen „Energiefresser“ in all‘ ihrer Komplexität einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Erfreulich jedoch: Mehr und mehr mittelständische Unternehmer erkennen das Potential und gehen das Thema gemeinsam im Rahmen von EnBW Netzwerken Energieeffizienz an.
Wie entwickelte sich die Idee der EnBW Netzwerke Energieeffizienz?
Im Jahr 2006 lud die EnBW zum ersten Netzwerk Energieeffizienz ein. Im September diesen Jahres feierten wir in Karlsruhe mit dem 300. Treffen ein kleines Jubiläum. Unter der Schirmherrschaft des Umweltministers von Baden-Württemberg, Franz Untersteller, trafen sich 200 Gäste und diskutierten gemeinsam die aktuellen Erfolge. Aus der Netzwerkidee heraus entstanden 28 regionale Partnerschaften, denen insgesamt 270 Unternehmen angehören. Zusammen haben sie rund 300 Millionen Kilowattstunden Energie eingespart – das entspricht dem jährlichen Energieverbrauch einer Stadt mit etwa 44.000 Einwohnern.
Wie funktioniert ein Netzwerk Energieeffizienz?
Das Netzwerk funktioniert, weil sich ca. 15 engagierte Energiebeauftragte von verschiedenen mittelständischen Unternehmen über drei Jahre regelmäßig zusammenfinden, um sich gegenseitig Tipps zur Energieeffizienzverbesserung zu geben und so gegenseitig von ihren Erfahrungen profitieren. Die Netzwerke leben davon, dass sich die Teilnehmer durch Diskussion und Erfahrungsaustausch von der Wirksamkeit von Energieeffizienzmaßnahmen überzeugen können, Sicherheit in der Auswahl des Umsetzungspartners gewinnen und die eher zögerlichen Teilnehmer durch das Engagement der etwas forscheren angesteckt werden. Hemmnisse werden abgebaut.
Am Anfang steht eine umfassende Beratung der EnBW-Experten für Energieeffizienz: Im Unternehmen wird vor Ort die aktuelle Energiesituation genau analysiert. Jedem Netzwerk stehen dabei neben dem EnBW-Expertenteam externe Fachleute zur Seite. Gemeinsam werden die Ziele zur Effizienzsteigerung festgelegt.
In den Netzwerkmeetings entscheiden die Vertreterinnen und Vertreter der beteiligten Firmen dann selbst, welche Themen sie besprechen wollen, welche Referenten eingeladen und welche Workshops durchgeführt werden. Dabei hat sich herausgestellt, dass alle vom Austausch der Erfahrungen profitieren. Drucklufttechnik, Wärmeerzeugung, Kältetechnik, Beleuchtungstechnik, hocheffiziente Pumpen, optimales Energiemonitoring – selten kann jemand alle Spezialgebiete abdecken und den vollen Durchblick über die einzelnen Maßnahmen behalten, im Schwarm des Netzwerkes lassen sich wertvolle Erfahrungen zu fast jedem Thema abrufen.
Unser Innovationspreis: Energieeffizienz at its best!
Nach dem Vorbild der einzelnen EnBW Netzwerke Energieeffizienz vernetzen sich auch die verschiedenen Netzwerke innerhalb Deutschlands. Welche Erfahrungen hat man andernorts mit technischen Maßnahmen gesammelt? Wie sehen Effizienzlösungen aus benachbarten Branchen aus? Was können jüngere Netzwerke von den Erfahrungen der früher gestarteten lernen?
Im Rahmen des 300. Treffens des Netzwerks Energieeffizienz hat die EnBW drei Preise ausgelobt. Im Mittelpunkt stand der Erfindergeist beim Energiesparen. Jetzt fragen Sie sich bestimmt: Ein Energieversorger belohnt Energiesparen – paradox? Nicht für die EnBW! Ein zunehmend wichtiges Element ist der konsequente Ausbau unseres Produkt- und Dienstleistungsportfolios im Bereich Energieeffizienz sowie der intensive Austausch mit unseren Kunden und Partnern. Die EnBW Netzwerke Energieeffizienz spielen für uns hierbei eine elementare Rolle. Denn hier können wir Energieeffizienz im direkten Dialog mit unseren Kunden steigern.
Drei mittelständische Unternehmen aus Oberschwaben und Oberbayern sind die Gewinner des „EnBW Netzwerk Energieeffizienz Innovationspreises 2014“:
- Kategorie Rentabilität: Omira – ein Milchverarbeiter aus Ravensburg
- Kategorie Klimaschutz: Uhlmann – Pac-Systeme aus Laupheim
- Kategorie Energieeffizienz / erneuerbare Energien: NOWOFOL – Kunststoffprodukte aus Siegsdorf
Anmerkung der Blog-Redaktion: Die Sieger des Wettbewerbs und ihre innovativen Lösungen zur Steigerung der Energieeffizienz stellen wir hier im Blog in weiteren Beiträgen und Interviews noch genauer vor.
Dominik Pöschel
vor 10 JahrenEnergieeffizienz ist nicht nur für die Unternehmen wichtig sondern auch für den Privatkunden die beste Kostenkontrolle in den Zeiten der ewig steigenden EEG Umlagen.
Schon seit 2009 haben wir den Slogan bei der EnBW "Weniger Verbrauch geht auch".
Wir haben seit 2008 den Service für unsere Kunden eingeführt dass Sie bei Nachzahlungen auf Ihren Jahresrechnungen die größer als Ihre drei letzten Abschläge sind telefonisch dazu beraten werden.
Wir machen eine Energieanalyse mit unseren Kunden und zeigen Energieeinsparpotenziale auf.
Dies kommt super an bei den Kunden uns ist eine echte Hilfe. Ganz Nebenbei betreiben wir hier wichtige Aufklärungsarbeit, vermeiden hohe Kosten bei den Kunden und schützen dadurch aktiv die Umwelt.
Sicherlich sind nicht alle Kunden finanziell dazu in der Lage Ihre Haushalte perfekt Energieeffizient aufzustellen.
Hier müssen mehr Impulse von Staatlicher Seite kommen als nur die Energiewende über die EEG Umlage und auf dem Rücken der Privatkunden zu finanzieren!!! Das Gewerbe muß viel stärker an den Kosten der Energiewende beteiligt werden. Man sollte aufhören die Unternehmen politisch im Schongang zu behandeln was die Kostenbeteiligung angeht.
Man sollte die Unternehmen von staatlicher Seite dazu verpflichten Energieeffizienz zu leben da Sie auch den meisten Strom Verbrauchen. So und nur so kann die Energiewende gelingen!!
Andreas
vor 10 JahrenNur zum letzten Satz: in der Schweiz, wo die Energieeffizienz-Netzwerke entwickelt wurden, ist eine Befreiung von der CO2-Steuer mit einer Teilnahme an einem Netzwerk gekoppelt - und damit an die Verpflichtung zu Energieeffizienz.
Andreas
vor 10 JahrenEnergieeffizienz muss viel mehr positiv vermarktet werden, nur so kann es attraktiver werden. Es müssen auch die Hürden abgebaut werden, wozu vor allem die Finanzierung gehört und die Betrachtung der internen Verzinsung anstelle der Amortisationszeiten.
Zur Vermarktung zähle ich die Kommunikation von solchen Erfolgen wie in den Netzwerken und den Gewinnern des Innovationspreises. Ich habe selbst die Erfahrung gemacht, dass beharrliche Berichterstattung zum Thema die Energieeffizienz für die eigenen Leser wichtiger werden lassen.
Schöne Grüße an den Autor, Thomas Wagner, und weiter so!