Mit dem zügig voranschreitenden Verlust der Klimaschutz-Vorreiterrolle bremst die EU Innovation, Investitionen und Arbeitsplätze aus. Dabei hatte die klimapolitische Vorreiterrolle der EU in der Vergangenheit eine wichtige Rolle gespielt. Sie ermutigte Industrie- und Schwellenländer, klima- und energiepolitisch ambitionierter zu handeln und ermöglichte es Vorreiterallianzen bei den Klimaverhandlungen zu initiieren.
Das Vorbild des europäischen Emissionshandelssystems hat etwa in Ländern wie der Schweiz, Neuseeland, China, den USA die Entwicklung eigener Emissionshandelssysteme inspiriert. Anfang 2013 hatten bereits 99 Länder das Erneuerbare-Energien-Gesetz/Einspeisevergütungen nachgeahmt. 138 Staaten setzten sich nach Vorbild der EU und anderer Vorreiter Erneuerbare Energien Ziele.
Immer wieder gelang es der EU Vorreiterallianzen bei den UN-Klimaverhandlungen zu initiieren. Doch seit es der EU bei den Verhandlungen 2009 in Kopenhagen nicht gelang, den notwendigen Durchbruch zu erreichen, verzagt sie zunehmend. Dabei war ihr Vorbild auch dort Anreiz der 90 Länder, (die für 80% der weltweiten Emissionen verantwortlich sind), die ihre freiwilligen Reduktionsverpflichtungen im Kopenhagen Akkord festschrieben.
Seitdem fällt aber die Dynamik der EU-Klimapolitik hinter die anderer wichtiger Akteure zurück.
Der „Climate Action Tracker“ von Ecofys, Climate Analytics und dem Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK) vergleicht die im Kontext der UN-Klimaverhandlungen vorgelegten Reduktionsziele der Staaten bezogen auf ihren Beitrag zu einer Begrenzung der Erwärmung auf 2°C. Das 20% Ziel der EU wird hier als „inadequate“ eingestuft. Eine Reihe von OECD- und nicht-OECD-Staaten zieht hier mit ambitionierteren Zielen an der EU vorbei.
Für einen Vergleich der nationalen Klimaschutzgesetzgebungen untersuchte die „Global Legislators Organisation“ (GLOBE) gemeinsam mit dem Graham Institut der London School of Economics and Political Science, 18 G20-Staaten. Aufgrund von Entwicklungen in Bezug auf die Energieeffizienzrichtlinie bekam zwar die EU Fortschritte attestiert – aber keiner der 4 EU-Mitgliedsstaaten der G20 – Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Italien. Sie landeten hinter Staaten wie Brasilien, China, Mexiko.
Klar sind die USA und China weit entfernt davon, Musterknaben der Klimapolitik zu sein. Aber sie packen derzeit das Thema Kohle aus verschiedenen Gründen wesentlich ernsthafter an als die EU. Die EU bedient sich hingegen der auf dem Weltmarkt kostengünstigen Kohle – auch deshalb steigen in Deutschland die CO2-Emissionen wieder. 2013 hat China nicht nur mehr als Deutschland, sondern sogar deutlich mehr als die gesamte EU in Erneuerbare Energien investiert. Im Bereich der Erneuerbaren Energien hat China nicht nur Deutschland, sondern die EU bereits überflügelt. Und in diesem Jahr drohen auch die USA an der EU vorbei zu ziehen. Interessanter noch: In China haben 2013 die Investitionen in Erneuerbare Energien jene in Kohlekraft deutlich überholt.
Wachsende europäische Wettbewerbsfähigkeit durch eine intelligente Strategie für eine dekarbonisierte Wirtschaft
Wer die öffentliche Debatte um die Energiewende verfolgt, könnte den Eindruck erlangen, die Energiewende sei ein Killer für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft. Wie kann es dann sein, dass die deutsche Wirtschaft mit paralleler Energiewende zu den wenigen EU-Staaten gehört, die die EU-Wirtschaftskrise gut gemeistert haben? Profitiert die Wirtschaft vielleicht sogar von der Energiewende? Auf jeden Fall lohnt es sich genau hinzuschauen. Statt der Verteufelung der Energiewende brauchen wir für die energieintensiven Branchen einen intelligenten Mix aus Schutz, Investitionsanreizen etwa für Gebäudesanierung und Ausbau von Strom- und Schienennetzen und Innovationsanreizen für Durchbruch-Technologien.
In der Tat stehen die europäischen energieintensiven Industrien gegenwärtig vor allem vor drei strukturellen Herausforderungen:
Erstens stagniert in der EU seit Jahren das Wachstum – anders als in Schwellenländern oder auch in den USA. Durch die Wirtschafts-und Finanzkrise sank in wichtigen Teilen der deutschen Schwerindustrie sogar der Umsatz. Neue Investitionen werden aber bevorzugt in Wachstumsregionen getätigt.
Zweitens ist die deutsche Schwerindustrie in besonderem Maße abhängig von Rohstoffimporten. Als Ende des letzten Jahrhunderts Rohstoffe billig auf dem Weltmarkt zu haben waren, verkauften viele Unternehmen den direkten Zugang zum Rohstoffabbau. Jetzt machen dieselben Unternehmen massiven Druck auf die Bundesregierung, ihr im internationalen Wettlauf um Rohstoffe mit inzwischen auf höherem Niveau stark fluktuierenden Preisen wieder neue Zugänge zu verschaffen.
Drittens hat die deutsche Schwerindustrie traditionell etwas höhere Stromkosten als ihre Wettbewerber. Sie hat daraus traditionell eine Tugend gemacht und senkte durch größere Energieeffizienz ihre Energiekosten. Schließlich sind Energiekosten als Kombination von Effizienz und Energiepreisen, für den Wettbewerb relevant – nicht Energiepreise allein. Allerdings hat der Schiefergas-Boom in den USA die Strompreise dort stark gesenkt – und dieser Wettbewerbsnachteil ist nicht schnell durch Effizienzsteigerung zu kompensieren. Dieses Problem ist trotz und nicht etwa wegen der Energiewende entstanden. So sind die für diese Branchen relevanten Strom-Börsenpreise seit 2008 um etwa 30% gesunken. Zusätzlich schützen Sonderregeln diese Branchen vor hohen CO2-Preisen und der EEG-Umlage, auch nach dem neuen Kompromiss von Bundesregierung und -ländern.
Wie sieht angesichts dieser dreifachen Herausforderung ein intelligenter Mix von Schutz, Teilhabe an der Transformation und Innovation aus?
Zunächst sollte der Schutz auf die wirklich im internationalen Wettbewerb stehenden Branchen fokussiert werden – und nur dort, wo die EU tatsächlich noch eine Vorreiterrolle innehat. Eine erfolgversprechende Langfriststrategie ist ein solcher Schutzzaun um Industrien ohnehin nicht. Eine beherzte EU-Strategie für die notwendige Transformation des Energie- und Verkehrssektors würde über Jahre hinaus Wachstumsimpulse für die Stahl-, Zement- und Chemieindustrie geben. Für den Aufbau von Windrädern, Strom- und Eisenbahnnetzen und die beschleunigte Renovierung von Gebäuden. Damit kann auch der Standort Europa wieder attraktiv werden. Eine solche Strategie verringert zusätzlich die Importabhängigkeit. Laut der Roadmap der EU-Kommission „Übergang zu einer wettbewerbsfähigen CO2-armen Wirtschaft bis 2050″ werden die Kosten für Investitionen in ein CO2-armes Energie- und Verkehrssystem durch geringere Importkosten für fossile Energieträger ausgeglichen. Zudem können neue Jobs geschaffen und der Zugang zu wachsenden Märkten verbessert werden.
Außerdem geht es um eine Innovationsstrategie. Mit privaten und öffentlichen Mitteln sollte ein Forschungsprogramm für die langfristige Transformation dieser Branchen unterstützt werden. Wie sieht eine Re-Industrialisierung im Namen eines neuen Wohlstandsmodells aus, das die Grenzen des Planeten akzeptiert? Zu welchem Anteil kann beschichtete Kohlenstofffaser Stahl und Zement ersetzen? Welche Rolle können Konzepte des Chemie-Leasings in der Chemiebranche spielen? Wie kann die verlängerte Nutzung und Wartung von Produkten in Wert gesetzt werden? Nicht umsonst benennt das World Economic Forum die Innovationsfähigkeit als besonders wichtigen Faktor der Wettbewerbsfähigkeit einer Wirtschaft. Ein Teil der Versteigerungserlöse durch höhere CO2-Preise im Rahmen des Emissionshandels könnte solche Forschungsprogramme kofinanzieren. Dies würde allerdings verlangen, dass die EU in den kommenden Monaten ambitionierte Klimaziele für 2030 verabschiedet.
13 große Unternehmen und Wirtschaftsverbände hatten bereits vor dem EU-Gipfel im März an die Bundesregierung appelliert für entsprechende politische Rahmenbedingungen für eine langfristige Investitionssicherheit zu sorgen. Ansonsten droht die Gefahr, dass Unternehmen die am Markt kohlenstoffarmer Energieprodukte partizipieren aus Europa abwandern. Derartige Entwicklungen – gerade bei den innovativsten Unternehmen – sind bereits zu beobachten.
Kurzum: eine intelligente Dekarbonisierungsstrategie wäre mittel- und langfristig förderlich für das Klima, die EU-Wirtschaft und Arbeitsplätze. Sie würde die Importabhängigkeit reduzieren, zur Erhöhung der Energie- und Rohstoffsicherheit führen und die Energiekosten deutlich reduzieren.
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Redaktion:
Germanwatch hat zusammen mit Misereor, Brot für die Welt, Greenpeace und dem WWF ein Positionspapier zur Zukunftsfähigkeit und Klimaverträglichkeit veröffentlicht
Die Organisationen sind Mitglieder der klima alianz Deutschland
Weiterführende Hinweise auf die Dekarbonisierungsstrategie der EU liefert das Lexikon der Nachhaltigkeit
Dirk Kaiser
vor 11 JahrenDirk Kaiser vor 1 Minute
Vielen Dank! Sie erhalten zur Freischaltung Ihres Kommentars eine E-Mail.
"Ich bin auch mittlerweile felsenfest davon überzeugt, dass ich und die, die in die Erneuerbaren investierten, für die Menschheit in die Zukunft gesehen, …"
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… ich ergänze mal: "…nur sehr selten einen Blick haben!"
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online.wsj.com/news/articles/SB10001424052702304831304579541782064848174?mg=reno64-wsj
(einfach http:// vor den link setzen)
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Der Wallstreet-Journal-Artikel ist leider paywalled… allerdings spricht hier mal einer der größten (privaten) Investoren in Windenergie (Warren Buffet) in den USA (in obigen Artikel als positives Beispiel angeführt), weshalb er diese Investments tut:
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„Hinsichtlich Windenergie bekommen wir Steuervorteile, falls wir eine Menge Windparks errichten. Das ist der einzige Grund, sie überhaupt zu errichten. Sie sind ohne diese Steuervorteile völlig sinnlos!“
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Es werden also viele Windparks errichtet und Herr Windmüller kann daraus für sich schließen, dass dies ein "Beweis" für deren Sinnhaftigkeit ist.
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…hier ist ein größerer Ausschnitt des Artikels…
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thegwpf.org/warren-buffett-wind-farms-are-useless-i-only-invest-for-tax-credit/
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(einfach www vor den link setzen)
Dirk Kaiser
vor 11 Jahren"Na wissen Sie Herr Kaiser, mir fällt auf, wenn Ihnen die Argumente ausgehen, dann betiteln Sie mich nun schon zum wiederholtem male hier als ahnungslos."
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Was Sie nicht shen wollen, sehen Sie auch nicht, richtig? Normalerweise bin ich eher vorsichtig mit persönlichen Statements... und bei Kritik achte ich streng daraugf, dass ich auch in der Lage bin, diese zu begründen - das halte ich für "fair"... Sie sparen (hier auch) nicht mit Kritik und Schuldzuweisungen, wenn man Ihre Meinung allerdings nach Sachkriterien hinterfragt - empty!
Wie können Sie beurteilen, ob das deutsche Stromnetz - wie von Ihen behauptet - "marode" ist? Woran machen Sie das fest? Weil das bei Camapct behauptet wird?
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"Bisher konnte ich allerdings anhand Ihrer Kommentare erkennen, dass Sie sehr viel Ahnung vom zusammentragen und andernanderreihen von verschiedensten Quellen sind, und diese geschickt in Ihre Kommentare einbauen."
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Stimmt, ich informiere mich anhand unterschiedlichster Quellen, weil ich für mich nicht in Anspruch nehme, "alles" zu wissen und "alles" selbst herleiten zu können! Ich informiere mich auf Seiten wie die des Öko-Instiuts genauso wie auf Seiten der deutschen Physikalischen Gesellschaft, der Tagespresse, der Strombörse und in Wissenschaftsblogs. Ich finde eine breite Informationsbasis für eine ausgewogene Meinungsbildung wichtig.
Ihre Informationsquellen scheinen dagegen allein einen Missionierungsauftrag zu verfolgen, der bei Ihnen auch Früchte zu tragen scheint. Sie diskutieren nicht auf der Sachebene, Sie reiehen einfacxh nur die Kampfparolen von Campact und Co. aneinander... ob das jetzt so viel hilfreicher ist...? Natürlich fühlen Sie sich da gut aufgehoben, wo man sich gegenseitig beklatscht und bestätigt und gemeinsam gegen böse Dämonen kämpft. Aber in solchen Parallelwelten löst man keine Probleme! Einfach immer nur zu behaupten, dass andere am eigenen Elend Schuld sind, ist docjh wohl ein bisschen platt - oder?
Dirk Kaiser
vor 11 JahrenHerr Pöschel,
vielen Dank für Ihren Hinweis.
Gern bin ich bereit, sowohl in Bezug auf meine vergangenen Beiträge, als auch in Zukunft - meine Darlegungen weiter zu erläutern. Allerdings komme ich mit Herrn Wagner eigentlich nie auf die Sachebene. Ich bekomme nie den Hinweis darauf, wo denn Informationen aus dem Netz aus Ihrem ursprünglichen Zusammenhang genommen und somit "verfälscht" (ich denke, dass ist Ihre Intention) dargestellt sind.... und vor allem: wie denn der "richtige" Zusammenhang lautet (und mit welcher Begründung) dies der "richtige Zusammenhang" ist.
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Darüber hinaus vertrete ich die Auffassung, dass 1 plus 1 gleich zwei ist - und zwar unabhängig davon, wer dies behauptet. Das sehen einige hier im Forum offenbar gänzlich anders!
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Dominik Pöschel
vor 11 JahrenHallo Herr Kaiser,
die Problematik an der aus dem Internet recherchierten Fakten ist, dass Sie diese aus dem Zusammenhang reißen, und so in Ihre Kommentare einfließen lassen. Wichtig ist wie ich finde, Fakten immer im zusammenhang zu betrachten. Wir stehen hier im Dialog um die Energiewende aus diversen Betrachtungswinkeln wahrzunehmen um ein Verständniss für den Komplexen zusammenhang zu haben. Nur dieser ganzheiltiche Blick auf die Energiewende läßt uns verstehen was alles bedacht werden muß um letztlich die Energiewende zum Erfolg zu führen
Dirk Kaiser
vor 11 JahrenIch war die letzten beiden Tage in Köln auf der EnEff, einer Fachmesse für Energieffizienz (überwiegend im Wärmebereich).
Ich habe mir zahlreiche Fachvorträge angehört, u.a. Frau Hannelore Kraft, Vertreter der SW Düsseldorf oder von SWM...
Ich muss sagen, Frau Kraft hat mich etwas überrascht: Sie sprach frei - ohne Skript - und in einer Detailierung, die ich Ihr vorher nicht zugetraut hatte... natürlich weiß Sie als Politikerin, ihre Botschaften auf das jeweilige Auditorium angepasst, gut zu verklausolieren.
Darüber hinaus wurden natürlich auch die "neusten Waffen" für Energieeffizienz und entsprechende "Vorzeigeprojekte" vorgestellt.
Dabei ist mir eins aufgefallen: Die EVU diskutieren nicht über Sinn und Unsinn der Energiewende - sie haben die Entscheidung akzeptiert und versuchen nun, für sich das Maximale daraus zu ziehen. Daher war dem Thema "Recht" auch ein ganzer Vormittag gewidmet: KWKG, EEG, neues EEG, Vergleich der Förderungen aus den einzelnen Rechtsnormen... Es war sehr traurig zu sehen, dass unsere Energieversorgung in eine Richtung schlägt, wo sie ohne Subventioinen nicht überlebensfähig ist? EE's, weil sie ohne Subventionen ohnehin sterben würden und die "traditionelle" Energieversorgung, weil ihnen von der Politik das Geschäftsmodell unter den Füßen weggeschlagen wurde. Diese Subventionen werden nur dann unnötig, wenn sich ein entsprechend hohes Preisniveau beim Strom durchsetzt... und wir haben - trotz massiver Subventionen - jetzt schon mit die höchsten Industrie- und Haushaltskundenstrompreise! Wenn nur irgendjemand darüber nachdenkt, die Erneuerbaren marktwirtschaftlichen Regularien zu unterwerfen, gibts gleich einen riesigen Aufschrei in der Öko-Branche... von wegen "abwürgen der Energiwende" um dann im nächsten Satz von "konkurrenzfähigen Kosten und Preisen" der EE zu schwafeln. Das kann nicht gut gehen.
Dirk Kaiser
vor 11 JahrenAuf der Messe worden verschiedene Projekte und Konzepte vorgestellt. Interessant fand ich den Ansatz, überschüssigen EE-Strom mittels eines Heizstabs in Wärme umzuwandeln und in Wärmespeichern "aufzufangen". Der Gedanke dahinter: Mit dem weiteren ungezügelten Zubau an EE-Erzeugung werden die Phasen von EE-Überkapazitäten und negativen Strompreisen zunehmen. Dieser Überschussstrom, kann nun dem Wäremmarkt zugeführt werden. Ich bin ja ohnehin der Auffassung, dass EE im Wärmemarkt besser aufgehoben sind und dort bessere Marktchancen haben als im Strommarkt, wo sie auf Bervorzugung und Subventionen angewiesen sind.
Ob sich ein solcher Heizstab unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten darstellen lässt, wird sicher noch zu prüfen sein (Stichwort: Nutzungsgrad!). Mir stellt sich die Frage, wie lange der Überschussstrom in Form von Wärme gespeichert werden kann, z.B. wenn am sonnigen Pfingst-WE überschüssiger Soalrstrom in Wärme umgewandelt wird... ist dieser bis zur nächsten Heizperiode verfügbar...? Aber da bin ich nicht so der Fachmann...
Insteressant war auch ein Projekt der eins (ehemals Stadtwerke Chemnitz), die ein Stadtviertel ("Brühl", siehe Internet) mit Solarthermie versorgen. Aber auch hier der Hinweis des Referenten: Das Projekt wurde zu mehr als einem Drittel gefördert und resultierte vor allem aus einer politischen Entscheidung heraus... Die Darstellung unter wirtschaftlichen Aspekten wäre "schwierig" - Solche Aussagen machen deutlich: Wir schmeißen Geld für Förderungen und Subventionen raus, ohne dass am Ende etwas dabei herum kommt.
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... außer, dass Herr Windmüller kann mit dem Finger auf solche Projekte zeigt und die Tatsache, dass es sie gibt und dass EVU dieses Projekt in Angriff genommen haben als "Beweis" für deren Wirtschaftlichkeit und Sinnhaftigkeit ansieht.
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Dirk Kaiser
vor 11 Jahren"wenn diese nun auf Kosten der Erneuerbaren die maroden Stromnetze, die in den letzten 20 Jahren nach der Privatisierung nur mäßig ausgebaut und am Leben gehalten wurden,"
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Herr Wagner, Sie bleiben Ihrer Linie treu: Null-Ahnung von der Materie, aber 150% Überzeugung: Die armen EE, die von Politik, Energiewirtschaft und anderen bösen Mächten ständig nur behindert und in ein schlechtes Licht gestellt werden... Sie schießen, ohne zu zielen, Ihre Schuldzuweisungen permanent in alle möglichen Richtungen ab, um von den Unzulänglichkeiten der eigenen Klientel abzulenken! ... Und beklagen sich dann darüber, dass Ihnen Ihre Behauptungen um die Ohren fliegen... Aber genau das passiert, wenn Sie ungeprüft, Wortfetzen von "Kommunikationsspezialisten mit Missionierungsauftrag aber ohne einschlägigen fachlichen Hintergrund übernehmen" Man muss sich ja nicht in jedem Thema auskennen - das ist nicht schlimm... aber darüberhinaus derart faktenresisistent falsche Behauptungen zur Stimmungsmache abzusondern,...
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"Marodes Netz"? Das deutsche Stromnetz ist, für den Zweck, für den es dimensioniert ist (zentrale Versorgung über einige Großkraftwerke) ideal ausgelegt. Der Grad der Zuverlässigkeit einer Stromversorgung wird nicht zuletzt vom Netz bestimmt. Als Gradmesser für den Zustand eines Netzes sind die ungeplaten Nichtverfügbarkeiten (Stromausfälle). Hier lag das Deutsche Stromnetz mit im Schnitt 3 bis 6 min. p.a. bis 2010 auf einem Spitzenplatz!! Vergleiche Sie dazu doch mal die Daten aus den USA und anderen großen Indutrienationen!
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Sie wettern auf die Erbauer der Bundesautobahnen, weil Sie sich ein Fahhrad gekauft haben und nun damit auf allen Straßen fahren wollen! (Ausnbau und Unterhaltung der Fahrradwegen könnten ja über PKW-Maut und Kfz-Steuer - also von den anderen bezahlt werden!
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Windmüller
vor 11 JahrenHerr Wagner - ich bin nach vielen Jahren vom Leben gehärtet. Vor 17 Jahren habe ich mit 243 Mitstreitern ein 500 KW Bürgerwindrad auf den Acker gebracht.Vor 12 Jahren habe ich bei uns im Ort einen Bürgerwindpark für 10 Mio € organisiert. Vor 4 Jahren haben wir eine Bürgersolargenossenschaft auf die Beine gestellt, welche bis heute Solaranlagen mit 385 KW Leistung verwirklicht hat.
Und seit 17 Jahren habe ich Leute wie Herrn Kaiser an der Hose beissend.
Das Gepolter aus der etablierten Stromwirtschaft hat aus mir einen Bruder von Chuck Norris gemacht.
Auch ich esse keinen Honig, sondern kaue Bienen
Dominik Pöschel
vor 11 JahrenHallo Windmüller,
Sie sind aus der heutigen Sicht ein richtiger Vorreiter was die Erneuerbaren Energien angeht. Vor 17 Jahren war unser Land was die Stromversorgung angeht gut und sicher aufgestellt. Der Zeitgeist ist heute ein anderer. Es bringt nichts sich gedanklich noch weiter mit dem Sytem der Stromversorgung vor vor 20 Jahren zu beschäftigen. Jetzt sind die großen Energieversorger gefragt den willen der Bürger von Deutschland umzusetzen. Hier gibt es die Kompetenzen dafür. Es ist super dass auch Bürgerenergiegenossenschaften Ihren Teil zur Energiewende beitragen doch was Leitungsbau und Stromproduktion und Transport in großen Mengen angeht sind die großen Energieversorger diejenigen die die Versorgunssicherheit gewährleisten.
Windmüller
vor 11 JahrenHerr Kaiser - ich weiss ja, dass die Wahrheit für sie schwer zu ertragen ist, aber sie werden tagtäglich von der Wirklichkeit überholt.
IM US Bundesstaat Arizona ist mit dem Aqua Caliente Park der größte Solarpark der Welt ans Netz gegangen. Er hat 290 MW. Hinter dem Park steht Berkshire Hathaway Energy von Finanzmogul Warren Buffet.
US Energieminister Ernest Moniz geht davon aus, dass der Anteil erneuerbarer Energien bis 2030 auf 30 bis 40% anwachsen wird.
Noch größer wird der Sambhar Ultra Mega Green Solar Park in Indien. Dort werden 4 GW entstehen. Der erste Bauabschnitt wird in 2015 mit 1000 MW errichtet.
Herr Kaiser -damit es für sie nicht zu hart wird, können wir uns ja darauf einigen, dass linke Systemveränderer, und grüne Bäumchenumarmer für so ein Ökogedöns sorgen.
Dirk Kaiser
vor 11 JahrenNatürlich ist das Ganze wieder einseitig betrachtet:
Welches von den als Vorbild aufgeführten Ländern USA, China zerschlägt denn zugunsten der Erneuerbaren gerade das Rückrat seiner Energieversorgung?
China ist wegen des immensen Energiehungers des Landes derzeit auf allen Fronten unterwegs - insbesondere wird der Ausbau der kohlekraft und der Kernenergie forciert. Investitionen in Erneurbare dienten in erster Linie der Stützung der eigenen EE-Industrie... und auch hier macht China gerade eine 180 Grad Kehre und hat 75% seiner Solarfirmen faktisch das Todesurteil ausgestellt.
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http://asia.nikkei.com/Business/Trends/China-hands-death-sentence-to-75-of-solar-cell-makers
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Die Dekarbonisierungsanstrengungen der USA sind tatsächlich keine "Anstrengungen". Klar, bekämpft Obama derzeit die Kohlekraft in den USA. Das Programm wird jedoch flankiert vom Ausbau der Kernenergie und von der Möglichkeit der günstigen Gaspreise durch Fracking.
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Es bringt also nichts, sich immer nur den Teil herauszupicken, der einem gerademal gefällt und die Kehrseite der Medaille schön unter den Tisch zu kehren!
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Man kann nicht nur die Vorzüge einer dunklen Sonnenbrille als Schutz vor gleißendem Sonnenlicht anbringen und unerwähnt lassen, dass man durch sie nachts fast blind ist!
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Windmüller
vor 11 JahrenDem Artikel kann man nichts hinzufügen.
Da wurde der Nagel auf den Kopf getroffen