Dezentrale Batteriespeicher werden bald eine zentrale Rolle im Strommarkt spielen und zu einer stabilen Stromversorgung beitragen. Sie ergänzen den Wind- und Solarstrom und helfen konventionelle Must-run Kraftwerke abzulösen. So lautet das Ergebnis einer Kurzstudie mit dem Titel: „Der positive Beitrag dezentraler Batteriespeicher für eine stabile Stromversorgung“, die von der Forschungsstelle für Energienetze und Energiespeicher (FENES), im Auftrag des Bundesverbands Erneuerbare Energie e.V. (BEE) und der HANNOVER MESSE erstellt wurde.
Bereits heute stellten Batteriekraftwerke Regelleistung bereit, die bisher maßgeblich von konventionellen Kraftwerken erbracht wurde. Auch dezentrale Batteriespeicher seien in Kürze soweit und können einzeln oder im Verbund Verantwortung für einen stabilen Netzbetrieb übernehmen. Dazu sei allerdings eine Anpassung der Rahmenbedingungen notwendig, um die unterschiedlichen Anforderungen von Speicherbetreiber und Verteilnetzbetreiber an den Speicherbetrieb zusammenzuführen, so die Forderung der Autoren.
Batteriespeicher als Flexibilitätsoption
In der Studie wird weiterhin dargelegt, dass Batteriespeicher helfen, Spannung und Netzfrequenz konstant zu halten, Engpässen vorzubeugen und eine Abregelung Erneuerbarer Energie zu verhindern. Für den künftigen Strommarkt sollten dezentrale Batteriespeicher daher als wichtige Flexibilitätsoption noch stärker als bisher auf Systemdienlichkeit ausgelegt werden. Damit können die dezentralen Batteriespeicher auch einen wichtigen Beitrag zur gesicherten Leistung erbringen. Die relevanten Märkte müssten für Systemdienstleistungen geöffnet werden, um den vollen Wert der Batteriespeicher für Wirtschaft und Haushalte zu heben. In den letzten fünf Jahren habe die Batterieforschung erhebliche Fortschritte gemacht. Die Zelltechnologie wurde verbessert, neue Materialien wurden entwickelt, die Kosten der Batteriespeicher erheblich gesenkt sowie neue und größere Produktionskapazitäten geschaffen. Besonders auf dem Gebiet der intelligenten Steuerung von dezentraler Erzeugung samt Wetterprognosen, Eigenverbrauch und Optimierung des Gesamtsystems würde das Batteriesystem als integraler Bestandteil der Gebäudetechnik an Bedeutung gewinnen. Zudem würden die stark fallenden Preise von modernen Batteriespeichern die Hausbatteriespeicher für viele Photovoltaik-Anlagenbetreiber zunehmend interessant machen. Seit Mai 2013 werden kleine Batteriespeicheranlagen zudem durch ein Programm der KfW-Bank gefördert, das bereits Anreize zur Netzdienlichkeit enthält. Dadurch ist die Nachfrage nach Speichern sprunghaft gestiegen. Mit Unterstützung der Bundesregierung informiert übrigens das Infoportal http://die-sonne-speichern.de/ interessierte Verbraucher rund um das Thema Solarstromspeicher.
Die gesamte Kurzstudie können Sie in unserer Energiebibliothek herunterladen
Windmüller
vor 10 JahrenBatteriespeicher werden in Zukunft tatsächlich immer wichtiger. Ebenso wichtig ist meiner Ansicht nach aber, Stromerzeugung und -nutzung generell besser abzustimmen. Elektroautos müssen nicht immer zur selben Zeit geladen werden, ebenso brauchen Wärmepumpen nicht generell in der Nacht Strom ziehen.Smart metering bietet hier gute Ansätze, aber auch hier werde ich das Gefühl nicht los, dass solche Dinge in Wirklichkeit gar nicht gewollt sind.