Debatten-Abend

Wasserstoff für Baden-Württemberg: Woher und wohin?

30. November 2021, Livestream

"Champagner der Energiewende“ oder Markthochlauf?

Der Ausstieg aus Kernkraft wird im kommenden Jahr vollzogen sein und der Ausstieg aus der Kohle wird vermutlich in den frühen 30er Jahren folgen. In der neuen Energiewelt werden Erneuerbare Energien diese Kapazitäten zunehmend ersetzen. Flexible Leistung, wie Speicher und Gaskraftwerke, sollen das Energiesystem dabei stabil halten. Klimaneutrale Gase, wie Wasserstoff, sind also gerade für die letzten Meter der Energiewende ein wichtiger Schlüssel.

Gleichzeitig ist der Kampf um die Nutzung von Wasserstoff schon in vollem Gange. Industrie und Schwerlastverkehr stehen vorne in der Schlange, aber auch im Bereich der Wärmeversorgung werden Bedarfe angemeldet. Reden wir hier vom „Champagner der Energiewende“ oder kommt ein Markthochlauf, der eine breite Verfügbarkeit garantiert? Wo können wir die Mengen an Erneuerbaren Energien erzeugen, die eine Versorgung mit grünem Wasserstoff ermöglichen?

Damit Gasinfrastruktur die zukünftige klimaneutrale Energieversorgung stabilisiert, müssen jetzt die Weichen gestellt werden. Wie muss also eine vernetzte Transport- und Verteilnetzstruktur aussehen, die eine Wasserstoffwirtschaft ermöglicht? Wie können wir die existierende Gasinfrastruktur dafür nutzen? Oder braucht es eigene zusätzliche Infrastruktur? Und wie soll dies finanziert werden?

Diese und weitere Fragen sind Gegenstand des Debatten-Abends und werden von unseren Gästen auf dem Podium diskutiert, moderiert von Melinda Crane.

Hier geht es zum Livestreaming-Link.

Gesprächspartner und Podium der Veranstaltung

Dr. Andre Baumann

Staatsekretär im Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg

Person

Dr. Andre Baumann MdL hat an der Universität Marburg Biologie mit den Schwerpunkten Naturschutz und Ökologie studiert. Parallel hat Dr. Baumann MdL ein zweites Hauptstudium der Rechtswissenschaften absolviert, aber nicht abgeschlossen. An der Universität Regensburg wurde der Diplom-Biologe promoviert. 

Von 2005 bis 2007 war Dr. Baumann MdL stellvertretender Leiter des Instituts für Agrarökologie und Biodiversität (IFAB) in Mannheim. In dieser Zeit und den Jahren darauf arbeitete er zudem als Lehrbeauftragter für Naturschutz an verschiedenen Hochschulen. 

Von 2007 bis 2016 führte er als hauptamtlicher Landesvorsitzender des NABU Baden-Württemberg den mitgliederstärksten Umweltverband Baden-Württembergs. 

Von Mai 2016 bis Januar 2020 war er Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft des Landes Baden-Württemberg, danach von Februar 2020 bis Mai 2021 Staatssekretär im Staatsministerium und Bevollmächtigter des Landes Baden-Württemberg beim Bund. Bei der Landtagswahl 2021 wurde er für den Wahlkreis Schwetzingen als direkt gewählter Landtagsabgeordneter in den Landtag von Baden-Württemberg gewählt. 

Seit Mai 2021 ist Dr. Baumann MdL wieder Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft des Landes Baden-Württemberg. 

Foto:Umweltministerium Baden-Württemberg/Regenscheit

Dirk Güsewell

Mitglied des Vorstands der EnBW Energie Baden-Württemberg AG

Person
Dirk Güsewell war nach Abschluss des Studiums der Betriebswirtschaftslehre von 1993 bis 1998 in verschiedenen Fach- und Führungsfunktionen bei der Robert Bosch GmbH beschäftigt, bevor er 1999 zur EnBW wechselte. Er war dort zunächst in verschiedenen Führungspositionen im Kraftwerksbereich tätig. Seit 2008 war Dirk Güsewell bei der EnBW für den Ausbau des Geschäftsfelds Erneuerbare Energien verantwortlich, unter anderem als Mitglied des Vorstands der seinerzeitigen Tochtergesellschaft EnBW erneuerbare und konventionelle Erzeugung AG. Nach Auflösung diverser Tochtergesellschaften im Zuge einer umfassenden Neuordnung der EnBW-Strukturen wurde er 2014 Leiter der Geschäftseinheit Erzeugung/Portfolioentwicklung. Mit Wirkung zum 1. Juni 2021 wurde Dirk Güsewell in den Vorstand der EnBW berufen. Dirk Güsewell übernimmt das Ressort „Systemkritische Infrastruktur“, das alle leitungsgebundenen Geschäfte für Strom, Gas und Wasser, die Wertschöpfungskette Gas sowie die Wachstumsfelder Telekommunikation, Innovationsmanagement und urbane Infrastrukturentwicklung umfasst.

Dr.-Ing. Sylvia Schattauer

stv. Institutsleiterin des Fraunhofer-Instituts IMWS

Dr.-Ing. Sylvia Schattauer ist Mitglied des nationalen Wasserstoffrats und seit 1. Oktober 2019 stellvertretende Institutsleiterin des Fraunhofer IMWS. Sie verantwortet im Auftrag des Vorstands vor allem die Ausgliederung des Geschäftsfelds „Chemische Umwandlungsprozesse“ in ein eigenes Fraunhofer-Institut. Zuvor war sie als stellvertretende Abteilungsleiterin „Materials/Life Sciences“ im Vorstandsstab der Fraunhofer Zentrale im Bereich Forschung im Ressort des Präsidenten tätig. Dazu gehörte auch die Gesamtverantwortung für die Forschungskoordination des Bereichs „Materials“. 

Schattauer hat Elektrotechnik mit Schwerpunkt Umwelttechnik/Regenerative Energien in Berlin studiert und an der Universität Potsdam in Experimentalphysik promoviert. Als Postdoc war sie am Fraunhofer-Institut für angewandte Polymerforschung IAP in Potsdam tätig, sowie in der Entwicklung von Brennstoffzellensystemen bei der Heliocentris Energy Solutions AG in Berlin und als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Bundesanstalt für Materialforschung- und Prüfung im Bereich Materialrückgewinnung von Solarzellen. Seit 2011 ist sie Mitarbeiterin der Fraunhofer-Gesellschaft. 

Foto: Fraunhofer IMWS

Ablauf der Veranstaltung