Debatten-Abend

Rückbau von Kernkraftwerken und Entsorgung radioaktiver Abfälle

28. September 2016, Stuttgart

Mit 2022 steht das endgültige Datum fest, an dem die letzten Reaktoren in Deutschland abgeschaltet werden, und dieser Konsens wird von großen Teilen der Gesellschaft und von fast allen Parteien Deutschlands mitgetragen. Damit ist jedoch längst noch nicht die letzte Herausforderung des Atomausstiegs gemeistert. Die Frage der Finanzierung ist noch nicht geklärt. Die Zwischenlager wissen nicht, wie lange ihre Standorte bestehen bleiben, und offen ist auch, wie ein möglicher Endlagerstandort gefunden werden kann, den die örtliche Bevölkerung akzeptiert. Diese und weitere Aspekte diskutierten am Mittwoch, 28.09.2016 Experten aus Politik, Wirtschaft und der Protestbewegung  auf dem Debatten-Abend der Stiftung Energie und Klimaschutz Baden-Württemberg in Stuttgart.

Podium der Veranstaltung

Jürgen Trittin

Minister a. D, MdB

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Jürgen Trittin (Jahrgang 1954) studierte Sozialwissenschaften in Göttingen. Er engagierte sich im AStA der Universität Göttingen und war zeitweise Präsident des Studentenparlaments. Nach dem Studium arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter, Pressesprecher und freier Journalist. Seit 1980 ist er Mitglied der Grünen.

1982 bis 1984 war er Geschäftsführer der Ratsfraktion der Alternativen-Grünen-Initiativen-Liste (AGIL) Göttingen. 1984 wurde er Pressesprecher der Grünen-Landtagsfraktion Niedersachsen, ab 1985 bis 1990 war er im Landtag von Niedersachsen Mitglied im Ausschuss für Rechts- und Verfassungsfragen, Mitglied im Geschäftsordnungsausschuss, Mitglied im Ausschuss für Angelegenheiten des Verfassungsschutzes und im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss „Celler Loch“. 1985 bis 1986 und zwischen 1988 und 1990 hatte er den Vorsitz der Landtagsfraktion der Grünen inne.

1990 bis 1994 war er Niedersächsischer Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Mitglied des Deutschen Bundesrates, Bevollmächtigter des Landes Niedersachsen beim Bund und ab 1994 Mitglied des Ausschusses der Regionen der Europäischen Union. 1994 bis 1995 war er als Mitglied des Landtages Niedersachsen stellvertretender Vorsitzender der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen.

1994 wurde Trittin Sprecher des Bundesvorstandes der Grünen und 1996 bis 1998 wiedergewählt. 1998 bis 2005 war er Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit.

Seit 1998 ist Trittin Mitglied des Deutschen Bundestages. 2000 bis 2013 war er Mitglied des Parteirats von Bündnis 90/Die Grünen. 2005 bis 2009 war er Mitglied im Ausschuss für Europäische Angelegenheiten, stellvertretendes Mitglied im Auswärtigen Ausschuss, Politischer Koordinator für den Arbeitskreis Internationale Politik und Menschenrechte und Vizefraktionsvorsitzender der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen. 2009 bis 2013 hatte er den Vorsitz der Bundestagsfraktion inne. Seit 2014 ist er Mitglied im Auswärtigen Ausschuss, Stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Europäische Angelegenheiten und im Ausschuss für Wirtschaft und Energie sowie Mitglied der Parlamentarischen Versammlung der NATO.

Jürgen Trittin war bis zur Übergabe der einstimmig beschlossenen Handlungsempfehlungen am 27. April 2016 Ko-Vorsitzender der Kommission zur Überprüfung der Finanzierung des Kernenergieausstiegs.

Ursula Heinen-Esser

Vorsitzende der Geschäftsführung der Bundesgesellschaft für Endlagerung

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Ursula Heinen-Esser ist seit dem 1. Januar 2015 Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL) mit Sitz in Bad Honnef.

Von 1998 bis 2013 war sie Mitglied des Deutschen Bundestages. Im Kabinett von Bundeskanzlerin Angela Merkel war die Diplom-Volkswirtin von 2007 bis 2009 Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, anschließend bis Dezember 2013 Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Seit 2014 bis Juli 2016 war Ursula Heinen-Esser Vorsitzende der Kommission zur Lagerung hochradioaktiver Abfälle.

Helmfried Meinel

Ministerialdirektor des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg

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Helmfried Meinel (Jahrgang 1954) wurde in Albersloh (jetzt Sendenhorst) in Nordrhein-Westfalen geboren. Nach dem Abitur studierte er 1973 bis 1980 Elektrotechnik an der Universität Stuttgart, darunter 1978/79 als Gaststudent der Physik  an der Warwick University/GB.

1981 bis 1984 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Physikalische Elektronik der Universität Stuttgart mit dem Schwerpunkt Gasentladungsphysik. Anschließend war er bis 1987 als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Bundestagsfraktion Die Grünen für die Bereiche Forschung und Technologie, Erneuerbare Energien und Klimaschutz tätig.

1988 wechselte er an die Verbraucherzentrale NRW; zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Wohnen und Energie, ab 1990 als Leiter der Abteilung Wohnen und Energie, seit 1997 als Leiter des Bereichs Spezielle Verbraucherthemen (Energie, Ernährung, Umwelt, Wohnen/Pflege) und Mitglied der Geschäftsleitung. In den Jahren 2005 und 2006 hatte er zusätzlich auch die kommissarische Leitung des Bereichs Verbraucherrecht und Finanzdienstleistungen inne. Außerdem war er für die Verbraucherzentrale NRW seit dem Jahr 2000 Vorstandsmitglied des EnergieVision e. V.

In ehrenamtlicher Funktion war Meinel ab 2002 bis Mai 2011 Mitglied und ab 2005 bis Mai 2011 Sprecher des Vorstands des Öko-Instituts e. V.

Seit Mai 2011 ist Helmfried Meinel Ministerialdirektor des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg.

Jörg Michels

Vorsitzender der Geschäftsführung der EnBW Kernkraft GmbH

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Jörg Michels ist seit dem Jahr 2012 Vorsitzender der Geschäftsführung der EnBW Kernkraft GmbH und leitet dort das Ressort Rückbau. Die EnBW Kernkraft GmbH ist für Betrieb, Nachbetrieb, Stilllegung und Abbau der Kernkraftwerke in Philippsburg, Neckarwestheim und Obrigheim verantwortlich. Der Rückbau des Kernkraftwerks Obrigheim ist bereits weit vorangeschritten, in naher Zukunft starten die Arbeiten auch an den beiden anderen Standorten. Die EnBW verfolgt beim Rückbau eine konsequente Strategie, die auf einen sicheren und zügigen Abbau der Kernkraftwerke setzt.

 

Nach Abschluss seines Studiums der Elektrotechnik an der Technischen Universität Karlsruhe arbeitet Jörg Michels seit über 20 Jahren im kerntechnischen Bereich der EnBW und hatte dort verschiedene Führungsfunktionen inne. Er ist Vorstandsmitglied sowie Mitglied in Ausschüssen des Branchenverbandes VGB Power Tech und war mehrere Jahre Mitglied im Ausschuss für elektrische Einrichtungen der Reaktorsicherheitskommission. Darüber hinaus ist er Präsidiumsmitglied des Deutschen Atomforums (DAtF) und Governor im Paris Center der World Association of Nuclear Operators (WANO).

Armin Käfer

Moderator

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Armin Käfer (geboren 1960 in Ettenheim) legte 1986 seinen Magister in den Fächern Wissenschaftliche Politik und Geschichte an der Universität Freiburg ab. Im Anschluss arbeitete er als Volontär bei der Lahrer Zeitung und stieg dann im Juli 1989 als Redakteur bei der Stuttgarter Zeitung ein. Im Oktober 1996 wurde er Chef vom Dienst der Lokalredaktion, im Oktober 1999 übernahm er die Redaktionsleitung für Politische Nachrichten. Zum Juni 2005 wechselte er nach Berlin und leitete dort bis März dieses Jahres das Hauptstadtbüro der Stuttgarter Zeitung. Seit April 2016 arbeitet er als Politischer Autor.

Daneben engagiert Käfer sich seit 1996 für die Ausbildung des journalistischen Nachwuchses. U.a. ist er als Dozent an der Akademie des Deutschen Journalistenverbandes in Stuttgart, am Institut zur Förderung publizistischen Nachwuchses in München und für die Konrad-Adenauer-Stiftung in Berlin tätig.

Videos der Veranstaltung

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