Umfrage-Ergebnis: Kosten als größte Herausforderung der Energiewende

Gastautor Portrait

Hubertus Grass

Kolumnist

Nach Studium, politischem Engagement und Berufseinstieg in Aachen zog es Hubertus Grass nach Sachsen. Beruflich war er tätig als Landesgeschäftsführer von Bündnis 90/Die Grünen, Prokurist der Unternehmensberatung Bridges und Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beim Deutschen Evangelischen Kirchentag in Dresden. 2011 hat er sich als Unternehmensberater in Dresden selbständig gemacht.

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10. Februar 2014
„Was halten Sie persönlich für die größte Herausforderung der Energiewende?“

Die am Sonntag beendete erste Umfrage unter den Besuchern unseres Blogs liefert  ein klares Ergebnis: Die Kosten werden von den meisten Umfrageteilnehmern (43%) als größte Herausforderung der Energiewende gesehen. Die technische Umsetzung (24%) und der Ausbau des Transport- und Verteilnetzes (21%) folgen auf Platz zwei und drei. Beim Punkt „Klimaschutz und Ausbau der erneuerbaren Energien“ setzten lediglich 12% der insgesamt 521 Teilnehmer ihr Häkchen.

Im letzten Jahr ergab eine Meinungsumfrage des Instituts TNS Emnid, dass 93% der Bundesbürger den verstärkten Ausbau der Erneuerbaren Energien für „wichtig“ oder sogar für „sehr“ bzw. „außerordentlich wichtig“ halten. Diese Daten liegen in einem langjährigen Trend. Klimaschutz und erneuerbare Energien liegen den Deutschen am Herzen.

Sind die Besucher dieser Seite bei der Energiewende völlig anders drauf als der Rest der deutschen Bevölkerung? Dieser erste Anschein relativiert sich bei näherer Betrachtung. Schon 2012 kam eine Online-Umfrage zu dem Ergebnis, dass die Kosten der Energiewende zum beherrschenden Thema in der Bevölkerung werden. Und es kommt immer auf die Fragestellung an: Wer unabhängig von den Kosten nach der Bedeutung des Klimaschutzes fragt, wird einen entsprechend hohen Wert in der Umfrage erreichen. Klimaschutz und erneuerbare Energien wollen (fast) alle. Wir Deutschen sind sehr kostenbewusst. Weil alle vergleichen, sind Lebensmittel und Kleidung gemessen an der Kaufkraft nirgends in der EU so preiswert wie bei uns. Auch bei der Energiewende schaut die Bevölkerung aufs Geld. Ein Ausbaupfad für die Erneuerbaren, der zu wenig Rücksicht auf die Kosten nimmt, wird kaum breite Akzeptanz finden.

Fachleute wissen es schon lange: Die Energiewende ist auch eine große technische Herausforderung. Unsere Umfrage zeigt, dass diese Erkenntnis sich ausbreitet. Die technischen Aspekte (Umsetzung, Sicherheit der Versorgung und Ausbau des Transport- und Verteilnetzes) erhielten zusammen 45% bei der Abstimmung über die größten Herausforderungen der Energiewende.

Unsere Umfrage über die größte Herausforderung bei der Umsetzung der Energiewende bringt es auf den Punkt: Es bleibt kompliziert.

Diskutieren Sie mit

  1. Andreas

    vor 10 Jahren

    Die Frage ist ja gar nicht, ob die Energiewende richtig ist oder nicht. Die fossilen Energieträger werden immer knapper und immer teurer. Außerdem wird das in Jahrmillionen gebundene CO² quasi schlagartig (innerhalb ca. 150 Jahren) freigesetzt. In Anbetracht dieser Tatsachen regt mich alleine schon die Diskussion auf. Wir kommen nicht um die Energiewende herum - die Frage ist nur wann und zu welchen Bedingungen. Heute können wir zum Teil noch selbst entscheiden, wie wir vorgehen wollen. In einigen Jahrzehnten werden wir gezwungen sein, irgendwie Energie zu gewinnen. Da wird sicher nicht soviel kritisiert wenn es darum geht, im Winter überhaupt heizen zu können. Bitte denkt an Eure Kinder. Die regenerative Energie ist unsere Zukunft - und nur die. Je später wir beginnen, desto härter wird der Wandel. Wenn wir es heute schaffen, werden wir in 20-30 Jahren zu den wenigen gehören, die nahezu unbegrenzt auf Energie zugreifen können - und das zu vergleichsweise günstigen Bedingungen.
    Ach übrigens: Ich würde lieber neben einem Windrad als neben einem Atomkraftwerk wohnen!

  2. Frank

    vor 10 Jahren

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    haben Sie sich denn noch nicht die Frage gestellt, wer denn später neben 200-Meter-WKA wohnen möchte? In kürzesten Distanzen müssen diese im dichtbesiedelten Deutschland errichtet werden. Lärmbelästigungen, Infraschall (hierzu gibt es eine neue schwedische Studie), optisch-bedrängende Wirkung und insbesondere geringer Nutzen (im bundesweiten Durchschnitt nur etwa 16 % der vom Hersteller angegebenen Nennleistung werden erbracht). Naturschutzverbände sind käuflich geworden (BUND) und lassen sich ihr Einverständnis zur flächendeckenden Zerstörung der verbliebenen Grünzonen versilbern. Aber wie schon eingangs die Frage: Wer soll da noch wohnen? Wer möchte neben einem Atomkraftwerk wohnen? Die Antwort: Jemand, der neben einer Windkraftanlage lebt (denn daneben kann er wenigstens Nachts noch schlafen)! Mit diesem völlig unökonomischen Schuss in den Ofen, der eben wegen seines Preises scheitern wird, stellen sich die Politiker ihr eigenes wirtschaftliches Armutszeugnis aus.

  3. Heinz

    vor 10 Jahren

    Die Enrgiewende ist sinnvoll und notwendig. Aber sie ist kein Allheilmittel und auch nicht auf Anhieb zu 100 % umsetzbar. Es gab und gibt gewisse Misserfolge, Fehlplanungen und Fehlentscheide. Aber man kann Umwelschutz nicht nur auf andere abwälzen, und es gibt auch (leider) eine gewisse Anzahl Menschen, die grundsätzlich gegen alles sind. Diese Leute, die die selbst nichts zm Erhalt einer sauberen Umwelt beitragen, sollte nman einfach Ignorieren. Wenn die Energiewende mal ( hoffentlich) einen positiven Erfolg nachweisen kann, sind das aber wieder diese Menschen, die sich auf die Schultern klopfen. Und wenn man nach Umweltverschmutzern fragt, haben sie dann einen sehr langen Finger, mit dem sie auf andere Leute zeigen, obwohl ausnamslos jeder Mensch ein mehr oder weniger großer Umweltvermutzer ist. Auch im Ausland wäre ein Umdenken sinnvoller, als nur die deutschen mit Ihrer Vorreiterrolle zu belächeln.

  4. Schlosser Peter

    vor 10 Jahren

    Natürlich sind wir zu belächeln mit unsere Vorreiterrolle. Die ist falsch. Das spüren wir schon und werden es immer mehr spüren.Wir lassen uns von Ideologien leiten in fast allem wass wir in den letzten Jahrzehnte machen statt von der wissenschaft und das können. Mit so eine ingenieurtechnische und handwerkliche Kapazität die Deutschland hat, dürfen nicht dogmatische Parteien und hysterische Bevölkerungsgruppen durch ihre Scheuklappenstellung eine Kanzlerin dazu bewegen (die noch Dr. der Physik ist)so eine Missgeburt wie die EEG machen lassen.
    Jeder lae hätte ihnen schon vor jahre gesagt dass es der gröste blödsinn ist riesige Strommängen quer durch ein solches großes Land mit strommasten von einen Ort zum anderen zu transportieren.
    Es reicht das aus irgend welchen Grund die Trasse unterbrochen wird und die hälfte der Bundesrepublick Deutschland bleibt ohne strom.Damit nicht genug,gerade die Region wo die industrie dei Exportprodukte Deutschlands produziert ist von regionen abhängig wo es keine industrielle produktionen gibt abhängig. Also eine blödere und schlechtere Taktik kann es garnicht geben. Man stellt sich die frage ,welcher Feind Deutschland bestimmt diesen Unsinn?

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  5. Arno

    vor 10 Jahren

    Der Unsinn mit der Photovoltaik in Deutschland sollte sofort gestoppt werden , das kann man in
    Griechenland , Nordafrika oder Spanien eventuell wirtschaftich darstellen, aber in Deutschland ist es Materialverschwendung und funktioniert nur durch die unsägliche Subventionsmaschine( 6h, wenn
    die Sonne scheint, ansonsten Null).
    Reizthema Leitungstrassen
    Die neuen Energietrassen sollten über die Autobahn gelegt werden , denn Windenergie auf hoher See erzeugt, macht Sinn( Denn der Wind weht ständig auf See, zumindest der Nordsee ). Die Trassen wären dann ohne große Genehmigungsverfahren realisierbar, direkt bis in die Ballungszentren und Großstadte und man könnte den LKW Verkehr als Hybridverkehr aufbauen und hätte sofort eine gesicherte Grundlast und jede Menge andere sehr gute Effekte.
    Mercedes hat schon eine Teststrecke für solche LKW= Autobahn elektrischer Antrieb Oberleitung und auf dem normalen Straßennetz Diesel . So könnte man ein sehr effektives Netzt aufbauen und hätte sogar immer gleich eine Grundlast an den Leitungen, denn LKW fahren Tag und Nacht.
    Zusammenfassend : Wir müssen zu Kolhle und Erdöl alternativen entwickeln, aber nicht mit
    Photovoltaik in Deutschland, sondern in Sonnenländern und nicht mit Windrädern im Binnenland sondern auf See. Und wir sollten Trassen für Energie dort aubauen ,wo schon Trassen sind , die
    Bahntrassen könnten auch Routen für große Überlandleitungen darstellen und die Autobahnen,
    die ohnehin die Landschaft zerschneiden und eine Last setzen, was für uns Alle gut und sehr nützlich ist, denn modernes Leben funktioniert nur so. Sehr viele Länder beneiden uns um unsere
    Autobahnstrecken und die darauf fussende Infrastruktur.
    Und wir sollten vielmehr auf Einsparung setzen und Verbesserung bestehender Energieerzeugungsanlagen zB. Müllverbrennungsanlagen, Kohlekraftwerke und andere Erzeuger
    in die Wege leiten.

  6. Schlosser Peter

    vor 10 Jahren

    das tausende und abertausende Vögeln von den Windräder geschrädert werden das sieht der Bund für Naturschutz Deutschland nicht,oder wil dazu nichts sagen.Da sieht man dass alles nur heuchlerische Politik auch dieser Umweltschutzgruppen ist. Wieso? Probieren sie eine stark befahrene Autobahn zu überqueren, sie werden 90% überfahren. Es geht nähmlich um die Geschwindigkeit der Fahrzeuge und ihre Zahl. Bei den Windrädern ist es ähnlich. Wenn sich der propeller schnell dreht , das ist der Sinn der Windräder und die Propellerflügel 3 (wie üblich) sind können viel zu langsam fliegende Vögeln von den Rotorblättern 90% zerstückelt werden. Also so einen Umweltschutz brauch ich nicht mit der EEG.

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  7. Carla

    vor 10 Jahren

    Eine Energiewende wäre soweit gut wenn nicht: die Umweld dadurch weiter zerstört wird, siehe 220m hohe Windtürme im bayerischen Oberland, wo kaum Wind weht u. die Erholungs und Kulturlandschaft zerstört wird. -Dort gehören Sonnenpaneele auf die Dächer u. Scheunen. Wenn durch diese Windräder nicht circa 500 000 Greifvögel u. ebensoviele Fledermäuse getötet würden. Wenn solche Türme nicth den Boden auf mindestens 80qm und 4 Stockwerke in die Tiefe zubetonieren würden. Wenn diese Windräder auch wirklich effizient wären! Wenn diese Windräder nicht Infraschall zusätzlich zum anderen eigenen Lärm noch produzierten. Man muß auch zusätzlich Energie einsparen, das fängt im eigenen Haushalt bei Kleinigkeiten bereits an und summiert sich in der Masse der Haushalte.
    Es wäre wirklich zu überlegen, was man in die verschiedenen Landschaften stellt, zusätzlich auch Alternativen berücksichtigen wie Biogas und Wasse; immer im Hinblick auf Natur-Tiere-Meschen. Nicht ideologisch um jeden Preis vorgehen. Nicht Zwangsbeglücken, wenn in bestimmten Gebieten von diesem so dicht besiedelten Land etwas wirklich nicht hingehört. Unsere Landschaft ist wertvoll und darf nicht sinnlos weiter zerstört und industrialisiert werten. Somit ist die en Energiewende wirlich eine schwer zu meisternde Aufgabe für uns und die nachfolgenden Generationen. Es ist eine Herusforderung, Allem hier gerecht zu werden und trotzdem die richtigen Entscheidungen zu treffen.

  8. Andreas Neuss

    vor 10 Jahren

    Die Energiewende ist keine zu meisternde Herausforderung, sondern dient der Vernichtung der deutschen Volkswirtschaft. Nur Idioten und Ideologen [Bitte auf unsachliche Beschimpfungen künftig verzichten; der Moderator] forcieren dieses voll kommen hirnrissige Projekt. Fragt sich nur wieso die Energiekonzerne bei ihrer eigenen Vernichtung helfen. Offenbar gehören zur dritten Gruppe: der Profiteure. Aber wie lange wird das wohl gut gehen?

    Offenbar hat bei zu vielen Menschen der Verstand ausgesetzt!

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