Umfrageergebnis: Soooo geht das nicht…

Gastautor Portrait

Hubertus Grass

Kolumnist

Nach Studium, politischem Engagement und Berufseinstieg in Aachen zog es Hubertus Grass nach Sachsen. Beruflich war er tätig als Landesgeschäftsführer von Bündnis 90/Die Grünen, Prokurist der Unternehmensberatung Bridges und Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beim Deutschen Evangelischen Kirchentag in Dresden. 2011 hat er sich als Unternehmensberater in Dresden selbständig gemacht.

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17. Februar 2014
Wie bewerten Sie den energiepolitischen Start der neuen Bundesregierung?

…meinen die Teilnehmer unserer vergangenen Wochenumfrage über den energiepolitischen Start der neuen Bundesregierung. Mit 66 Prozent bewertet eine satte Mehrheit den Start als: „Schlecht, ich bin enttäuscht!“

„Naja, das war nur Mittelmaß!“, meinen 20 Prozent der Befragten. Und nur 14 Prozent halten den Start für gut und glauben: „Es geht in die richtige Richtung.“

Schon der Berichterstattung in den Medien war zu entnehmen, dass die Kritik an den Vorschlägen zur EEG-Reform überwiegt. Aus ganz unterschiedlichen Gründen lehnen sowohl die Vertreter der Industrie als auch die Verbände der erneuerbaren Energien die Novelle ab. Und dennoch: Mit einem so deutlichen Ergebnis hatten wir nicht gerechnet.

Ein dickes Dankeschön geht an Sie, die Teilnehmer unsere Wochenumfrage. 871 Personen beteiligten sich bis Sonntagabend an der Abstimmung. Wir sind begeistert. Heiß diskutiert wurde auch: Unglaubliche 255 Kommentare standen bis heute Morgen zu Buche. Verschiedenste Aspekte wie die EEG-Novelle, die Strompreisgestaltung oder der Energiemix wurden leidenschaftlich diskutiert. Der EEG-Reform findet zwar augenscheinlich in ihrer vorgeschlagenen Ausgestaltung keine mehrheitliche Zustimmung bei Ihnen, regt aber ganz offensichtlich zur intensiven Debatte an. In den kommenden Tagen und Wochen greifen wir deshalb diese Debatte mit weiteren Gastbeiträgen hier im Blog auf.

Unser Fazit: Die Energiewende geht uns alle an! Es geht um neue und alte Industrien, die Zukunft von Gewerben und Wirtschaftszweigen, der Umweltschutz spielt eine zentrale Rolle und auch die soziale Gerechtigkeit. Die Energiewirtschaft ist komplex. Nur ein politischer Zaubermeister kann da alles richtig machen. Dennoch: Eine Ablehnung von 65 Prozent ist unerwartet deutlich für eine Große Koalition, die über 80 Prozent der Sitze im Deutschen Bundestag verfügt. Jetzt bleiben Merkel, Gabriel und Co. noch fast fünf Monate, um mehr Zustimmung zu finden. Nach dem Bundestag soll am 11. Juli der Bundesrat abschließend beraten.

Diskutieren Sie mit

  1. Hugo

    vor 10 Jahren

    "Nur ein politischer Zaubermeister kann da alles richtig machen"

    Eine tolle Erkenntnis ! Ich hätte da einen Vorschlag : Lassen Sie doch einfach die technischen
    Profis, die uns weltweit eine der sichersten und hochwertigsten Stromversorgung in der Ver-
    gangenheit in Deutschland zusammen gebaut haben, wieder ihre Arbeit machen ! Das sind
    zwar keine politischen, dafür aber echte Zaubermeister. Mit einer klaren und realistischen Zielsetzung bekommen die eine international beispielhafte Integration der verschiedenen
    Stromerzeuger hin !

    Ihre politischen Zaubermeister aus dem Bereich der Theologie, Soziologie, Theater-
    wissenschaften, den ehemaligen Taxifahrern, Hausfrauen und Politikwissenschaftlern u.ä.
    haben ihre Chance gehabt und ein gefährliches Durcheinander hinterlassen.

  2. A.K.

    vor 10 Jahren

    Zaubermeister ist das richtige Wort!

    Ich füge noch einen hinzu: Rechtsanwalt = Landwirtschaftsminister

    Ich frage mich eigentlich, wo wird dies alles hinführen und staune wie ruhig, die sog. Bürger dies alles klaglos hinnehmen.
    Scheinbar sonnen sie sich noch in Mallorca.
    Noch reicht die Rente, aber ich bin mir nicht sicher wie lange noch.

    Außer natürlich für unsere Volksveräter.

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  3. Angelika Schütte

    vor 10 Jahren

    In einem so dicht besiedelten Land wie Deutschland dürften niemals Atomreaktoren stehen (wenn überhaupt nur da wo niemand lebt, noch besser gar nicht!). Durch die Atomlobby ist der Ansatz der Ernegiegewinnung, wie sie vor dem Atomstrom begonnen hatte, zunichte gemacht worden. Ich 58 Jahre alt, kann mich erinnern, dass in meiner Kindheit bereits Strömungskraftwerke in Flüssen, Gezeitenkraftwerke und Pumpkraftwerke geplant und auch gebaut wurden. Zusammen mit der Solarenergie, die jeder von uns erzeugen könnte, benötigen wir keinen schmutzigen Atomsprom mehr. Würde man jedem erlauben seinen eigenen Strom für den Haushalt (natürlich mit entsprechenden Regeln) zu erzeugen, würden sich bestimmt auch noch viele neue Ideen entwicklen. Denn die Masse der Menschen ist erfinderisch......

  4. Paul Höß

    vor 10 Jahren

    Sie haben Ihre Ausbildung nicht im Blog mitgeteilt. Vermutlich aber nicht mit MINT.
    Wünsche ans Christkind kann natürlich jeder äußern, als meine Kinder 5 Jahre alt waren, habe ich eben gelächelt!

    Wenn Sie einen Elektroingenieur, einen Energie- nicht Nachrichtentechniker, in Ihrem Bekanntenkreis hätten, würde der Ihnen vielleicht bestätigen, daß jeder Befürworter der EE automatisch ein Blackout Risiko in Kauf nimmt.
    Wenn der nur länger als 3 Tage dauert (durchaus nicht unmöglich), dann können Sie erwarten, wie in Krankenhäusern die Menschen zu sterben beginnen. Jeder einzelne EE Befürworter wäre dafür verantwortlich!

    Unwissenheit schützt vor Strafe nicht, das gilt bei menschlichen Gesetzen für Leute mit genügend Geld nicht immer zu 100%.
    Aber Naturgesetze (die böse Physik) sind gnadenlos. Wenn Sie auf zu dünnes Eis gehen, brechen Sie ein, mit allen Folgen. Die Natur kümmert sich nicht um Ihr Gejammere, nachdem doch bisher alles gut gegangen sei!

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  5. Dominik Pöschel

    vor 10 Jahren

    Die in Deutschland beschloßene Energiewende ist eine rein Emotional getroffene Entscheidung bei der Sachverstand leider ein komplett Ausfall ist. Kein Land weltweit hat so überzogen reagiert wie wir Deutschen. Energie ist in der heutigen Welt ein GRUNDBEDÜRFNISS. Günstig und jederzeit muß Energie zur Verfügung stehen. Hat bis vor kurzem richtig gut geklappt in Deutschland. Es muß aufhören dass die Politiker in Berlin den Deutschen Energiesektor völlig ruinieren. Laßt das Volk darüber abstimmen und nicht der Politik in der Berlin den Glauben das dass was sie da Anrichten der Mehrheitliche Wille des Deutschen Volkes ist!!!!!!

  6. Schmitz Michael

    vor 10 Jahren

    Man hätte die Energiewände step bei step durchführen sollen, ohne den direkten Austritt aus der Atomenergie und der Abschaltung der ganzen AKWs auf einen Schlag. Die Kosten sind zu hoch und nun hat der Endverbraucher die Rechnung für die Infrastrukturkosten zu tragen, die, die Firmen aufbringen müssen. Zudem entstehen zusätzliche Kosten, da ein AKW nicht einfach mit der Abschaltung keine Kosten mehr verursacht. Im Gegenteil, diese gehen in die Höhe und diese Kosten trägt nun auch der Endverbraucher. Seitdem Austritt sind die Energiekosten fast auf das dreifache gestiegen und diese werden in den nächsten Jahren weiter steigen und diese Energie kann sich kein Haushalt mehr leisten, weil die Politik mal wieder versagt hat. Tolle Idee, doch nicht finanzierbar in Kürze der Zeit!

  7. siegfried_anysas

    vor 10 Jahren

    die Merkel`sche energiewende ist bereits gescheitert .

  8. Lea de Nardo

    vor 10 Jahren

    Es kann doch nicht angehen, dass in Zeiten sinkender Gehälter und fallender Renten die jährliche Stromabrechnung, trotz energiebewußten Handelns, in einem Ausmaß ansteigt, dass viele Menschen um Ihr Eigentum bangen müssen, weil es nicht mehr beheizbar ist. Für viele ältere Menschen rechnet sich ein kompletter Umbau des Heizssystems nicht mehr und ist auch garnicht bezahlbar. Weiters ist es nicht gewiss, dass beim Umstieg auf fossile Brennstoff auf Dauer Kosten gespart werden können.
    Und hat schon jemand bedacht, dass man Erdöl und Erdgas in Zukunft für ganz andere Zwecke viel dringender benötigen wird als zum Verheizen?? Diese Stoffe sind die Basis für viel Produkte, ohne deren Verfügbarkeit eine moderne Welt undenkbar ist und ich meine keine Plastiktüten. Die Engeriewende war ein ungeplanter und unbedachter Schnellschuss um eine Lobby zu bedienen, auf Kosten des "kleinen Mannes".
    Die Drohungen der Industrie die Produktion ins Ausland zu verlegen, wenn sie für die Kosten mitzahlen soll, ist eine bodenlose und unpatriotische Frechheit. Erstens wurden ja schon fast alle Produktionstätten in Länder ausgelagert, in den man Natur und Mensch schrankenlos ausbeuten kann und zweitens sollten diese Manager auch bedenken, dass "Made in Germany" in vielen Fällen erst den monitären Erfolg brachte. "Made in China" hat einen ganz anderen Beigeschmack.

  9. Gabriel Vautaret

    vor 10 Jahren

    Deutschland ist jetzt das teuerste Strom-Land Europa.
    Für 4000 kW/h bezahlen Franzosen nur ca. 550 €.
    In Deutschland bezahle ich ca. 1200 €.
    Außerdem muss doch alle klar sein das ohne Atomkraft nicht zu schaffen ist.
    Lieber die Atomkraft weiter entwickeln als die Landschaft mit Propeller zu verschanden !
    Gabriel

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