Aktuelle Situation
Seit etwa 50 Jahren verändert der Megatrend Energiewende den Energiebereich weltweit, mit dem Versuch, Klimaschäden weitgehend zu reduzieren bzw. auszuschließen.
Seit fast 150 Jahren macht Strom unser Leben einfacher, produktiver, sicherer. Frühe Innovationen im Strombereich (worauf sich dieser Artikel fokussiert), wie auch in der Industrie, bauten auf dem Verbrennen von Kohle, Öl und Gas auf – ohne die weitreichenden Folgen zu kennen. Eine Zwischen-Technologie nutzte Uran, hatte aber keine Antworten auf Risiken und Entsorgung. Seit etwa 50 Jahren verändert der Megatrend Energiewende den Energiebereich weltweit, mit dem Versuch, Klimaschäden weitgehend zu reduzieren bzw. auszuschließen. Der Klimawandel wurde damit zum wichtigsten Treiber für Innovation im Energiebereich mit deutlichen Erfolgen.
Die öffentliche Nettostromerzeugung in Deutschland hat 2024 einen Anteil erneuerbarer Energien von über 62 Prozent (Fraunhofer ISE). Zu diesem Ergebnis trugen eine Vielzahl an Technologien, Maßnahmen, Regeln und Vorgehen bei – eine Kombination, die natürlich der Komplexität des Themas Stromversorgung geschuldet ist. Diese Komplexität und die nationalen wie internationalen Abhängigkeiten des Themas „Energie“ sind auch ein Grund, warum falsche und veraltete Informationen immer noch Teil der Diskussion um Energie sind und den Umbau der Energiesysteme behindern.

Quelle: Fraunhofer ISE (2)
Übersicht Trends im Energiebereich
Ein bestimmender Trend der letzten Jahrzehnte hat sehr viel mit Dezentralisierung und Grenzverschiebungen zu tun. Die Grenzen zwischen „Erzeuger“ und „Verbraucher“ werden immer unschärfer. Hat ein Industrie- oder Privatkunde lange Zeit ausschließlich Strom bezogen, werden zunehmend „Verbraucher“ zu Lieferanten und „Erzeuger“ zu Abnehmern. Hauptsächlich mit Strom aus Solaranlagen, Heimspeichern, Autobatterien und weiteren Möglichkeiten. Das bringt mit dem Umdenken in vielen Bereichen ein großes Potential für Innovation im Energiebereich. Betroffen sind alle Bereiche wie Erzeugung, Übertragung wie auch der Nutzung. Relativ neu hinzugekommen ist die Digitalisierung als übergreifende Klammer.
Die Energiewende ist real, treibt Energietrends und kann wachsen. Um sie gewinnbringend einzusetzen, sollten wir vor allem Innovation in diesen Bereichen beachten:
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Technologie: wir haben eine Vielzahl Erzeugungsmöglichkeiten zur Verfügung, der Fokus liegt auf der Skalierung
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Regeln: stabile gesetzliche Verhältnisse und Zielrichtungen schaffen verlässliche Rahmenbedingungen für Investitionen
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Geschäftsmodelle: durch Innovationen werden in der Energiewirtschaft neue Möglichkeiten für eine Vielzahl Player eröffnet
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Digitalisierung: ist das übergreifende Thema für die Steuerung und Kommunikation im komplexen Feld der Energieerzeugung und -nutzung
Dynamisches Pricing
Ein Beispiel der Auswirkungen: z. B. Pricing wird nicht mehr nur auf dem Papier dynamisch, sondern muss tatsächlich auch dynamisch angeboten und in die gewerblichen, privaten und öffentlichen Business Cases eingebaut werden. Eine großartige Zeit der Chancen, in der sich gerade Menschen oder Organisationen, die nur wenig mit Change klarkommen, nicht wohl fühlen und ihr Unverständnis der Veränderung mit Missfallen und Widerstand lautstark und mit häufig wenig Fachwissen ausdrücken. Umso mehr besteht die Notwendigkeit der sachlichen Auseinandersetzung mit den Trends und Innovationen. Denn eines dürfen wir nicht vergessen: Strom hat keine Farbe und kommt zwar für die meisten Menschen einfach „aus der Steckdose“ – hat aber eine emotionale Seite. So macht es einen Unterschied für die eigene Wahrnehmung der Energiewende, wenn wir zB unseren selbst erzeugten Strom im Elektroauto selbst nutzen. Die Vielzahl der Innovationen im Energiebereich der letzten Jahrzehnte und der aktuellen Zeit zeigt, dass beim Thema Energie der Blick nach vorne maßgebend ist. So gehört es beispielsweise mittlerweile zum guten Ton, ein Elektroauto zu fahren, und (private) Photovoltaik-Anlagen sind ein Statussymbol geworden, das sogar Geld verdient.
Wir haben die Basistechnologien für den weiteren Umbau zu einer klimaneutralen Energieversorgung zur Verfügung. Viele davon sind massiv weltweit verbreitet und Teil unserer Lebensrealität – auch weil sie finanziell vorteilhafter sind als fossile Technologien. Die rückwärtsgewandten Betrachtungen mit veralteten Technologien der Vergangenheit will ernsthaft kein Anbieter mehr und ist nur noch Teil von populistischem Getöse.
Trends im Energiebereich: Auch nach der Wahl im internationalen Kontext
Eine Einschränkung ist noch zu machen bei der Betrachtung von Trends im Energiebereich: Obwohl Marktentscheidungen für Energietechnologien grundsätzlich eher von weltweiten Abhängigkeiten wie industrielle Verfügbarkeit von Technologien und Erzeugungspreisen bestimmt werden, sind sie nicht abgekoppelt von nationalen politischen Entscheidungen. Kurz vor der deutschen Bundestagswahl 2025 zeigt sich, dass der Klimawandel von anderen politischen Prioritäten überholt wird. Doch auch das Handeln einer neuen Bundesregierung ist in den weltweiten und europäischen Kontext eingebunden. Niedrigere Kosten von Regenerativen oder Initiativen wie der EU-Green Deal haben weiterhin ihre Auswirkungen. Zudem sind Entwicklungen in Deutschland immer eingebunden in europaweite (z. B. EU Green Deal) und internationale Geschehnisse.
Aktuelle Trends im Energiebereich 2025
Die Energiewirtschaft bewegt sich weltweit in Richtung Dekarbonisierung, Digitalisierung und Dezentralisierung, jedoch mit regional unterschiedlichen Prioritäten und Geschwindigkeiten. Während Europa und die USA verstärkt auf Innovation und Klimaneutralität (noch) setzen, kombiniert China fossile Übergangstechnologien mit dem ambitionierten Ausbau erneuerbarer Energien. In Schwellenländern stehen dezentrale und kosteneffiziente Lösungen im Vordergrund.
Dynamische Stromtarife & Smart Meter
Vordergründig wird in 2025 vor allem der breite Start von dynamischen Stromtarifen wichtig, die angeboten werden müssen. Damit sind bei den Stromversorgern aber auch bei den Verbrauchern eine Vielzahl Veränderungen und neuer Geschäftsmodelle möglich. Für Privathaushalte aber gerade auch kleine Unternehmen entsteht die Möglichkeit, ihre Stromnutzung besser zu steuern und von niedrigen Preisen zu profitieren. Vorreiter, auch im Bereich einfachste Erfassung und Digitalisierung, ist der Anbieter Tibber. Gesamtheitlich kann das zu einer besser verteilten Nachfrage und damit vorteilhafteren Auslastung führen. Dynamische Stromtarife sind auch ein wichtiger Bestandteil von geringen Stromkosten bei Wärmepumpen. Voraussetzungen dafür sind allerdings eine breite Installationsbasis von Smart Meter, deren flächendeckender Rollout auch Fahrt aufnehmen sollte.
Photovoltaik-Freiflächenanlagen und Agri-PV
Nachdem die großen landwirtschaftlichen Gebäude zu einem großen Teil bereits mit Photovoltaik-Flächen versehen sind, nimmt das Thema „Agri-PV“ Fahrt auf und kann skaliert werden: Solarflächen zur Erzeugung von Strom im freien Gelände. Sie erzeugen Strom, aber auch, je nach Einsatz, zusätzlichen Nutzen wie Sonnen- und Unwetterschutz. Letzteres vor allem mit Potential im Obstbau, da hier bereits Hagelnetze längst verbreitet sind. Auch im Weinbau zeigen sich zunehmend die Vorteile der Kombination von Energieerzeugung und Wetterschutz. Mittlerweile fast schon Standard: Photovoltaik-Anlagen über Wiesen. Hier können gerade landwirtschaftlich unwirtschaftliche Flächen genutzt werden, um klimafreundliche Erträge zu erzeugen. Fahrt nimmt die Installation von Anlagen auch über zB Gemüseanbauflächen auf. So entstehen hybride Lösungen zwischen Freifläche und Gewächshaus. Weitere Informationen zu Photovoltaik-Freiflächenanlagen beim Umweltbundesamt.
Batteriespeicher bei privaten Photovoltaikanlagen
Um die eigenerzeugte Energie besser und ökonomischer nutzen zu können, haben sich Batteriespeicher im privaten Umfeld etabliert. Gerade diese Speichertechnologie nimmt Fahrt auf und ist leicht skalierbar.
Batteriegroßspeicher
Batteriegroßspeicher gleichen Lastspitzen aus und verbessern die Netzstabilität. Sie ersetzen dadurch langfristig schnell anlaufende Kraftwerke. Bis 2026 wird eine Verfünffachung der Kapazitäten durch geplante Projekte erwartet. Ein Beispiel zeigt das Video des Bayerischen Rundfunks.
Mittelfristige Trends dürften geprägt sein von der anzunehmenden Fertigstellung von lange geplanten, bzw. sich in Arbeit befindlichen (Groß-) Projekten
Mittelfristige Trends im Energiebereich bis 2030
Mittelfristige Trends dürften geprägt sein von der anzunehmenden Fertigstellung von lange geplanten, bzw. sich in Arbeit befindlichen (Groß-) Projekten. Dazu gehören sowohl Netzausbau als auch der Ausbau von Ladestationen für Elektroautos und batteriebetriebene LKW mit dem Deutschlandnetz. Unterstützt werden diese mittelfristigen Trends durch „Fit for 55“ der EU.
Neue Batterietechnologien
Batterien mit mehr Leistung, höherer Leistungsdichte und weniger Ressourceneinsatz verändern Geschäftsmodelle und Kalkulationen in allen Anwendungen von Speichern, im Auto, LKW, zuhause und im Großspeicher.
Ausbau Batteriegroßspeicher
Der Ausbautrend von Batteriegroßspeicher sollte sich in den nächsten Jahren fortsetzen. Die Preise für die Technologie sinken weiter, eine solche Speichertechnik ist zudem die ideale Ergänzung für große Solar- und Windparks und steht damit in Konkurrenz mit möglichen lokalen bzw. dezentralen Elektrolyseuren für die Wasserstoffgewinnung.
Bidirektionales Laden von Elektroautos
Mit der zunehmenden Verbreitung von Elektroautos, die bidirektional laden können, gerade in Verbindung mit heimischen PV-Anlagen, entstehen weitere Stromspeicher- Kapazitäten. Bidirektionales Laden ermöglicht es, die hochwertigen Batterien von Elektroautos als Stromspeicher für Heim und Netz zu nutzen. Besondere Anreize werden auch durch dynamische Stromtarife möglich sein. Das Elektroauto kann dann, abhängig vom Tarif, sogar Geld verdienen.
Virtuelle Kraftwerke
Durch das Zusammenschalten von vielen kleinen privaten PV-Anlagen, Batteriespeichern und Autobatterien entstehen in Verbindung mit entsprechenden Tarifen sogenannte Virtuelle Kraftwerke. Ihre Leistungen können regulär gehandelt werden. Firmen wie 1komma5 Grad mit Heartbeat AI und Octopus Energy machen dank Digitalisierung den Trend der Virtuellen Kraftwerke zur Realität.
Integrierte Maßnahmen für Gebäudenutzung
Aufbauend auf dem Konzept der virtuellen Kraftwerke etablieren sich Kooperationen mit Immobilienentwicklern und Baufirmen, bei denen Produkte wie octopus Energy „Zero Bills“ oder „New Solar“ von 1komma5 Grad entstehen, also keine Energiekosten für die Nutzung anfallen, bzw. solche Einnahmen zusätzlich zu den bisherigen Immobilien Geschäftsmodellen entstehen – eine neue Form des Energie-Contracting. Dies bevorzugt Komplettanbieter, zu denen auch z. B. Enpal gehört.
Digitalisierung & Smart Grids
Digitalisierung der heterogenen, dezentralen Energielandschaft ist eine Basis für den Erfolg von Smart Grids. Durch die Einführung von zB intelligenten Messsystemen und Plattformen zur Energiemarkt-Optimierung sind mittelfristige Innovationssprünge zu erwarten, auch durch Integration von AI/KI. Ebenso entstehen neue Effizienz- und Geschäftsmodell-Möglichkeiten. Sehr aktiv ist hier z. B. SmartGridsBW über deren Roadmap wir im Smart Innovation Podcast informieren.
Das Netz als Speicher
Unterschiedliche Wetter-, Nachfrage-, Erzeugungs- und Ausbausituationen in verschiedenen Ländern sorgen für unterschiedliche nationale Angebote und Nachfrage Zeiten. Ein leistungsfähiger Austausch bzw. Handel, vor allem von Strom, auch über mehrere Länder hinweg ist eine Art virtuelle Batterie, das Netz wirkt als Speicher. Mit dem Ausbau von Interkonnektoren wird erneuerbare Energie europaweit besser verfügbar. Ein langfristiger europäischer Wasserstoff Markt ergänzt.Ausbau von Interkonnektoren
Kommunale Wärmeplanung
Erste Umsetzungen von Ergebnissen der kommunalen Wärmeplanung werden mittelfristig für viele Diskussionen und Bewegung sorgen. Konkrete Ergebnisse sind eher langfristig zu erwarten, sind aber schon sichtbar bei Kommunen z. B. mit eigenen Wärmespeichern oder Elektrolyseuren zur Erzeugung und Zwischenspeicherung von Wasserstoff. Zur Finanzierung der vielen öffentlichen Investitionen könnte Energie-Contracting einen neuen Aufschwung erleben. Meine persönliche Hoffnung ist, dass in diesem Kontext auch Bürger-Energiegenossenschaften einen Platz finden werden.
Elektromobilität auf dem Wasser
Der elektrische Antrieb von Booten und Schiffen nimmt sichtbar Fahrt auf. Immer mehr der großen Technologieanbieter, Startups und Werften bieten entsprechende Produkte an, Marinas rüsten ihr Ladenetz auf.
Der Langfristtrend bis ca. 2040/50 wird bestimmt sein von Skalierung der genannten und bestehenden Technologien sowie deren natürlicher Weiterentwicklung.
Langfristige Trends im Energiebereich bis 2050
Um 2050 herum planen wir aktuell, in Deutschland und der EU klimaneutral zu sein. Offensichtlich muss dafür noch viel geschehen. Diese zeitliche Zielsetzung ist außerdem von vielen internationalen und politischen Faktoren abhängig, die gerade bei einem so weitreichenden Zeitraum Trends stark beeinflussen können. Zudem sind eine Vielzahl von Sektoren betroffen, wie Gebäude, Landwirtschaft, Verkehr, Industrie, Abfall. Insgesamt führen diese Trends neben der Klimaneutralität zu geringeren Importen von Energierohstoffen, reduzieren nicht beherrschbare Abhängigkeiten und sollten uns als europäische Gesellschaft reicher machen.
Skalierung ist bestimmender Trend
Der Langfristtrend bis ca. 2040/50 wird bestimmt sein von Skalierung der genannten und bestehenden Technologien sowie deren natürlicher Weiterentwicklung. Diese müssen sich verbreiten können, über Unternehmen, Kommunen, Private. Diese Durchdringung braucht naturgemäß Zeit. Dabei werden natürlich Weiterentwicklungen, gerade auch im Bereich der Digitalisierung und Geschäftsmodelle, geschehen. Die größte Herausforderung dürfte es sein, die letzten ca. 5-20% auf dem Weg zur Klimaneutralität zu erreichen. Auch hier dürfte ein kontinuierlicher Fokus auf Ressourcen- und Energieeffizienz beitragen, die 95/100% erreichen.
Virtuelle OEM/Genossenschaften für das gemeinsame KMU Energiemanagement
Mehr Idee als Trend sind Virtuelle OEM als Stromeinkaufs-/Handelsgenossenschaften, damit auch mittelständische Unternehmen von den Schwankungen an den Strombörsen profitieren und ihre eigene Erzeugung gut nutzen können. Auch dies ist ein weiterer Schritt der Dezentralisierung im Strombereich mit einer regionalen bzw. lokalen Übernahme von Verantwortung. Ein Beispiel ist „Landenergie“ vom Maschinenring Bundesverband.
Zunehmender Bedarf von Kühlung und abnehmender Bedarf an Wärme bringt Kombigeräte
Im Immobilienbereich aber auch der Industrie dürfte es mit steigender Erderwärmung einen Zuwachs des Strombedarfs für Kühlung/Klimaanlagen geben. Verbunden mit einem einhergehenden Rückgang des Energiebedarfs für Heizung könnte dies beim Nettobedarf ohne Auswirkungen bleiben. Es verschiebt sich der Strombedarf für die Klimatisierung in den Sommer, in dem es auch langfristig einen Überschuss an Photovoltaik Strom geben dürfte. Sowohl die Heiz- als auch die Kühltechnologie sind aber in Mitteleuropa auf absehbare Zeit zusammen notwendig und machen die Entwicklung von kombinierten Geräten bzw. Lösungen wie kalte Nahwärme notwendig.
Sicherung von Infrastruktur
Mit zunehmend komplexer Infrastruktur im Strombereich wird diese auch mehr zu sichern sein. Die Entwicklung zur dezentralen Versorgung reduziert zwar das Risiko. Doch müssen wir die Infrastruktur schützen im Krisenfall, vor Anschlägen, Beschädigungen, Materialdiebstahl und Cyberangriffen. Allesamt realistische Szenarien, die neben der Bedrohung auch Chancen für neue Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle bieten.
Erfolgskriterien: die ganzheitliche Sicht auf ein Gesamtsystem
Um Innovation im Energiebereich voranzutreiben und die Trends in neue Geschäftsmodelle auch wirtschaftlich nachhaltig umzusetzen, brauchen wir ein Denken und Handeln mit dem ganzheitlichen Blick auf das Gesamtsystem von Energie. Bei den beispielsweise allgemeinen Lieferketten haben wir ein globales Verständnis für die Zusammenhänge bereits geschaffen. Ein solches Verständnis brauchen wir auch beim Thema Energie. Auch Strom ist eine Ware, die gehandelt wird. Und da er keine Farbe hat und relativ leicht transportierbar ist, ist das Denken in Verbünden und ein Handel über Grenzen hinweg naheliegend. Während Materialien wie Öl und Kohle aufwändig und schädlich erzeugt, transportiert und verarbeitet werden müssen, bevor sie durch die Nutzung für immer die Atmosphäre belasten, ist Strom vergleichsweise einfach zu handhaben.
Erfolgskriterien für die Durchsetzung der genannten Trends werden sein:
- Energieträgerübergreifende Betrachtung der Effizienz der gesamten Kette
- Planen und Handeln über nationale Grenzen hinweg
- Energieeffizienz und Ressourceneffizienz muss immer im Kern aller Tätigkeiten sein
- Mehr und bessere Kommunikation der Fakten und Vorteile, denn falsche und veraltete Informationen beherrschen die Diskussion um Energie
- Wahrnehmen der Ausgaben für die Transformation des Energiewesens als Investitionen. Es entstehen Werte und Anlagen, die an anderer Stelle Kosten reduzieren, bei der Erzeugung und vor allem beim Import von fossilen Energieträgern sowie dem Beseitigen von durch den Klimawandel bedingten Schäden und Auswirkungen
Weltweit zeigt es sich, dass Regenerative die günstigste Lösung sind, ohne Subventionen. Wir müssen, wie immer, wenn es um Innovation geht, den Fokus behalten, machen, skalieren und dabei weiter lernen. Und viel, viel, viel Kommunikation und Aufklärung betreiben. Mit dem Aufbau der Regenerativen reduzieren wir die Abhängigkeit von fossilen Energieimporten, sowie deren Ausgaben und schaffen die Fähigkeit, uns als Gesellschaft selbst gesteuert und geplant weiter zu entwickeln und zu erneuern.
S-Kurven Analyse - Innovation Tool zur Trenderkennung
Beim Blick auf Trends von Innovationen müssen wir immer über Grenzen hinweg denken und handeln. Das sind z. B. geographische, technologische oder Branchen Grenzen. Das macht die Trenderkennung schnell unübersichtlich. Durch Trennung in Silos werden zudem auch Signale aus anderen Bereichen leicht übersehen. Trends werden verständlicher, wenn man die Entwicklung des Themas visualisiert. Ein einfaches Werkzeug in der Zukunftsforschung ist die S-Kurven-Analyse, um den Lebenszyklus von Trends und Technologien zu visualisieren und zu analysieren. Sie hilft dabei, den Reifegrad einer Technologie oder eines Trends einzuschätzen und fundierte Entscheidungen über zukünftige Entwicklungen zu treffen.

Symboldarstellung, Quelle: Dr. Klaus Reichert
Anwendungsbeispiele der S-Kurven-Analyse:
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Technologiemanagement: Identifizierung neuer Technologien mit hohem Potenzial, Entscheidungen über Investitionen in Forschung und Entwicklung.
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Produktentwicklung: Bestimmung des optimalen Zeitpunkts für die Einführung neuer Produkte oder die Weiterentwicklung bestehender Produkte.
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Strategieentwicklung: Anpassung der Unternehmensstrategie an die Entwicklung von Trends und Technologien.
Interpretation der S-Kurve:
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Position auf der Kurve: Wo befindet sich die Technologie oder der Trend auf der S-Kurve? Befindet sie sich noch in der Entstehungsphase, im schnellen Wachstum oder bereits in der Reifephase?
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Steigung der Kurve: Wie steil ist die Kurve? Eine steile Kurve deutet auf schnelles Wachstum hin.
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Abflachen der Kurve: Wann flacht die Kurve ab? Dies kann ein Hinweis darauf sein, dass die Technologie oder der Trend an ihre Grenzen stößt.
Hier ist eine Zusammenstellung von Details zur Funktion und Nutzung der S-Kurven Trend Analyse zu finden.
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