Die Energiewende als historische Aufgabe

Gastautor Portrait

Winfried Kretschmann

Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg

Am 12. Mai 2011 wurde Winfried Kretschmann das erste Mal zum Ministerpräsidenten des Landes Baden-Württemberg gewählt. In der Geschichte der Bundesrepublik ist er damit der erste Landesvater der Partei Bündnis 90/Die Grünen. Am 12. Mai 2016 wurde er als Ministerpräsident wiedergewählt. Bereits 1980 gehörte er der ersten grünen Landtagsfraktion an. Nach einem kurzen Abstecher nach Hessen, wohin ihn Joschka Fischer in den achtziger Jahren zur Mitarbeit ins dortige Umweltministerium holte, blieb der Gymnasiallehrer für Biologie, Chemie und Ethik und engagierte Katholik der Landespolitik treu. (Foto: Volker Schrank)

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30. Januar 2014

Die Energiewende ist eine historische Aufgabe, die große Chancen bietet – für Baden-Württemberg und weit darüber hinaus. Deshalb hat sich die Landesregierung zum Ziel gesetzt, Pionier und Antreiber der Energiewende zu sein, hin zu einer Energieversorgung ohne Atomenergie, die sich auf die Nutzung der erneuerbaren Energien ausrichtet.

Dies bietet für ein Land mit einem hohen Anteil an Atomenergie bei der Stromversorgung und einer starken Industrie große Herausforderungen. Wir wollen und müssen eine klima- und umweltverträgliche, sichere und bezahlbare Energieversorgung für die Bürgerinnen und Bürger sowie die Unternehmen sicherstellen. Tragende Säulen sind dabei die drei „E“, also Erneuerbare Energien, Energieeinsparung und Energieeffizienz.

Wichtige Erfolge

Baden-Württemberg war an der Ausgestaltung des im Atomgesetz festgelegten Ausstiegs aus der Kernenergie maßgeblich beteiligt und gab den entscheidenden Impuls zu einem Neubeginn bei der Suche nach einem Endlager für hochradioaktive Abfälle. Dadurch konnte ein Jahrzehnte andauernder gesellschaftlicher Konflikt gelöst werden und ein neues, ergebnisoffenes und transparentes Suchverfahren auf den Weg gebracht werden. Mit dem neuen Landesplanungsgesetz, dem Windenergieerlass, der Einrichtung von Kompetenzzentren, der Veröffentlichung eines Potentialatlasses und zahlreichen weiteren Maßnahmen haben wir die Grundlagen für den Ausbau der Windenergie im Land geschaffen. Wir haben die Mittel für die Energiewende und die Energieforschung signifikant erhöht und geben dem Klimaschutz mit dem Klimaschutzgesetz eine gesetzliche Grundlage.

EEG-Reform

Auf der Grundlage des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) haben die erneuerbaren Energien im Strombereich eine bespiellose Entwicklung genommen. Ihr Anteil an der Stromerzeugung beträgt in Baden-Württemberg inzwischen knapp 24 %. Dieser Anteil soll bis zum Jahr 2020 auf gut 38 % und bis zum Jahr 2050 auf über 80 % gesteigert werden. Mit den fundamentalen Umwälzungen in der Energiewirtschaft ist nun eine umfassende Reform des EEG erforderlich. Die von der Bundesregierung vorgelegten Eckpunkte zur Reform des EEG bieten dazu eine gute Diskussionsgrundlage. Dabei sind die kosteneffiziente Förderung und die Forcierung der Markt- und Systemintegration der Erneuerbaren Energien wichtige Ziele. Bei der Windkraft an Land sollten Überförderungen an windstarken Standorten abgebaut und das Referenzertragsmodell weiterentwickelt werden. Dabei müssen aber auch in Süddeutschland neue Anlagen mit einem Referenzertrag von 60 bis 80 % rentable Investitionen ermöglichen und den Vertrauensschutz der Investoren, die bereits umfangreiche Vorarbeiten geleistet haben, angemessen berücksichtigen. Der Zubau von Biogasanlagen sollte sich überwiegend auf Abfall- und Reststoffe konzentrieren, um einer zunehmenden Vermaisung entgegenzuwirken. Die Ausgestaltung von Ausgleichsregelungen muss europarechtskonform und zielgenau sein, um einerseits die Kosten angemessen zu verteilen und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit der betroffenen Unternehmen nicht zu gefährden.

Weitere aktuelle Herausforderungen

Weitere wichtige Aufgaben sind u.a. die EinrWindkraft20209[1]ichtung einer ständigen Energieministerkonferenz, der Ausbau der Stromtrassen und Speicher, die Weiterentwicklung intelligenter Netze, die Erprobung eines sog. Lastmanagements, eine Änderung des Strommarktdesigns und die Entwicklung eines Kapazitätsmechanismus, um Rahmenbedingungen zu schaffen, die rentable Investitionen in gesicherte Kapazitäten ermöglichen, damit die notwenige Versorgungssicherheit gewährleistet werden kann.

Zum Erreichen der Ziele der Energiewende sind auch große Anstrengungen zur Verbesserung der Energieeffizienz notwendig. Die energetische Sanierungsquote muss hierzu gesteigert und die Kraft-Wärme-Kopplung und die Nah- und Fernwärmenetze müssen ausgebaut werden. Ressourceneffizienz ist ein bedeutender Innovationstreiber und Wirtschaftsmotor. Auch hier wollen wir Baden-Württemberg zum Vorreiter machen.

Energiewende als Chance begreifen

Die Energiewende wird es nicht zum Nulltarif geben. Die Energiewende bietet aber auch enorme Chancen für Handwerk, Industrie und die gesamte Gesellschaft. Langfristig bekommen wir ein preiswerteres, sauberes und sicheres Energiesystem, das unsere Volkswirtschaft noch widerstandsfähiger und wettbewerbsfähiger machen wird.

Diskutieren Sie mit

  1. Maria Wiggers

    vor 10 Jahren

    Die Eckpunkte für die Novellierung des EEG gehen nicht weit genug. Es ist doch total unlogisch die Windenergie in windschwachen Gebieten weiter zu fördern und nur in windstarken Gebieten die Förderung zu drosseln.
    Überhaupt ist der Ausbau der Windenergie zur Zeit total sinnlos, da nur Strom produziert wird, wenn auch Wind da ist und nur selten dann, wenn er auch gebraucht wird. Diese Zufallsproduktion müsste durch Speicher ausgeglichen werden, die die Kapazitäten von Kraftwerken haben müssen. Nach Experten Meinung wird es diese aber erst in den nächsten Jahrzehnten geben. Dann sind die Windräder, die wir alle jetzt teuer subventionieren schon längst abgeschrieben. Das gleiche gilt für den Bau der "Stromautobahnen". Bis dahin produzieren wir teuer Strom den keiner braucht. Man sollte von den ganzen "erneuerbaren" Energien immer nur dann Strom abnehmen und bezahlen, wenn er auch wirklich gebraucht wird. Damit regelt sich das meiste dann schon von allein!
    Zur Zeit wird einfach alles auf dem Altar der Energiewende geopfert. Hier ist viel zu viel Ideologie und kaum Sachverstand im Spiel. Schluss damit!

  2. Stefanie Schmid

    vor 10 Jahren

    Danke, dass Sie diesen Blog ermöglichen, endlich dürfen wir '" normalen" Bürger uns zu diesem Thema äußern.
    Viele haben bei der letzten Landtagswahl Grün gewählt, weil sie deren Ideale schätzten, ua. die Wertschätzung gegenüber unserer Natur, Tiere und Menschen.
    Herr Kretschmann, sie sind allerdings nicht von uns gewählt worden, um einen Teil unserer Natur zu zerstören (Windparks in Naturschutzgebiete) und unsere Lebensqualität zu verschlechtern.
    Windräder gehören nicht in windschwache Naturschutzgebiete und auch nicht so nah ( 700m) an Wohngebiete, nur um eine festgelegte Zahl von Windanlagen und das gesetzte Ziel zu erreichen!
    Baden Württemberg hat viele Stärken und Möglichkeiten, Windräder an allen nur irgendwie machbaren Stellen gehören bestimmt nicht dazu!
    Ich bin auch für die Energiewende, aber doch nicht so unüberlegt " über das Knie gebrochen".
    Herr Kretschmann, wenn sie die treffenden Kommentare dieses Blogs lesen, können sie die versprochene Politik des Gehört Werdens machen und diesen Wahnsinn stoppen! Danke.

  3. schlobies

    vor 10 Jahren

    Meine Güte-was ist das für ein Intelligenzniveau.Es ist dem Klima doch völlig wurscht,wieviel
    EE es gibt-oder wieviel AKW abgeschaltet wurden.-
    Das EINZIGE Ziel,das legitim ist,ist die Senkung der CO2-Emission.-Wie blödsinnig der Begriff EE ist,erkennt man am Hühnerlachkraftwerk.Man montiert am Schnabel oben eine Spule-unten einen Magneten.Wenn dann die Hühner lachen,entsteht Strom. Das ist lupenreine EE.-
    Oder man züchtet Schweine-und verbrennt deren Fett- auch das ist EE.-Schweine sind nachwachsende Rohstoffe.Noch blödsinniger-weil real-ist Biogas ..weit schlimmer als Kohlekw,weil es einen IRRWITZIGEN Flächebedarf hat.Also:
    Wer einen Prozentsatz EE fordert,ist ein ... [Wort gelöscht. Bitte keine Bechimpfungen anders Denkender. Der Moderator.]

  4. Irene von Boetticher

    vor 10 Jahren

    http://rubikone.de/index.php/gesundheit/12-allgemein/456-2014-02-06-die-zukunftim-jahre-2022-ins-bild-gebracht-m
    Dieses Bild sagt mehr als tausend Worte.
    Die ganze Wende eine einzige Illusion und aufbauend auf Unwahrheit.

  5. Leitz Gudrun

    vor 10 Jahren

    Energiewende ja, aber überlegt erforscht und sicher nicht um jeden Preis.
    Ich erwarte von den Verantwortlichen aus Politik und Energiewirtschaft: Seriosität, Aufrichtigkeit, Fairness.
    Ich wünsche mir sehr, dass Wald- und Naturschutzgebiete weiterhin so bestehen bleiben damit sich auch in Zukunft Mensch und Tier darin wohlfühlen können. Windparkanlagen zerstören Kulturlandschaften, vernichten ganze Vogelpopulationen, verdrängen seltene Tierarten.
    Gesundheitliche Risiken drohen durch Infraschall da Mindestabstandsregelungen zu Wohngebieten nicht eingehalten werden.
    Auch EEG muss vernünftig durchdacht sein.

  6. Martina Randebrock

    vor 10 Jahren

    Die Eckpunkte von Sigmar Gabriel sind ja schon mal ein Anfang - meint man... Dieser Anfang wird aber schon wieder torpediert - auch und gerade von den "Grünen". Es steht also zu befürchten, dass er wieder einknicken wird.
    Windkraftanlagen mit immer größeren Ausmaßen von über 200 m Höhe werden in Wälder gebaut, die als Landschaftsschutzgebiete und sogar Vogelschutzgebiete ausgewiesen sind. Auch von Seiten ausgewiesener Naturschützer wie dem BUND wird nur noch die "atomfreie" Stromerzeugung gesehen und dafür alles andere in Kauf genommen, auch die Zerstörung der Natur, der Landschaft und der Artenvielfalt. Dazu kommt, dass die Windkraftanlagen in diesen windschwachen Gebieten in Baden-Württemberg noch nicht einmal wirtschaftlich sind.
    Natürlich bin ich auch gegen die Atomkraft. Aber eine Energiewende macht doch nur dann Sinn, wenn sie umweltverträglich ist. Sonst würde es bedeuten, die "Pest" mit der "Cholera" besiegen zu wollen. Denn dieser unwirtschaftliche und subventionsgetriebene Ausbau von Windkraftanlagen im windschwachen Baden-Württemberg auf den Anhöhen der Wälder zerstören die Landschaft und die Natur.

    Auch rücken diese Windkraftanlagen immer näher zu Wohngebieten und zwar bis zu 700 m! Dabei untersucht seit 2011 eine Machbarkeitsstudie zu Wirkungen von Infraschall das Bundesumweltministerium, wie Infraschall und seine medizinischen Wirkungen gemessen und beurteilt werden können. Abschließende Ergebnisse stehen zwar noch immer aus, aber bereits jetzt ist sicher: "Dass erst 2000 m Abstand zur Windkraft-Emissionsquelle eine größere, aber nicht absolute Sicherheit vor emissionsbedingten Gesundheitsschäden bietet." Aber auch hier wird stets verharmlost.

    Ich empfehle den folgenden ca. 4-minütigen Video zur Energiewende: http://www.youtube.com/watch?v=DijXCuUk5KI

  7. Andreas Knoll

    vor 10 Jahren

    Die Energiewende ist schon im Namen eine Mogelpackung, geht es doch nur um eine Stromwende mit Preiserhöhung und Umverteilung. Es bleibt zu hoffen das vor der EEG Novelle nicht noch schnell viele Windparks mit Sofortvollzug genehmigt werden. Zehntausende von Bürgerinitiativen Kämpfen derzeit in Deutschland gegen bestehende oder geplante Windparks. Wann merken gewählten Volksvertreter das sie kein Mandat vom Volk haben? Alle EEG Gewinne auf die Genossenschaften und Gemeinden hoffen, müssen vom Bürger über die Stromrechnung bezahlt werden! Die Windradbauer jubeln und reisen dank EEG mit tollen Präsentationen und Gewinnversprechen von Gemeinde zu Gemeinde. Mancher Bürgermeister und Landrat wittert die Chance seinen Haushalt über den Strompreis zu sanieren. Da hat sich dann der Bürger und die Natur dem guten Zwecke unterordnen. Die Kulturlandschaft und Natur wird im Profitrausch und Namen der Energiewende zerstört. Das mit Zappelstrom aus WEA kein Stromnetz betreiben werden kann sollte technisch gebildeten Menschen einleuchten. Für jeden Windpark muss ein konventionelles Kraftwerk bereit stehen. Die kann man aber nicht so einfach Abschalten, deshalb laufen Sie bei Wind trotzdem, aber ohne Strom zu produzieren! Der höchste CO² Ausstoß seit der Wiedervereinigung ist die logische Konsequenz. Eine WEA benötigt selbst Unmengen an Strom als Erregerstrom und für das Betriebssystem. Die installierte Leistung erreichen WEA nur an 17 – 23 % im Jahr, dann auch teilweise noch in Zeiten wenn der Strom nicht gebraucht wird. Wem nützt also die Stromwende und das EEG? 95 – 97 % der Einspeisevergütung fließt an Anlagenhersteller, Banken (für Zinsen), Versicherungen, Gutachter, Wartungsfirmen und Geschäftsführer. Warum also nicht das EEG-Monster abschaffen und dafür Strom aus Kohle- und Atomkraftwerken höher besteuern, das Ergebnis bliebe gleich. Mit den Mehreinnahmen dann Energiesparende Maßnahmen fördern (Nicht nur Strom!) Damit würde technischen Innovation Raum gegeben.

  8. Saracini Agim

    vor 10 Jahren

    Einer Sichere Energiequelle für die Zukunft brauchen wir mit Sicherheit. Die vorhandenen Ressourcen werden früher oder später versiegeln. Aber es zeigt sich das die Windkraftanlagen genau so wenig die endgültige Lösung sein können wie in den 50 ziger Jahren propagierte Atomkraftanlagen. Vor allem die Art wie dieser von oben durchgedruckt Verden ist aus meiner Sicht ein Zeichen der politischen Unfähigkeit der regierenden. Große Ideen scheiten meistens großartig.
    Agim Saracini

  9. Carmen Steinhoff

    vor 10 Jahren

    Wer möchte denn die Energiewende nicht. Deutschland ist ein innovatives Land, wir wollen Fortschritt, aber nicht so. Meine Forderung lautet: „ Steckt das Geld in die Erforschung von effizienten und umweltgerechten Speichermöglichkeiten.“
    Was doch allen klar sein muss: Windenergieanlagen produzieren nur dann Strom, wenn auch Wind weht und Solaranlagen nur, wenn die Sonne scheint. Was wir nicht speichern können müssen wir billig abgeben, oder sogar verschenken. Die Nachfrage regelt den Preis. - Nur nicht für den deutschen Stromverbraucher – der zahlt drauf..

  10. Diethelm Garvelmann

    vor 10 Jahren

    Da gibt es endlich einen Koalitionsvertrag und eine Bundesregierung, die dieses grottenschlechte EEG ändern will, schon schreien alle auf. Diejenigen, die beim Koalitionsvertrag mit am Verhandlungstisch gesessen haben (z. B. die MP von Niedersachsen, Schleswig Holstein, Bayern) die schreien jetzt am lautesten. Da lässt die SPD ihre Mitglieder abstimmen und dann fordern SPD-Ministerpräsidenten schon wieder Änderungen, Abweichungen, Sonderrechte.

    Wen wundert es da noch, dass die Politikverdrossenheit zunimmt und das niemand mehr glauben möchte, dass hier endlich mal ein "großer Wurf" gelingt. Avanti Dilletanti!

  11. Dr. Wolfgang Epple

    vor 10 Jahren

    Damit kein Missverständnis aufkommt: Ich war und bin seit über vier Jahrzehnten Im Naturschutz tätig, immer schon Verfechter einer Wende auch in der Frage der Energieversorgung, aber auch des achtsamen Umgangs mit Ressourcen der Natur und unseren Mitgeschöpfen.

    Diese Form der "Energiewende", insbesondere das dogamtische, rechtlich fragwürdige Durchpeitschen der Industrialisierung der letzten intakten, selbst windschwachen Naturräume durch Windparks monströsen Ausmaßes, ist menschen- und naturverachtend. Dass gerade die Naturschutzverbände zusammen mit den GRÜNEN zu Steigbügelhaltern mehrerer industriellen Komplexe geworden sind, ist bedrückend. Auf dem Altar der Windkraft werden unsere Landschaften, Großvögel und Fledermäuse geopfert. Durch die völlig einseitige Ausrichtung der Förderungen wird der Umwandlung früher bunter und vielfältiger Feldfluren in Mais-Steppen Vorschub geleistet. Energiemais statt Brotgetreide und Wiesen, Windkraft kannibalisiert den Artenschutz, zerstört die Wälder. Wer sich kritisch dazu äußert, wird (wie in der Zeitschrift der EnBW geschehen) als "Staatsfeind" diffamiert. Sieht so die angekündigte "Bürger-Mitnahme-Gesellschaft" des Herrn Kretschmann aus? Nach über 30 Jahren Treue und anfänglicher langjähriger aktiver Mitarbeit werde ich diese GRÜNEN, für die der Naturschutz nicht mehr wirklich zählt, nicht mehr wählen! Herr Kretschmann, wie wär's mit einem 200 Meter hohen Windrad-Monster im Park der Villa Reitzenstein? Als Schwabenstreich-Wahrzeichen statt Stuttgarter Fernsehturm...

  12. Dr. Christoph Leinß

    vor 10 Jahren

    Die sog. Energiewende hat noch gar nicht angefangen, da geht es schon entgegen allen vermeintlichen Zielen: Die Strompreise steigen und werden weiter steigen. Die Versorgungssicherheit nimmt Zug um Zug ab. Erzwungene Eingriffe ins Stromnetz werden immer zahlreicher. Der Natur- und Landschaftsschutz kommt vollends unter die (Wind-) Räder. Eine Windkraftfirma nach der anderen geht in die Insolvenz genauso wie die Windparks selber. Die Rechnung zahlen die Bürger.

  13. Waltraud Plarre

    vor 10 Jahren

    Alle möglichen Fachrichtungen basteln an einem Gesetz, das unsere Lebensadern des zivilisierten Lebens zum Gegenstand hat - den elektrischen Strom. Am einfachsten wäre es doch, alle Elektroingenieure und Praktiker, die wirklich was davon verstehen, zusammen zu rufen und ihr technisches Wissen zu nutzen. Wem nutzt der Rat der Kirchenvertreter, der Politiker, der Beamten, wenn sie alle nichts vom Metier verstehen?

    Warum fragt eigentlich niemand von den angeblich so "uneigennützigen" Fürsprechern der erneuerbaren Energien, wie unser Land mal aussehen soll, wenn wir alles voll Windkraftanlagen und Photovoltaikfelder gestellt haben? Alle 6-7 km hätten wir in alle Richtungen einen Windpark - dazwischen Umspannwerke, Leitungen und natürlich die seit 130 Jahren in Entwicklung befindlichen Stromspeicher! Für Wälder, Vögel, Fledermäuse, Wildtiere haben wir natürlich keinen Platz mehr - das Grundgesetz wird geändert, den Artikel 20a zum Naturschutz brauchat - den en wir nicht mehr. Das Waldgesetz und diese ganzen romantischen Verklärungen sind überflüssig. Der bekennende Katholik Kretschmann kann stolz sein auf seine Bibeltreue - der Mensch mache sich die Natur untertan. Und das aber richtig!
    Waltraud Plarre

  14. Thomas Schöller

    vor 10 Jahren

    Energiewende als Chance begreifen - alles nur leeres Gelaber des "Landesvaters". Diesen Beitrag hat Herr Kretschmann mit Sicherheit nicht selbst geschrieben, ich kann es mir beim besten Willen nicht vorstellen. Ich empfehle für Ihn als Diskussionsgrundlage dazu mal das Energiepolitische Manifest von Dr.-Ing. Keil u.a. zu lesen.

  15. Dominik Pöschel

    vor 10 Jahren

    Hallo Herr Kretschmann,

    die Energiewende ist grundsätzlich eine gute Sache da bin ich wie Sie der gleichen Meinung. Über die ganzen positven Einflussfaktioren die die Energiewende z. B für die Umwelt und die nach uns kommenden Generationen bringt da braucht man nicht lange um ein Für und Wieder abzuwägen. Leider ist die Energiewende jetzt in unserem Bewusstsein mit hohen Stromkosten und Arbeitsplatzabbau in der Energieversorgung. Das bereit mir aus Sicht eines EnBW Angestellten größte Sorgen, denn die Energiewende sollte nicht auf dem Rücken und auf Kosten der Angestellten in der Energiebranche ausgetragen werden. Tja alle diese Punkte sagen eines ganz deutlich die Angst die nun von der Energiewende ausgeht macht sie nicht gerade attraktiv. Wir Herr Kretschmann brauchen dringend verbindliche Gesetze und Regelungen was den Netzausbau angeht. Laut Politik wollten wir die Energeiwende bitte jetzt erwarten wir auch die Entsprechenden Regelungen um Handeln zu können. Ein zurück darf es nicht mehr geben. Bitte bedenke sie auch unsere Situatuion innerhalb der EU. Unsere Partnerländer machen keine Energiewende. Nein 10 neue AKW´s werden um uns herum gebaut. Wenn nur eines einen Störfall hat bekommen wir trotz Energiewende die voll Strahlung ab. Es wäre gut wenn auch unsere Nachbarn nachhaltig denken ist aber nicht so. Wenn man irgendwann innerhalb der EU seinen Stromversorger wählen kann muss sichergestellt sein das unsere Grüne Energie gegen Atom mithalten kann. Dies ist Aufgabe der Poltik die Rahmenbedingungen dafür zu schaffen. Nur ein Miteinander aus Politik und Energiewirtschaft wird die Energiewende zum Erfolg führen. Dafür muss die nur Lähmende Angst bei Bürgern und Beschäftigten in der Energiebranche verschwinden so dass Innovation und Ideen den Weg der Energiewende bestimmen

  16. Ayhan S.

    vor 10 Jahren

    Sehr geehrter Herr Kretschmann,

    die Sozio-Ökonomische Architektur und Infrastruktur ist das Fundament unserer Werte in der Gesellschaft. Das Thema "Energie" liefert einen bedeutenden Wertbeitrag für die Qualität des Fundamentes. Noch nie waren Wähler so zerrissen in Ihrer politischen Meinung wie in der vergangenen Wahlperiode. Meines Erachtens sollten die DAX-100 Unternehmen, die Väter und die Hauptnutzer dieser Infrastruktur als solches die Investition aus Ihren Gewinnmargen ableiten und den Ausbau der Energiewende in Deutschland vorantreiben. Die Kosten aus der halbherzig begonnenen Energiewende auf jeden Bürger umzulegen, ist nicht motivierend für alle Akteure.

    Fangen wir einfach mal an!! Das Einfachste ist die Solarenergie für jeden Hausbesitzer. Stillstand in der Solar-Branche bedeutet das Ausbluten des Mittelstandes. Ideen für Technologien, Anreize und Subventionen gibt es genug denke ich... insbesondere in einem Land voller Ingenieure. Bevor Deutschland seine Professoren und Exparts ins Ausland verliert, sollten wir die Chance nutzen um die Energiewende voranzureiben, Erfahrung zu sammeln und zu veredeln.

    Der sichtbare Ertrag einer PV-Anlage sollte nicht alleine entscheidend sein...
    In einigen Staaten der USA entstehen durch Leasingmodelle angereizt, alle 6 Minuten eine Solar-Dachfläche..

    Ich persönlich fände es gut, wenn zeitnahe wie möglich der politische Handlungsrahmen für alle Akteure am Fundament steht und die Subventionen hierfür politisch an der richtigen Stelle eingefordert werden.

    Hochachtungsvoll,
    A.S.

  17. Carsten Tschamber

    vor 10 Jahren

    Sehr geehrter Herr Kretschmann,

    es wundert mich, dass die Photovoltaik in ihrem Beitrag keinerlei Erwähnung findet. Als ideale Ergänzung zur Windkraft an Land ist die PV ein zentraler Pfeiler sowohl der Energiewende als auch der baden-württembergischen und der deutschen Klimaschutzstrategie. Mit Einspeisevergütungen zwischen 9 und 13 ct/kWh (Prognose für Mitte 2014) ist sie zudem geeignet, das Ziel der Bundesregierung einer mittleren Vergütung von 12 ct/kWh zu vergleichsweise geringen Kosten zu erreichen. So ergeben Berechnungen des Bundesverbands Solarwirtschaft (1), dass die EEG-Umlage durch jedes zusätzlich installierte Gigawatt PV um lediglich 0,02 ct/kWh steigt. Eine Beschränkung des jährlichen Ausbaus auf 2,5 GW sowie die willkürliche Deckelung der Förderung bei 52 GW ergeben somit noch nicht einmal unter Kostengesichtspunkten Sinn. Ähnlich ließe sich für Wind an Land argumentieren. Um die Strompreise zu senken wäre beispielsweise eine Rückführung der Industrieausnahmen auf ein sinnvolles Maß weitaus effektiver. Eine aktuelle Studie von Agora Energiewende zeigt denn auch, dass durch entsprechende Anpassung eine Reduzierung der EEG-Umlage um 20 % ohne Weiteres möglich wäre (2).

    Ich wünsche mir daher, dass sich die Landesregierung klar zu einem dynamischen Ausbau der Photovoltaik bekennt und gegenüber der Bundesregierung offensiv für eine Abschaffung von Korridor und Deckel - Sie hatten es in Ihrem Interview bei "Bericht aus Berlin" heute bereits angedeutet (3) - sowie gegen die geplante Belastung (ausgerechnet!) des erneuerbaren Eigenverbrauchs mit der EEG-Umlage eintritt.

    Mit freundlichen Grüßen

    Carsten Tschamber
    Solar Cluster Baden-Württemberg e.V.

    (1) http://www.solarwirtschaft.de/fileadmin/media/pdf/bsw_posipap_eeg_2014.pdf
    (2) http://www.agora-energiewende.de/themen/die-energiewende/detailansicht/article/studie-europakonforme-reform-der-industrie-ausnahmen-kann-eeg-umlage-deutlich-senken/
    (3) http://www.tagesschau.de/inland/kretschmann-bab100.html

  18. Daniel Bannasch

    vor 10 Jahren

    Ganz richtig. Die Sonne fehlt nicht nur in Kretschmanns Kommentierung, sondern beinah in allen aktuellen Kommentierungen zu Gabriels Eckpunktepapier. Viele alte Kulturen haben die Sonne in den Mittelpunkt gestellt. Dass sie dort immer noch steht, haben die meisten völlig vergessen - auch viele Grüne.

    Die Sonne gehört wieder in den Mittelpunkt unserer Kulturen und unseres Denkens und Handelns. Die Bürger haben das bereits verstanden - viel besser als die Politik. Die Bürger sind aber natürlich auch nicht in gleicher Weise von Lobbyisten umringt, die aufgrund ihrer Interessen am Erhalt des alten atomarfossilen Energiesystems der Politik mit viel Aufwand den Verstand vernebeln.

    In Berlin soll es allein 1000 Energielobbyisten geben (bei etwas mehr als 600 Abgeordneten, die sich aber natürlich nicht alle mit dem Thema Energie befassen). In Brüssel ist es wohl eher schlimmer.

    Wenn der Ex-Baden-Württemberger EU-Oettinger gerade als mittlere Sensation feiert, dass man im Mittelmeerraum Gas gefunden hat, mit dem man 7 Jahre Europa versorgen könnte, ganze 7 Jahre (!!!), kann man eigentlich nur müde lächeln: die Sonne wird uns voraussichtlich noch 7 Mrd. Jahre zur Verfügung stehen - mit einer Energiemenge, die eigentlich unvorstellbar groß ist.

    Und da wir dank Hermann Scheer (SPD), Hans-Josef Fell (Grüne), Josef Göppel (CSU) und anderen mit dem EEG als erfolgreichsten Energiegesetz überhaupt der Welt die billiger Photovoltaik geschenkt haben (Perspektive 5 ct für die kWh Gestehungskosten), sollten wir sie doch nun auch selbst ausgiebig nutzen und in den Mittelpunkt unseres Energiesystems zu stellen. Einen Deckel auf die Nutzung zu setzen, ist absurd.

    Mehr zu der Frage, wie der Umbau der Energieversorgung funktionieren kann unter (genau lesen ist zwingend und vermutlich auch lohnend): http://blog.metropolsolar.de/2013/12/wie-es-gehen-konnte/

    Dort findet sich vieles, was gängigen Ansichten - auch von überzeugten Anhängern von 100% erneuerbaren Energien - widerspricht.

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